Veröffentlicht am 27. September 2024

Lady Gaga setzt sich die Krone auf

Ob Kino, Bühne oder Releases – Lady Gaga liefert derzeit ab wie keine andere. Mit ihrem neuen Album «Harlequin» beweist sie ein weiteres Mal, dass sie einfach alles kann. Kompromisslos!

Journalist

Bereits mit «A Star is Born» eroberte sie 2018 die Kinokassen, die Charts und nicht zuletzt gewann sie Awards über den halben Globus verteilt. Und es scheint, als würde Lady Gaga ihren Siegeszug in der Popkultur mal wieder so fortführen wollen, dass andere Mitbewerberinnen rat- und tatenlos vom Spielfeldrand nur noch staunen, wie viele musikalische Penaltys sie mit einer Nonchalance nach dem anderen versenkt.

Eine echt Gaga-Mars-Mission

Vor wenigen Wochen veröffentlichte die US-Künstlerin zusammen mit Bruno Mars «Die With A Smile» – das Duett verzeichnet bis heute über 400 Millionen Klicks auf Spotify und knackte in 39 Ländern die Top 10 der jeweiligen Charts.

Neu wird Gaga an der Seite von Joaquin Phoenix in der «Joker»-Fortsetzung von «Joker» auf der Leinwand zu sehen sein. Der Streifen (VÖ: 3. Oktober) feierte am vergangenen Filmfestival in Venedig seine Premiere. In «Joker: Folie à Deux» schlüpft Gaga in die Rolle der Harleen ‘Lee’ Quinzel, die den Joker (Joaquin Phoenix) erst gesanglich und schliesslich auch als «Partner in Crime» völlig in seinen Bann zieht. Expert:innen, die den Film bereits gesehen haben, verhallen selbst in ihren gesungenen Lobeshymnen an Gaga.

Gaga hier, Gaga da. Seit Wochen hält die Musikerin ihre «little Monsters», wie sie ihre weltweiten Fans nennt, unter Dauerstrom. Ihre zahlreichen Hinweise auf ihr «LG7» oder gar «LG6.5» wurden und werden in Foren tausendfach geteilt. Die beiden Begriffe stehen für die neuen Studioalben, mit denen Gaga aufwarten wird. Das siebte Studioalbum nach «Chromatica» soll im kommenden Februar das Licht der Welt erblicken. Aus «LG6.5» wurden viele jedoch kaum schlau. Bis heute.

«LG6.5» liess zwar vermuten, dass Stefani Joanne Angelina Germanotta, wie Gaga bürgerlich heisst, eine Zwischenstufe zünden würde vor 2025 – was aber dies konkret bedeuten würde, war nicht klar. Ob EP, Kunstprojekt oder gar Konzeptalbum, «LG6.5» hätte alles sein können.

Die Erlösung erfolgte vorgestern Nacht, als die Verantwortlichen sämtlicher Streamingportale den grünen Knopf für «Harlequin» drückten und den «kleinen Monstern» weltweit die Befriedigung des Jahres verschafften.

Ein cleverer Zwischenschritt

Mit «Harlequin» veröffentlicht Lady Gaga nicht nur ein weiteres Album, sondern sie tut einen perfekten Zwischenschritt. Der neue Langspieler schlägt eine Brücke zwischen «Joker: Folie à Deux» und dem im Februar erwarteten siebten Studioalbum. Und noch besser: Gaga spielt die Klaviatur so clever, dass nicht nur Cineasten, sondern auch Jazz-Fans und Nostalgiker ins Schwärmen kommen.

Ein einziger Reigen

Weil der neue «Joker»-Streifen sozusagen ein Musical ist und Lady Gaga als Harley Quinn mit Joaquin Phoenix als Joker um die Wette mordet und Gotham City den musikalischen Marsch bläst, ist «Harlequin» nichts weiteres als eine logische Konsequenz. Das durch den Film inspirierte Album lässt die cineastische Vorlage musikalisch werden.

Gaga singt sich durch die Genres der westlichen Welt. Sie taucht Jazz-Standards in ihr eigenes Bad, verleiht Gospels einen modernen Twist, zwingt gar die Carpenters mit «Close To You» in die Knie und dann tut sie auch, was sie am besten kann: Bittersüsse Eigenkreationen auf die Menschheit loslassen. «Happy Mistake» etwa ist einer der beiden einzigen Nicht-Covers auf «Harlequin» – ein Gaga-Song für die Ewigkeit, der zeigt, wozu die 38-Jährige musikalisch fähig ist.

Lady Gaga erstaunt, lässt einen mit Gänsehaut zurück und beweist, dass sie wahrscheinlich die Grösste überhaupt ist. Selbst die verstorbene Jazz- & Entertainer-Legende Tony Bennet windete unserer Pop-Königin nach zwei Duett-Alben ein Kränzchen nach dem andern.

Schade, dass Bennett «Harlequin» nicht mehr miterleben durfte. Er hätte der amtierenden Queen of Pop wohl eine Krone aufgesetzt. Jetzt muss Gaga dies selber tun.

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Sonata Arctica
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POWER-METAL-STURM

Sonata Arctica kehren mit dem neuen Longplayer „Clear Cold Beyond“ zu ihren glorreichen Anfängen zurück und liefern ein Album, das wie ein kräftiger Wintersturm durch die Gehörgänge fegt. Im Herbst touren die finnischen Power-Metal-Götter wieder durch Europa. Im Vorprogramm: Firewind und Serious Black, die 2024 ebenfalls brandneues Songmaterial abliefern.


Power Metal mit einem untrüglichen Gespür für packende Melodien und hymnenhafte Songstrukturen, die beim ersten hinhören süchtig machen. Das sind die typischen Trademarks, mit denen Sonata Arctica seit einem Vierteljahrhundert die Metal-Welt verzücken. Im Rahmen der Ankündigung des neuen Albums „Clear Cold Beyond“ (Release: 8. März 2024) liessen die finnischen Metal-Ikonen Anfang des Jahres verlauten, dass sie das neue Material am liebsten direkt auf die Bühne bringen würden. Schon beim ersten Track der neuen Scheibe bekommen wir den keyboardlastigen Power Metal auf die Ohren, mit dem wir die Band zu ihrer Anfangszeit lieben gelernt haben. Die progressiven Einflüsse werden auf Eis gelegt und Mastermind Tony Kakko und seine Mannen zeigen sich spielfreudig wie schon lange nicht mehr. „Es fühlt sich tatsächlich wie ein Neuanfang an, wieder zum Metal der Anfangstage zurückzukehren“, freut sich Kakko. „Dies ist das mit Abstand unerbittlichste Sonata Arctica Album seit langer Zeit und eine spektakuläre Wiederbelebung unseres blitzschnellen, weit, weit im Norden geschmiedeten Power Metal Sounds“. Mitverantwortlich für diese Rückbesinnung auf alte Tugenden ist Mikko Karmilla, der das Album produziert hat und die Magie der Vergangenheit perfekt einfängt. „Clear Cold Beyond“ ist ein fantastisches Album mit diversen potenziellen Band-Klassikern, die sich schnell auf der Setliste festsetzen dürften. Sonata Arctica gehen zurück zu ihren Anfängen, klingen jedoch auch nach 25 Jahren hungrig, jung und frisch. Dieses Werk steht ganz Vorne bei den Anwärtern zum „Power Metal Album des Jahres“.

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