Veröffentlicht am 17. August 2023

Re-Recording von Pink Floyds «The Dark Side Of The Moon» ist leider geil

Der zurecht umstrittene Roger Waters hat Pink Floyds «The Dark Side Of The Moon» neu eingespielt. Drummer Nick Mason hat schon Teile gehört – und findet’s leider geil. Wer die Songs besonders nah am Original hören will, kann derweil zu The Australian Pink Floyd Show gehen, die am 26. Februar in der Arena in Genf und am 27. Februar im Zürcher Hallenstadion spielen.

Journalist

Nachdem wir den 50. Geburtstag von Pink Floyds Meisterwerk «The Dark Side Of The Moon» schon im März auf unserer Website zelebrierten, und dabei erwähnten, dass Roger Waters das Album neu aufgenommen hat, wollen wir natürlich an der Sache dranbleiben. Zur Erinnerung: Roger Waters, der gerade eher wegen antisemitischer Ausfälle in den Medien ist, sprach Anfang des Jahres mit dem amerikanischen Rolling Stone und sagte, er habe «The Dark Side Of The Moon» neu eingespielt und wolle das auch veröffentlichen. Statt den alten Kollegen seien nun die Musiker aus seiner langjährigen Band an Bord, mit denen er auch die «Lockdown Session» aufgenommen hatte. «Es ist ein bisschen, als würde man Queen Mum neu erschaffen wollen», erklärte Waters dem Rolling Stone. «Man kann dafür am nächsten Baum aufgehängt werden. Aber das ist mir egal. Ich habe es gemacht.» Die harmonischen Strukturen der Songs blieben erhalten, versprach er, doch das Sounddesign sei teilweise völlig anders. So habe Waters fast vollständig auf Rockgitarren verzichtet und manche Texte ergänzt. «In dieser Musik drückt sich mein Mantra aus», sagt Waters, «das, was ich schon mein ganzes Leben lang zu sagen versuche.»

Pink Floyd-Drummer Nick Mason kennt und mag die Aufnahmen

Wer die Band kennt, weiss, dass die ehemaligen Mitglieder gerade hart verstritten sind. Roger Waters hatte zum Beispiel nur Verachtung für seine Ex-Kollegen übrig, als diese ein Stück mit dem ukrainischen Rockmusiker Andrij Chlywnjuk aufgenommen hatten und als Pink Floyd veröffentlichten. Das sei für ihn «inhaltsleeres Wedeln mit der blau-gelben Flagge. Das ist übrigens der Grund, warum ich Pink Floyd verlassen habe: Ich hatte politische Grundsätze, eine Vision. Die anderen hatten entweder keine oder andere.» Waters selbst vertritt eine pro-russische Position – freundlich formuliert. Etwas böser könnte man sagen, er sei ein Putin-Fan, oder zumindest ein -Versteher.

Trotzdem suchte Drummer Nick Mason anscheinend den Kontakt zu Waters. Bei einer Vorführung von «The Dark Side Of The Moon» im Dolby Atmos Immersive Studio in London sagte er: «Ich habe das Gerücht gehört, dass Roger an seiner eigenen Version arbeitet. Es gab Andeutungen, dass Roger gegen die Originalversion antreten und sie damit diskreditieren würde und so weiter.» Also habe Mason einfach mal bei Waters nachgefragt. «Er schickte mir tatsächlich einen aktuellen Stand. Ich schrieb ihm ein paar Tage später zurück: 'Ärgerlicherweise ist es absolut brillant!' Es ist überhaupt nichts, was das Original beschädigen würde. Im Gegenteil: Es ist eine interessante Ergänzung.»

The Australian Pink Floyd Show spielen im Februar in Zürich

Wer viele dieser ikonischen Songs fast wie im Original hören möchte, hat im Februar nächsten Jahres die Gelegenheit dazu. Dann macht The Australien Pink Floyd Show in Zürich Station – seit mittlerweile 35 Jahre sind sie die beliebteste «und «hardest touring» Coverband in Sachen Pink Floyd. Viele Pink-Floyd-Fans schätzen ihre akkurate Performance, die visuellen Highlights – und die Anwesenheit von Musikern, die einst auf Tour mit dem Original waren. Reisen The Australian Pink Floyd Show gerade noch zum 50. Jubiläum des Albums mit den Songs von «The Dark Side Of The Moon» um die Welt, werden sie im Rahmen ihrer «The First Class Travelling Set»-Tournee wieder tiefer ins Oeuvre eintauchen – die Highlights von der dunklen Seite des Mondes wird es aber todsicher trotzdem geben.

The Australian Pink Floyd Show spielen am 26. Februar 2024 in der Arena in Genf und am 27. Februar im Hallenstadion in Zürich. Tickets und alle Infos gibt’s hier.

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