Veröffentlicht am 09. April 2024

Alles über das neue Album von Billie Eilish

Das dritte Album von Billie Eilish wird «Hit Me Hard And Soft» heissen und erscheint schon am 17. Mai 2024. Wir haben zusammengetragen, was bisher bekannt ist.

Journalist
2214

1. Never change a winning (songwriting) team!

Auch das dritte Album von Billie Eilish wurde im preisgekrönten Familien-Tag-Team geschrieben – was natürlich bedeutet: von Billie und ihrem Bruder Finneas. In einem Instagram-Post schreibt sie: «:PPP Finneas und ich könnten nicht stolzer sein auf dieses Album und können es kaum erwarten, es mit euch zu teilen.»

Wie gut die beiden zusammen arbeiten, haben sie erst kürzlich in einem Interview erklärt, bei dem sie ihren mit einem Oskar ausgezeichneten «Barbie»-Song «What Was I Made For» zerlegen, den auch wir zu den besten Songs des Jahres zählen:

Das sind (für uns) die zehn besten Songs des Jahres 2023! Mit: Billie Eilish, Dua Lipa, The National, NewJeans, Mannequin Pussy, Steiner & Madlaina u. a. | ZUM ARTIKEL

2. Es wird keine Singles geben

In ihrem Instagram-Post verkündet sie auch noch einen weiteren, erstaunlichen Move, den ihre Label-Partner sicher nur so semi-geil finden: Es wird keine Singles geben. «Ich mache keine Singles, ich will, dass ihr alles auf einmal hören könnt», schreibt sie dazu und fügt einen verschämten Smilie hinzu. Das bedeutet allerdings auch: Wir alle werden das komplette Album am 17. Mai zu hören bekommen.

Diese Taktik kann sich freilich auch nur eine Künstlerin mit ihrem Standing erlauben – trotzdem ist es ein schönes Statement gegen den von Spotify und Co. befeuerten Trend, ganze Alben schon im Vorfeld häppchenweise rauszuhauen, so dass man am Release-Tag manchmal nur noch eine Handvoll neuer Songs zu entdecken hat.

3. Billie Eilish will die physischen Formate des Albums nachhaltig produzieren

Billie Eilish bemüht sich seit jeher, ihr komplettes Set-up nachhaltig und eco-friendly zu gestalten. Ihr Labelpartner Universal verkündete in einer aktuellen Pressemitteilung: «Um den CO2-Fussabruck der Veröffentlichung zu minimieren und dem Klimawandel entgegenzuwirken, werden die physischen Formate, die zeitgleich erscheinen, in limitierter Auflage erhältlich sein. Zu 100 Prozent aus recycelbaren Rohstoffen produziert, sind die Tracklists sämtlicher Konfigurationen identisch.»

4. Die Tracklist ist ein Diss gegen die Release-Praxis der Kolleg:innen

Die Sache mit der identischen Tracklist für alle Formate ist dabei heutzutage fast provokant – zumindest in ihrer Liga. Wir alle lieben zwar B-Seiten oder die heute nicht mehr so gut funktionierenden Hidden Tracks, aber die Praxis ist in den letzten Jahren ein wenig aus dem Ruder gelaufen.

Man denke nur an Taylor Swift, die ihr letztes Album «Midnights» in vier Versionen (Moonstone Blue Edition, Jade Green Edition, Blood Moon Edition und Mahogany Edition) veröffentlichte – jeweils angereichert mit qualitativ hochwertigen Bonus-Tracks. Auch wenn sie dabei immer so tut, als mache sie all das für ihre Fans, weiss sie natürlich in erster Linie, dass die Hardcore-Swifties alle Editionen käuflich erwerben werden.

In einem aktuellen Interview für das «Billboard»-Magazin, das sie mit ihrer Mutter Maggie Baird führte, echauffierte sie Billie Eilish nicht ganz zu Unrecht über diese Praxis. Sie sagt darin: «Wir leben in einer Zeit, in der es aus irgendeinem Grund für einige Künstler:innen sehr wichtig ist, alle möglichen Arten von Vinyl und Verpackungen herzustellen, was natürlich die Verkäufe und die Zahlen steigert und ihnen mehr Geld einbringt.»

Weiter sagt sie: «Ich kann gar nicht ausdrücken, wie verschwenderisch das ist. Ich finde es wirklich frustrierend, als jemand, der sich wirklich bemüht, nachhaltig zu sein und das Beste zu tun, was ich kann – und dabei versuche, jeden in meinem Team in die Nachhaltigkeit einzubeziehen.»

Und dann gäbe es eben «einige der grössten Künstlerinnen der Welt, die verdammte 40 verschiedene Vinyl-Pakete mit verschiedenen einzigartigen Dingen machen, nur damit man immer mehr davon kauft. Das ist so verschwenderisch, und es ärgert mich, dass wir immer noch an einem Punkt sind, an dem man sich so sehr um seine Zahlen kümmert und sich so sehr darum kümmert, Geld zu verdienen – und es sind alle deine Lieblingskünstler, die diesen Scheiss machen!»

Eilish sagte allerdings auch, dass sie das selbst gemacht habe, weil das Game einfach so funktioniere und diese Verkäufe ja auch Charts-Positionen beeinflussen. Teile dieses Statements sorgten trotzdem für einen amtlichen Backlash, weil sich komischerweise Fans von Lady Gaga, Taylor Swift und Olivia Rodrigo angesprochen fühlten.

5. Der Titel ist mal wieder brillant – und das Album dürfte es ebenso werden

Zuletzt noch ein paar Worte über den wirklich brillanten Titel des Albums: «Hit Me Hard And Soft». Kann man die Wirkung von gehauchten Liedern wie «When The Party’s Over?», «What Was I Made For?» oder «Everything I Wanted» besser beschreiben? Wohl kaum. Ein ganzes Album so zu nennen, ist also eine Ansage oder gar ein Versprechen.

Man darf ausserdem davon ausgehen, dass Billie und Finneas ihr hohes Niveau halten werden – die beiden haben schlichtweg bisher so gut wie gar keine mediokren Songs veröffentlicht. Am besten war Eilish dabei immer dann, wenn sie die eigenen verstörenden Emotionen in diesen innerlich brodelnden Popsongs gebändigt hat. Ihr Label behauptet, «Hit Me Hard And Soft» sei ihr «bisher emotionalstes Werk» – gut, das dürfte Promo-Sprech sein, aber wenn nur ein Funken Wahrheit dran ist, sollten wir alle schon mal die Taschentücher rauslegen.

Empfohlene Artikel

billieeilish

Billie Eilish macht die traurigste Musik

Welche Musik löst bei euch Tränen aus? Eine neue Studie hat veröffentlicht welches die traurigsten und glücklichsten Künstler:innen und Songs der Charts sind - und das Ergebnis ist überraschend!
albumcover-the-tortured-poets-departement-2024

Taylor Swift: Alles über das neue Album

Am 19. April erscheint «The Tortured Poets Department» – das neue Album von Taylor Swift. Wir haben mal zusammengetragen, was man bisher schon weiss.
billie und katy

Billie Eilish, Katy Perry und mehr wollen K.I. an den Kragen

In einem offenen Brief haben rund 200 Musikschaffende ihre Bedenken zum Einsatz von K.I. in ihrer Branche ausgedrückt. Es ist der bisher prominenteste Warnruf aus der Szene.

Empfohlene Events

Gefällt dir der Artikel?