Veröffentlicht am 16. August 2022

Venoge Festival: Die Empfehlungen des Hauses

Von Mittwoch bis Sonntag steigt das Venoge Festival in Penthaz. Wir haben uns mal das Line-up angeschaut und uns für jeden Tag einen Fave gepickt. Mit dabei Hoshi (Foto), Skip The Use u. a.

Journalist
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Skip The Use (Mittwoch)

Spätestens wenn der Kinderchor von «Ghost» erklingt, werden Skip The Use die Menge im Sack haben. Mat Bastard und seine Jungs haben allerdings auch einen Haufen neuer Songs dabei, die ziemlich gut geraten sind. Das aktuelle Album der Band aus dem französischen Ronchin trägt den Namen «Human Disorder» und changiert vor allem im mitreissenden Titelsong wieder irgendwo zwischen Rock, Pop, Indie und Crossover. Unser Geheimtipp ist jedoch die französischsprachige Ballade «Fou ou misérable ».

Kool and the Gang (Donnerstag)

Das Venoge hat viel Platz für alte Helden, die es immer noch bringen. An dieser Stelle sangen wir ja schon ein Loblied auf Iggy Pop – hier wird es nun Zeit für die Soulfunkdisoabrisslegenden Kool and the Gang. Gut, das Wort haben wir uns ausgedacht, aber irgendwie trifft es die Sache. Die Herren schaffen es nämlich immer noch, tausende Menschen in einen sanft gleitenden Hüftschwung zu versetzen, um dann langsam das Tempo anzuziehen. Also – macht euch bereit und «Get Down On It».

Bob Sinclair (Freitag)

Dass Bob Sinclair auch abseits der Turntables ein sehr lustiger Geselle ist, haben wir kürzlich schon an dieser Stelle erklärt. Heute konzentrieren wir uns ein wenig mehr auf seine Musik – und die schafft es immer wieder zugleich ekstatisch und stilvoll zu sein, melancholisch und tanzbar, traditionsbewusst und modern. Widersprüchlich, klar, aber stellt euch am Freitag vor seine Bühne und ihr wisst genau, wie das gemeint ist. Dazu passt auch dieser Song mit der tollen Sängerin Nyv, der diese Bipolarität ja schon im Titel trägt.

Hoshi (Samstag)

Wer bei diesem Namen zuerst an «Bill & Ted» denkt und deren Ausspruch «Volle Kanne, Hoshi!» darf sich mit dem Gedanken anfreunden, dass man damit zur Boomer-Generation zählt. Denn diese Hoshi ist eine faszinierende, französische Popkünstlerin, die seit einigen Jahren wundervolle, mal auf Piano, mal auf elektronische Beats, mal auf Synths und mal auf akustische Gitarren setzende Schmuckstücke von Songs raushaut. Diese stilistische Vielseitigkeit geht bei ihr allerdings völlig klar, weil die 1996 in Versailles geboren Hoshi eh zu einer Generation zählt, in der auf Genres gepflegt geschissen, pardon, gepfiffen wird.

Amel Bent (Sonntag)

Und wo wir schon bei grossen Stimmen aus Frankreich sind, ist es bis zu Amel Bent am bereits ausverkauften Venoge-Sonntag nicht weit. Die Tochter einer Marokkanerin und eines Algeriers wuchs in La Courneuve in der Pariser Vorstadt auf und hat zuletzt die Single «Lossa» mit Benny Adam als Feature-Gast veröffentlicht. Eine sexy groovende Nummer, die zwischen R’n’B und algerischen Vibes changiert. In diesem Jahr erschien auch ihr letztes Studioalbum «Vivante», dessen Titelstück mit dezent verzerrten Gitarren punktet, während «Ca fait mal» dann wieder chansonesker, langsamer Pop ist, der sich vor allem dank Amel Bents Stimme ans Herz schmiegt.

Wie immer bei unseren Empfehlungen des Hauses können wir natürlich nur ein paar (hüstel, geschmackssichere) Empfehlungen raushauen, die dem gesamten Line-up kaum gerecht werden. Also, checkt doch am besten hier aus, was euch noch so kickt auf dem Venoge Festival.

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