Blackpink: Was geht gerade bei Jisoo, Jennie, Rosé und Lisa?

Jisoo

Fangen wir bei Jisoo an, die bisher leider die Einzige ist, die nach dem Finale der letzten Blackpink-Tournee keine neue Musik veröffentlicht hat. Was schade ist, denn ihre Solo-Single «Flower» war im vergangenen Jahr einer der erfolgreichsten K-Pop-Tracks des Jahres – und das zu Recht.

Vermutlich hat Jisoo einfach wenig Zeit für neue Musik – dazu läuft ihre Model- und Influencerinnen-Karriere viel zu gut. Als offizielle DIOR-Botschafterin kommt sie viel rum und sorgt immer wieder für Schlagzeilen in der Fashion-Welt.

Auf der diesjährigen Fashion Week in Paris war sie mit einem EMV («expected monetary value») von 83 Millionen Dollar die einflussreichste Influencerin vor Ort und übertraf damit sogar Kylie Jenner – und ja: das wurde wirklich gemessen.

Ausserdem gab es im letzten Jahr angeblich eine kurze Beziehung mit dem koreanischen Schauspieler Ahn Bo-Hyun und Gerüchte, Jisoo spiele eine wichtige Rolle in einer südkoreanischen Kinoproduktion. 2021 und 2021 hatte sie eine Hauptrolle in der K-Drama-Serie «Snowdrop».

Emanzipation ist im K-Pop-Business jetzt möglich – das beweisen die Mitglieder von Blackpink gerade | ZUM ARTIKEL

Rosé

Technisch gesehen, ist Rosé die beste Sängerin bei Blackpink. Sie ist für ihre Soloaktivitäten beim südkoreanischen The Black Label unter Vertrag und gab im Juni einen lang erwarteten Ausblick via Instagram.

Rosé schrieb, sie habe in der nahen Zukunft einige sehr aufregende Neuigkeiten, freue sich aber am meisten darüber, wenn sich ihre Fans auf ihre Musik freuen würden. «Seit Ende letzten Jahres bis zum Ende dieses Jahres bin ich fast jeden Tag im Studio gewesen und habe an neuer Musik gearbeitet», sagt sie.

Neue, eigene Songs gibt es von ihr bisher nicht, aber ein wundervolles Cover von Coldplays «Viva La Vida», das im Trailer zur zweiten Staffel der tollen Serie «Pachinko» zu hören war. Dass sie den Song liebt, wissen die Blinks natürlich – sie hatte ihn schon 2022 in einem Videoclip gesungen.

Lisa

Lisa hat zunächst die Weichen in Sachen Business richtig gestellt und ihre eigene Firma LLOUD gegründet, die ihr Management, ihre Musikveröffentlichungen und ihre Werbejobs verwaltet.

Vor gut einem Monat kam dann die Single «Rockstar» mitsamt einem opulenten Video. Im Vergleich zu ihren vorherigen Solosongs «Money» und «Lalisa» zündete der stattlich, aber nicht ganz so spektakulär – was vor allem daran liegt, dass er nicht ganz so spektakulär ist.

Auch viele ihre Die-Hard-Fans finden die Lyrics zum Beispiel ziemlich stulle und den Chorus relativ unspektakulär. Tja, sechs Songwriter:innen für 2.18 Minunten in den Credits machen halt noch keinen guten Song. Das Video, ihre Rap-Parts und die Tanz-Choreografie reissen es aber wieder raus.

Lisa ist auch die erste der Blackpink-Frauen die eine komplette Festival-Solo-Show spielen wird – und zwar beim Global Citizen Festival im New Yorker Central Park Ende September. Allerdings sind die Slots des starbepackten Events oft nur maximal eine halbe Stunde lang.

Jennie

Jennie Kim war in den letzten Monaten sicherlich die aktivste von allen – zumindest, wenn es um musikalische Veröffentlichungen geht. Im Januar verkündete sie in einer Talkshow, dass sie noch in diesem Jahr «ein Album mit vielen Songs» veröffentlichen wolle – übrigens über ihre neue gegründete Firma Odd Atelier.

Im vergangenen Jahr spielte Jennie in der leider ziemlich verunfallten Serie «The Idol» eine Tänzerin und schockte den konservativen Teil ihrer Fanschar mit einigen sehr intensiven Dialogen und Tanz-Szenen. Im Song «One Of The Girls» mit Lily-Rose Depp und The Weeknd, die die Hauptrollen spielten, wird sie leider ein wenig zu dezent eingesetzt.

Der bisher beste Song mit ihrer Stimme ist ein Duett mit Rapper, Sänger und Produzent Matt Champion, der zuvor Teil von Brockhampton war. «Slow Motion» ist eine hypnotische Indie-Ballade, die musikalisch einem Frank Ocean nähersteht als jeder K-Pop-Band. Ach, wie spannend wäre es, wenn Jennie für ihr Soloalbum solche Leute an Bord holen würde!

Die koreanische Fanbase erfreute Jennie mit einem Feature bei Rapper und Produzent Zico, für den sie in «Spot» einen ziemlich catchy ausgefallen Chorus plus Rap-Part singt. Auch das Video macht durchaus Spass.

Wie alle vier Blackpink-Frauen taucht Jennie immer wieder in aufwendigen Werbekampagnen auf, zum Beispiel für Calvin Klein, bei denen Jennie Brand Ambassador ist.

Für Aufsehen sorgte aber vor allem ihr Werbeclip für die Kopfhörer-Marke Beats. Passenderweise hiess das von Jennie beworbene Modell auch noch «Solo Buds». Der Clou: Jennie rappt darin bisher unveröffentlichte Lines, die viele als Statement zur Arbeit und Idol-Ausbildung bei YG Entertainment lesen.

Darin heisst es: «Taken for granted, taken as hostage, carried the baggage, carried the past us. As luck would have it, future was written. They didn't plan for women to woman up.»

Vor allem die letzte Line könnte ein Statement zum Arbeits-Verhältnis mit YG Entertainment sein, von dem sich alle vier Blackpink-Sängerinnen mit ihren Solosachen ein Stück weit emanzipiert haben. Zumindest bis zum Blackpink-Comeback mit ebenjener Firma im kommenden Jahr, das der Chef höchstselbst in patriarchaler Manier letzte Woche angekündigt hat. Aber auch das, werden sich Jisoo, Rosé, Lisa und Jennie gut haben bezahlen lassen.