Veröffentlicht am 30. Oktober 2023

Tausche Hits gegen Horror: 6 Rockstars mit blutigen Filmauftritten

Rechtzeitig zur spooky Saison graben wir uns durch die Horror-Wühlkiste von Hollywood und erinnern uns an einige der denkwürdigsten Filmauftritte von David Bowie, Debbie Harry und einigen mehr.

Journalist

Licht, Kamera und Action! Wenn die limitierte Bühne für das überkochende Talente (oder Ego) irgendwann zu klein wird, suchen sich Musiker:innen gerne eine neue Herausforderung. Nicht selten landen sie dann bei der Schauspielerei, was natürlich auch Sinn macht: Die Künstler:innen haben Charisma und wissen dieses einzusetzen. Neben klassischen Cameos tun sie dies auch gerne in grösseren Rollen und manchmal auch in Filmen, auf deren Blu-ray-Cover dann ein fettes «Ab 18» prangert. Sechs davon stellen wir hier vor.

David Bowie in «The Hunger» (1983)

(Bildcredits: MGM)
(Bildcredits: MGM)

Ziggy Stardust war nicht nur ein herausragender Musiker, sondern auch ein umtriebiger Schauspieler. Seine Auftritte in «Zoolander» oder «Labyrinth» sind allgemein bekannt und werden auch regelmässig gefeiert, seine Hauptrolle in dem 80er-Film «The Hunger» aber ging weitgehend vergessen. In dem erotischen Horror-Thriller mimt Bowie den Vampir John Blaylock, dessen Blutsauger-Vorzüge sich überraschend verabschieden und sich mit einem plötzlichen Altersschub konfrontiert sieht. Klingt durchgeknallt? Ist es auch, was «The Hunger» in den letzten Jahren als Kultfilm etablierte – vor allem bei Goth Kids, die John Blaylocks Look annektiert haben.

Debbie Harry in «Videodrome» (1983)

(Bildcredits: Universal Pictures)
(Bildcredits: Universal Pictures)

David Cronenberg, der Altmeister des Body-Horror war vor «The Fly», der drei Jahre später erscheinen sollte, noch nicht ganz das Schocker-Schwergewicht, das er werden sollte. Der Regisseur hatte sich allerdings bereits einen Ruf als neuer Wierdo Hollywoods gemacht, was wiederum Debbie Harrys Interesse weckte. Harry hatte bereits in einigen Filmen mitgewirkt und strebte die Schauspielerei als Zweitkarriere an. In «Videodrome» übernimmt die Amerikanerin die Rolle der Radiomoderatorin Nicki Brand, deren Vorlieben sie in den seltsamen Kosmos einer Snuff-TV-Show treiben. Einige Punkte, die der Sci-Fi-Horrorfilm anspricht, sind auch 40 Jahre später noch beängstigend aktuell.

Iggy Pop in «The Crow: City of Angels» (1996)

(Bildquelle: Lionsgate)
(Bildquelle: Lionsgate)

1994 erschien das alternative Superhelden-Epos «The Crow». Der Film mit Brandon Lee in der Hauptrolle hatte Style, Vibes und einen grossartigen Grunge-Soundtrack. Die zwei Jahre später folgende Fortsetzung «The Crow: City of Angels» hatte nichts davon, dafür aber Iggy Pop. Als rechte Hand des Bösewichts macht die Punk-Legende einen coolen Job, was aber nichts daran ändert wie grottig dieses Machwerk ist.

Ice-T in «Leprechaun 5: In The Hood» (2000)

(Bildquelle: MGM A Planfilm International II)
(Bildquelle: MGM A Planfilm International II)

1997 entstand – mutmasslich unter dem Einsatz von massiv vielen Drogen – «Leprechaun: In Space». Der vierte Teil der «Leprechaun»-Reihe, die den titelgebenden Mörder-Kobold ins Weltall brachte. Von den Drogen war danach offenbar nur noch der Bodensatz übrig, den sich dann ein paar übrig gebliebene Produzenten die Nase hochgepfiffen haben, bevor sie die nächste Fortsetzung bestellten. Anders ist ein bescheuerter Film wie «Leprechaun 5: In The Hood» kaum zu erklären. Ice-T spielt darin Mack Daddy, der … ugh, wen interessierts? Es ist ein Horrorfilm über eine irische Folklore-Figur, die sich durch L.A. metzelt. Es gibt eine Rap-Einlage, die mindestens 85% schlimmer ist, als ihr es euch gerade vorstellt, sehr problematische Darstellungen von Minderheiten und magisches Kleeblatt-Weed. 10/10 für dieses Meisterwerk.

Chester Bennington (Linkin Park) in «Saw 3D» (2010)

(Bildquelle: Lionsgate)
(Bildquelle: Lionsgate)

«Crawling in my skin» singt Chester Bennington in dem Linkin Park-Song «Crawling». Wenn es nach seinem Filmauftritt in «Saw 3D» ginge, müssten die Zeilen eher «Crawling out of my skin» lauten. Bennington spielt in dem Streifen den Anführer einer Neo Nazi-Gang, der in eine von Jigsaws perfiden Fallen gerät. Der 2017 verstorbene Sänger hat nur einen kurzen Auftritt in «Saw 3D», dieser hinterlässt aber einen bleibenden Eindruck. Den Clip davon empfehlen wir nur kampferprobten Horror-Fans.

Foo Fighters in «Studio 666» (2022)

(Bildquelle: Open Road Film)
(Bildquelle: Open Road Film)

Wir und die meisten anderen Menschen, haben sich die Zeit während der Corona-Pandemie mit Brot backen und depressiv werden vertrieben. Die Foofies waren kreativer und nutzten die Pause für ein Passionsprojekt. Basierend auf einer Story von Dave Grohl entstand so «Studio 666» – eine Mockumentary (fiktiver Dokumentarfilm) über die Produktion von einem neuen Album in einem abgelegenen Haus, das von bösen Mächten beherrscht wird. «Studio 666» ist in Sachen Brutalität überraschend kompromisslos, nimmt sich dabei selber aber nicht besonders ernst. Als Horrorfilm ist der Streifen bestenfalls Durchschnitt, für Fans der Band aber Pflichtprogramm.

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