Veröffentlicht am 14. Mai 2024

7 Skandale, die die Musikwelt erschütterten

Wo gehobelt wird, fallen Späne und wo musiziert wird, passieren Skandale. Wir erinnern uns an sieben der grössten Aufreger aus den letzten Jahrzehnten.

Journalist
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Woodstock 99

Festival oder Kriegs-Schauplatz? (Bildquelle: Netflix)
Festival oder Kriegs-Schauplatz? (Bildquelle: Netflix)

Woodstock 99 sollte das 30. Jubiläum des legendären Woodstock Festival zelebrieren. Von der «Peace and Music»-Message war beim Open Air in New York allerdings nicht mehr viel übrig. Die Organisation war katastrophal, die Preise für Verpflegung komplett überrissen und das anwesende Security-Personal überfordert. Der Ärger der Besucher entlud sich am letzten Festivaltag in einem lodernden Aufstand, inklusive brennenden Autos und einer zerstörten Infrastruktur. Was als Musikfestival begann endete als «The Purge» mit Gitarren

Kanye West unterbricht Taylor Swifts Dankesrede

Bei den Video Music Awards 2009 nahm Taylor Swift ihren Award für den Clip von «You Belong To Me» entgegen, als plötzlich ein erzürnter Kanye West die Bühne stürmte und erklärte, dass der Preis eigentlich an Beyoncé hätte gehen müssen. Für Swift war es ein Ärgernis für die Welt ein Vorgeschmack auf all den Bullshit des Rappers, der noch kommen sollte.

(Fast) Alle Rekorde von Taylor Swift | ZUM ARTIKEL

Die Beatles sind bekannter als Jesus

Proteste gegen die Fab Four. (Bildquelle: Teen Magazine)
Proteste gegen die Fab Four. (Bildquelle: Teen Magazine)

John Lennon behauptete 1966, dass die Beatles bekannter als Jesus seien. Aus heutiger Sicht ist das kein besonders spektakuläres Statement. Vor gut 50 Jahren verpassten die Worte einigen konservativen Christen allerdings fast einen Schlaganfall. Diese machten den Fab Four anschliessend das Leben schwer und sabotierten mehrere Live-Auftritte der Amerika-Tour der Band. George Harrison war darüber dermassen angepisst, dass er die Band verlassen wollte. Geblieben ist der «stille Beatle» schlussendlich nur, weil ihm versichert wurde, dass die Band keine Tour mehr spielen wird. Dabei sollte es dann auch bleiben. Am 29. August 1966 performen die Beatles zum letzten Mal im Rahmen einer Tour.

Milli Vanilli singen nicht selber

Im Jahr 2024 bespassen TikToker mit Playback-Einlagen Millionen von Fans und kassieren nebenbei ordentlich Kohle für die Sponsoring-Deals mit Squarespace und Nord VPN. 1989 zog man Milli Vanilli allerdings noch das Fell über die Ohren, als herauskam, dass Fab Morvan und Rob Pilatus nur die Lippen bewegen zu den von Frank Farian produzierten Hits. Der Skandal kostete Milli Vanilli die Karriere und Rob Pilatus das Leben. Der Deutsche verfiel in eine Depression und starb später aufgrund einer Alkohol- und Drogen-Überdosis.

Sinead O’Connor zerreisst ein Bild des Papstes

Konservative Christen und die Popkultur gerieten immer mal wieder aneinander. 1992 erklärte der Jesus-Fanklub Sinnead O’Connor zu ihrem neuen Endgegner, nachdem diese während einem TV-Auftritt ein Bild von Papst Johannes Paul II zerriss um damit auf den Kindesmissbrauch innerhalb der katholischen Kirche Aufmerksam zu machen. O’Connor erhielt von der TV-Station ein lebenslanges Verbot und musste bei Konzerten immer wieder Buhrufe über sich ergehen lassen. Bereut hat die Sängerin die Aktion nach eigenen Angaben aber nie.

Ozzy und die Fledermaus

Ozzy Osbourne ist einer der grössten noch lebenden Rockstars. Wenn der Fürst der Finsternis irgendwann mal abdankt, wird man sich aber nicht nur an die unsterbliche Musik des Briten erinnern, sondern auch an einen Vorfall im Jahr 1982. Bei einem Konzert in Iowa wirft ein Zuschauer eine tote Fledermaus auf die Bühne, Ozzy - im Glauben, dass es sich dabei um Gummispielzeug handelt - beisst dem Kadaver den Kopf ab. Sämtliche Berufsempörte, die Metal-Musik für Teufelszeug hielten, fühlten sich mit dem Vorfall natürlich bestätigt und intensivierten ihren sinnlosen Kampf gegen das Genre.

Tausche Hits gegen Horror: 6 Rockstars mit blutigen Filmauftritten | ZUM ARTIKEL

Ozzys nächster Skandal sollte nicht lange auf sich warten lassen: Vor seiner Show in Texas schiffte der Musiker an die Wand des Alamoforts, was in einer Haftstrafe und einem zehnjährigen Auftrittsverbot resultierte.

Der Mord an Tupac Shakur

Am 7. September 1996 wurde Tupac Shakur in Las Vegas angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Der Rapper starb sechs Tage später im Alter von 25 Jahren. Über die Hintergründe und die Täter wird bis heute spekuliert - jahrelange Ermittlungen, mehrere Bücher und Dokumentationen haben sich dem Attentat angenommen, restlos geklärt ist der Fall aber bis heute nicht. Am 23. September 2023 wurde das Gangmitglied Duane Davis im Zusammenhang mit dem Mord an Shakur verhaftet. Der Prozess soll noch in diesem Jahr stattfinden.

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