Veröffentlicht am 02. Mai 2024

«Money, money, money»: Die geheimen Deals von ABBA

Dass ABBA in den letzten paar Jahrzehnten richtig viel Kohle verdient haben, muss man wahrscheinlich niemandem erklären. Aber wie viel davon verdanken sie ihren zeitlosen Hits und wie viel dem clever gesteuerten Kapitalismus eines ambitionieren Managers? Eine kleine Spurensuche.

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Money, money, money

Must be funny

In the rich man's world

Der Hook dieses grossen ABBA-Hits hat schon lange nichts mehr mit dem Leben der Multi-Millionäre zu tun. «Was könnt ich alles machen, wenn ich ein bisschen Geld hätte.» Heute kennen die vier Pop-Gött:innen ihren Kontostand vermutlich selbst nicht genau. Sie geniessen seit Jahrzehnten grösstenteils den Vorruhestand. Der Legende zufolge haben ABBA im Jahr 2000 ein unglaubliches Comeback-Angebot von einer Milliarde Dollar für eine Welttournee abgelehnt. Doch wie ist es überhaupt zu diesem gigantischen Geldfluss gekommen?

Harte Arbeit und cholerischer Manager

Angefangen hat die Erfolgsstory 1966 auf einer Party in Linköping, Schweden. Björn Ulvaeus und Benny Andersson spielten mit ihren Gitarren Beatles-Songs und mochten sich auf Anhieb. Wenig später verliebte sich Benny in die dunkelhaarige Anni-Frid und Björn in die blonde Agnetha. Glücklicherweise harmonierten deren Stimmen perfekt mit den beiden Komponisten und Sängern. So ergaben sich nicht nur zwei romantische Liebesverhältnisse, durch die gemeinsame Leidenschaft zur Musik entstand die Band.

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Benny und Björn sassen Tag für Tag zusammen und schrieben Songs. Selbstkritisch, wie sie waren, wurde nur das beste im Studio aufgenommen und auf Hochglanz poliert. Unterdessen plante ihr cholerischer, arbeitswütiger Manager Stig Anderson Abbas Karriere. Er reiste quer durch Europa und schloss in jedem Land Plattenverträge ab, was der Band die höchstmöglichen Einnahmen aus Verkäufen und Tantiemen bescherte.

Investitionen von Kunst bis Zoggeli

Als die Einnahmen explodieren, wird das besondere schwedische Steuerrecht mit einem Spitzensteuersatz von 85 Prozent zu einem Problem. Die Band investierte in so ziemlich alles, womit sich die Steuerlast senken liess. Sie haben weiteres Geld verdient mit Kunstgalerien, Supermärkten, Fahrrad-Fabriken und sogar Zoggeli. Gerüchten zufolge sollen auch ihre berühmten übertriebenen Outfits nur aus dem Gedanken der Steuerersparnis entstanden sein. In «Abba: The Official Photo Book» gab die Band zu, dass sie die Steuergesetze ausnutzte, die es den Mitgliedern erlaubten, Kostüme abzuschreiben, solange sie "so unverschämt waren, dass sie unmöglich auf der Straße getragen werden konnten", wie der Guardian berichtete.

Ihr Manager Stig Anderson stieg sogar ins Öl-Business ein, was wegen grossen Verlusten schlussendlich zum Zerwürfnis mit der Band führte.

Geldfluss will nicht enden

Auch ohne ihren geschäftstüchtigen Manager und ohne grosse Aktivitäten seitens der Band schwemmten weiterhin Einnahmen durch die Verwertung der Songs rein. Zwischen 1996 und 1997 gaben Björn und Benny nach langem Zögern ihr Einverständnis zum Musical «Mamma mia». Das englische Publikum reagierte euphorisch und die Show sorgte für Milliarden-Umsätze. Mit dem Erfolg des Musicals explodieren auch die CD-Verkaufszahlen. Neuauflagen des Greatest-Hits-Album «Abba Gold» verkauften sich über längere Zeit bis zu 3000 Mal täglich.

Ein virtuelles Comeback

Im Frühling 2022 feierten ABBA ein Comeback mit zwei neuen Songs und einer neuen Show «Abba Voyage». Die Pop-Ikonen lassen sich durch sogenannte Abbatare, digitale Hologramme, vertreten. Pläne für echte Konzerte habe die Band nicht mehr. «Es ist wie es ist», so Beni Andersson. Die Show kann man in den nächsten Jahren ausschliesslich in London in der eigens erbauten ABBA-Arena erleben.

