Veröffentlicht am 08. November 2023

jan SEVEN dettwyler: Neuer Name, neues Album, neue Tour

Anfang des Monats erschien seine erste Single unter neuem Namen: jan SEVEN dettwyler, sonst bekanntlich als SEVEN unterwegs, wird im nächsten Jahr ein neues Album veröffentlichen – und dazu natürlich seine Schweizer Heimat amtlich betouren.

Journalist
1700

22 Jahre war Jan Dettwyler künstlerisch als SEVEN unterwegs. Nun lässt er quasi seine beiden Namen verschmelzen und nennt sich fortan jan SEVEN dettwyler. Eigentlich kein schlechter Move, hatte man doch immer mal wieder so seine Probleme, wenn man ihn bei Spotify & Co. oder bei Google suchte. Zum neuen Namen wird es auch ein neues Album und eine neue Tour geben: «Schwarz auf Grün» heißt die Tour – und auch wenn es noch nicht offiziell announced ist, würden wir locker 50 Franken darauf setzen, dass auch die Platte so heißt. «Kurz auf Stop», die erste Single unter neuem Namen, dürfte außerdem noch ein paar Fans mehr erreichen, denn jan SEVEN dettwyler teilt sich hier das Mikro mit einem Kumpel und Kollegen, der zu den erfolgreichsten Sängern in deutscher Sprache zählt: Johannes Oerding. Die beiden sind übrigens nicht nur Musiker-Kollegen, sondern auch beide «Sing meinen Song»-Hosts – Oerding bei der deutschen Version, jan SEVEN dettwyler bei uns in der Schweiz.

«Viele Schutzmauern fielen auf dem Sofa.»

Die Erfahrung, «Sing meinen Song – Das Tauschkonzert» zu hosten, ist wohl auch nicht ganz unschuldig an seiner Entscheidung, den Namen zu ändern. Überhaupt fragt man sich manchmal, was da bei den Dreharbeiten ins Wasser gemischt wird: Man mag von dem Format oder den Teilnehmenden halten, was man will, dass dort sehr emotionale Momente entstehen und der Vibe zwischen den Künstler:innen sehr besonders ist, kann man schlicht nicht leugnen. jan SEVEN dettwyler hat auf seiner Website ausführlich erklärt, warum er nun so heißt, wie er heißt.

Er sagt: «Vor 22 Jahren gab ich mir und meiner Musik den Namen SEVEN. Meine Lieblingszahl und mein Lieblingslied von Prince. Unter dieser Decke und in einer Fremdsprache, konnte ich mein Herz ausschütten. Meine ersten 3 Alben waren alles Trennungsalben und SEVEN war für mich wie Therapie wo ich all meinen Schmerz rauslassen konnte. Ich habe in der Öffentlichkeit nie über andere Dinge gesprochen als über meine Musik. Alles was privat war, hörte man nur in meinen Liedern. Über die Jahre gewann ich immer mehr an Selbstvertrauen und Jan nahm immer mehr Platz ein: in den Texten, in Interviews und auch auf der Bühne. Als ich 2016 zum Spiel ‘Sing Meinen Song’ eingeladen wurde, nahm ich diese Herausforderung an und sie sollte mich einschlägig prägen. Ich sprach auf diesem Sofa über meine Kindheit, Familie, Verluste und Ängste und da sass kein Künstler der auf eine gewisse Art wirken wollte, sondern einfach Jan. Viele Schutzmauern fielen auf diesem Sofa. […] Da sass keine Kunstfigur, sondern ein Mensch diesen Gästen gegenüber. Nie hörte ich diese Frage so oft wie in den letzten 7 Jahren: ‘Soll ich dir Jan oder Seven sagen?’ Ich sagte immer: ‘Jan’.»

Von englischsprachigem R’n’B zu deutschsprachigen Texten

Dass er nun seinen bürgerlichen Namen wählt, passt eigentlich auch ganz gut zur Entwicklung seiner Musik. Als SEVEN 2002 sein Debütalbum veröffentlichte, klang seine Musik und sein soulpoppiger R’n’B-Entwurf noch auf internationalen Erfolg ausgerichtet. Und funktionierte durchaus im Ausland: Als erster Europäer überhaupt eröffnete er in dieser Zeit zum Beispiel das Sundance-Festival in den USA. Sein 2012er-Album «The Art Is King» fand regen Anklang und der darauf zu findende Track «City Of Gold» wurde zu einem seiner erfolgreichsten Songs. 2020 begann dann mit «Brandneu» eine neue Phase seiner Karriere: jan SEVEN dettwyler singt auf dieser erweiterten EP zum ersten Mal deutschsprachige Songs wie «Seele» oder «Immer noch» – und er sowie seine Fans merkten: Das passt verdammt gut zu ihm. 2022 folgte dann das komplett deutschsprachige Album «ICH BIN MIR SICHER!».

Wenn jan SEVEN dettwyler im nächsten Jahr die Schweiz betourt, wird man aber vor allem eines sehen: Er und seine stets perfekt eingespielte Band sind vor allem ein Live Happening – das haben sie auf zahlreichen eigenen Tourneen, oder aber immer wieder mal im Vorprogramm der befreundeten Die Fantastischen Vier bewiesen.

Die «Schwarz auf Grün Tour» von jan SEVEN dettwyler beginnt am 13. September in Zürich im Volkshaus, führt über das Presswerk in Arbon am 14. in das KKL in Luzern am 20., macht am 21. September dann Halt im Volkshaus Basel und endet am 28. September im Bierhübeli in Bern. Weitere Infos und Tickets gibt’s hier.