Sowie der Geldfluss aus den ABBA-Werken auch in Zukunft nicht versiegen wird. So wird auch die ungebrochene Popularität der schwedischen Band nicht vergehen. Dass ABBA als eine der berühmtesten Pop-Bands der 70er immer noch populär ist, hat viel mit der eingängigen Musik der Schweden zutun. Doch ohne die strategischen Entscheidungen des ambitionierten Managers Stig Anderson hätte ABBA vermutlich nie weltweite Reichweite erlangt. Er war eine dominante Figur, der seine kommerziellen Interessen rücksichtslos durchsetzte und damit entscheidend für den finanziellen Erfolg der Band, auch wenn dieser natürlich ohne das brillante Songwriting nicht möglich gewesen wäre.

A man like that is hard to find but I can't get him off my mind
Ain't it sad?

So richtig eintauchen in die ABBA-Welt könnt ihr vom 16. - 22. Januar in verschiedenen Venues an der ABBA GOLD - The Concert Show. Von Originalkostümen bis hin zum schwedischen Akzent der Pop-Ikone. Einen Abend lang pures ABBA-Feeling.

Infos und Tickets gibts hier HIER

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Vom 18. bis 27. Juli 2024 findet am Seeufer der Stadt Luzern die zweite Ausgabe des Festivals LUZERN LIVE statt. Nach einer erfolgreichen Premiere bleiben sich die Organisatoren den hochgesteckten musikalischen Zielen treu und holen erste, weltbekannte Acts und hiesige Perlen nach Luzern.

Wir freuen uns, Ihnen eine genauere Vorstellung der ersten vier hochkarätigen Acts zu präsentieren:


Eröffnet wird der Abend von einer Luzerner Künstlerin. Tiffany Athena Limacher alias To Athena (CH/LU) zeichnet sich durch ihren kammermusikalischen Pop und tiefgründigen, melancholischen Lyrikstil aus. Die Gewinnerin eines Swiss Music Awards 2023 vereint in ihrer Musik introspektive, zerbrechliche schweizerdeutsche Stücke mit funkelndem, kinoreifem Pop auf Englisch. Damit ist sie die vielleicht spannendste aufstrebende Stimme dieses Landes.

Khruangbin (US): Khruangbin aus Texas repräsentiert einen sanften, groovigen Sound, der massgeblich von thailändischem Rock und Funk der 1960er und 70er Jahre beeinflusst ist. Dabei weben sie zahlreiche weitere Einflüsse wie Surf-Rock, Dub und sogar iranischer Pop in ihre Musik ein. Seit ihrer Gründung im Jahr 2010 hat das Trio ein schwer fassbares, aber dennoch einzigartiges und äusserst zugängliches Genre geschaffen, das ein breites Publikum anspricht. Während ihre frühen Werke hauptsächlich instrumentaler Natur waren, begannen sie im Jahr 2020, verstärkt Gesang einzubinden. In Zusammenarbeit mit Leon Bridges brachten sie ihre EP "Texas Sun" und ihr drittes Studioalbum "Mordechai" heraus. Ihre Liveshows sind magisch und wir freuen uns, dass sie am Mittwoch, dem 24. Juli 2024, eine exklusive Show im KKL-Konzertsaal aufspielen werden.

Faber (CH): Der Schweizer Songwriter Faber, bekannt für seine pointierten und polarisierenden Texte, wird am Donnerstag, dem 25. Juli 2024 den KKL- Konzertsaal betreten. Mit ausverkauften Tourneen und Headliner-Slots auf Festivals hat sich Faber als einer der faszinierendsten Künstler im deutschsprachigen Raum etabliert. Seine Konzerte sind bekannt für ihre mitreissende Eleganz und anspruchsvolle Ungezwungenheit. Das LUZERN LIVE ist eines von lediglich zwei Sommerfestivals, die Faber 2024 in der Schweiz spielen wird.

Sonntag, 21.07.24
Headliner: Laufey (IS)
Opening Act: To Athena (CH)

Mittwoch, 24.07.24
Headliner: Khruangbin (US) Opening Act: Wird zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert

Donnerstag, 25.07.24

Headliner: Faber (CH)
Opening Act: Wird zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert

Auch 2024 wird es den beliebten LIVE PASS geben, der unter anderem Zutritt zu den Konzerten im Hotel Schweizerhof gewährt. Für die Konzerte im KKL-Konzertsaal und Luzerner-Saal erhalten die Besucherinnen und Besucher, analog Vorjahr, Tickets für die Konzerthighlights.

Das Booking-Team des LUZERN LIVE arbeitet mit vollem Einsatz an einem erstklassigen Line-up. Wir freuen uns, in den kommenden Wochen kontinuierlich eine Auswahl an weiteren herausragenden Künstlerinnen und Künstler bekannt zu geben, die das Herzstück unseres Festivals bilden werden. Ende März 2024 werden wir dann über das gesamte Programm informieren. Das ganze OK und alle Mitwirkenden freuen sich ausserordentlich auf die zweite Ausgabe des LUZERN LIVE.

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