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Il Civetto gehen mit «Liebe auf Eis» auf Tour

Neues Album, neue Single, neue Tour: «Liebe auf Eis» eröffnet das Il-Civetto-Jahr. Die neue Single erschien am 11. August und ist gleichzeitig der Titelsong des neuen Albums der Berliner Band, das am 15. März 2024 veröffentlicht wird. Im April und Mai 2024 bege-ben sich Il Civetto dann auf ihre bislang grösste Tour.


Der Titel war plötzlich einfach da: Es war Januar 2023 und Il Civetto trafen sich, um an neuen Songs zu arbeiten. Es entwickelte sich eine inspirierende Session, die alle Mitglieder als die fruchtbarste ihrer bisherigen Geschichte erlebt haben, bei der von Anfang an diese frühe Son-gidee von Sänger Leon Keiditsch wie ein gutes Omen über allem schwebte. Diese Idee ist nun auch die erste Single aus dem am 15. März 2024 erscheinenden zweiten Album der neuen Il-Civetto-Zeitrechnung: «Liebe auf Eis».

Schon immer ging es in der flirrenden Pop-Internationale von Il Civetto um Fernweh, Sehnsucht und das Gefühl, unterwegs zu sein. Die Musik dieser Band imaginiert gleichzeitig den Vibe ei-ner lauen Sommernacht und den Kater danach. Mit ihrem letzten Album «Späti del Sol» hatten sie diesen Möglichkeitsraum bis in die letzten Winkel ausgelotet, mit «Liebe auf Eis» geht die Berliner Band noch einen Schritt weiter.
So kann man den Titel als Symbolbild für alles verstehen, um das es bei dieser Band geht. Eu-phorie und Melancholie sind bei Il Civetto kein Gegensatzpaar, wo Licht ist, ist auch Schatten. Gesellschaftlich, privat, auf allen Ebenen – darin liegt der besondere Zauber dieser Gruppe von Freunden. Es geht in ihrer Musik darum, Widersprüche auszuhalten, Gräben zu überbrücken, die gesellschaftliche Kälte in polarisierten Zeiten mit Liebe zu überwinden – «Liebe auf Eis».

Überhaupt sind Il Civetto auf dem neuen Album persönlicher geworden, noch näher an ihren Themen. «Es wird einen Song über meine Jugend geben, einen anderen für meinen Vater und auch die Liebeslieder sind noch von eigenen Erfahrungen geprägt», sagt Keiditsch. Aufgenom-men haben sie «Liebe auf Eis» erneut mit dem Produzenten Ralf Christian Mayer (Clueso, Mark Forster, Cro u.a.), der die Vision dieser Band schon immer am besten verstanden hat.

«Liebe auf Eis» kann ab dem 8. September vorbestellt werden, am selben Tag startet auch der Vorverkauf für die bislang grösste Il-Civetto-Tour im April und Mai 2024.
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Pendragon

NORDSTERN ÜBER PRATTELN

Nach drei äusserst schwierigen Jahren für Live-Musik gehen die ungekrönten Könige des melodischen Neo-Prog endlich wieder auf Tour. Beim Besuch im Z7 feiern sie nicht nur 45 Jahre Pendragon sondern auch ihren jüngsten musikalischen Output. Mit dem Mini-Album „North Star“ melden sich die Altrocker um Mastermind Nick Barrett eindrücklich zurück und beweisen, dass sie auch nach viereinhalb Jahrzehnten noch immer ein Garant für traumhaft schöne Prog-Perlen sind.


Pendragon wurden 1978 von Mastermind Nick Barrett in der englischen Grafschaft Gloucestershire gegründet. Erste Erfolge feierte die Band, als der damalige Manager im Jahr 1982 die aufstrebende Band Marillion für eine gemeinsame Tour buchte. Die beiden Bands verstanden sich ausgezeichnet und es folgten weitere Tourneen, bei denen Pendragon im Sog der Überflieger Marillion sukzessive ihre Fanbasis erweitern konnten. 1983 spielten sie schliesslich vor über 30’000 begeisterten Zuschauern auf dem legendären Reading Festival und nahmen eine Session für die populäre BBC-Radiosendung Tommy Vance’s Rock Show auf. Weitere Meilensteine in der Geschichte der Band waren die Gründung des eigenes Labels Toff Records im Jahr 1987 sowie der Release des Albums „The Masquerade Ouverture“ von 1996, von welchem über 60’000 Einheiten abgesetzt wurden. Im Lauf der Jahre festigten Pendragon mit qualitativ stets hochstehenden Veröffentlichungen ihre Position als eine der führenden Progressive-Rock-Bands Grossbritanniens. Sie tourten regelmässig um die Welt, reisten bis nach Südamerika, in die USA, nach Kanada und Japan und spielten ausverkaufte Shows. Nach der pandemiebedingten Zwangspause kehrten Pendragon 2023 für ein paar ausgesuchte Shows auf die Bühne zurück. Und nun geht’s endlich wieder richtig auf Tour. Mit dabei haben sie das Mini-Album „North Star“, auf dem 25 Minuten neu komponierte Musik zu hören ist. Wie üblich bei Pendragon liegt auch „North Star“ ein Konzept zu Grunde. „Der Nordstern hat die Menschheit seit Tausenden von Jahren aus misslichen Situationen geführt“, so Mastermind Nick Barrett „und unser Album ist eine positive Botschaft, die dies nach den letzten drei Jahren als Weg nach vorne für alle nutzt, ganz ohne das leidige C-Wort zu benützen.“ Der Nordstern erstrahlt im nächsten Frühjahr in voller Pracht und weist den Musikern den Weg nach Pratteln.

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