Weihnachten wird wild
Wer es über die Feiertage eher laut und lärmend mag, findet hier die passenden Rock-, Metal-, Deathcore- und Punk-Songs für die nicht immer zwingend stillen Tage.
1. Chubby and the Gang – «Violent Night (A Christmas Tale)»
Diese 2019 in West-London gegründete Punkband wurde ein wenig ausgebremst von der Pandemie, nutzte die Zeit aber, um mit «Speed Kills» und «The Mutt’s Nuts» zwei starke Alben aufzunehmen. Als sie dann wieder live spielen konnten, merkten viele, dass sie das noch besser können, als Alben aufzunehmen. 2022 veröffentlichten sie eine Weihnachts-Doppel-Single – das hier ist die starke A-Seite.
2. Venom – «Black Xmas»
«Black Christmas, Devil's Eve / The whispers in the breeze / Black Christmas, Devil's wine / The river bleeds in time»: Die Metal-Ikonen Venom hatten schon 1987 grosse Freude daran, das christliche Fest satanistisch einzufärben. Dafür brauchten sie nicht mal ein Weihnachts-Album oder eine -EP – «Black Xmas» war der Opener ihres Albums «Calm Before The Storm», das im November 1987 erschien. Da kann man das schon mal bringen …
3. 100 gecs – «sympathy 4 the grinch»
In der Musik von Dylan Brady und Laura Les krachen Hyperpop, Punk, Emo und New Metal ineinander – was zur Folge hat, dass 100 gecs auf Electro-Festivals ebenso abräumen wie bei grossen Rock-Events. Vorausgesetzt man lässt sich auf diese wilde, ironische, hyperaktive Performance ein. In diesem Song huldigen sie dem Krafttier aller miesgelaunten Weihnachts-Hater: dem Grinch.
4. Korn – «Kidnap The Sandy Claws»
Der Soundtrack für alle, die sich Heiligabend vor dem Schornstein verschanzen, um Santa gewaltvoll aus dem Verkehr zu ziehen. Die New-Metal-Vorreiter von Korn waren damit Teil des Samplers «Nightmare Revisited», auf dem sich diverse Acts vor Tim Burtons Kultfilm «A Nightmare Before Christmas» verneigen.
5. Dropkick Murphys – «The Season’s Upon Us»
Wie es über die Feiertage bei trinkfreudigen irischen Einwander:innen in Boston zugeht, erzählen uns die Dropkick Murphys in diesem Lied – die Stossrichtung erkennt man schon am Single-Cover, das diesen Artikel ziert. Da werden schon mal kleine Haufen Scheisse als Geschenk verpackt oder Weihnachtsmänner mit Eisbällen vom Dach gefeuert. Das Video dazu ist sozusagen die Low-Budget-Variante der Weihnachtsfolge von «The Bear» in Staffel zwei. Aber: «They call it Christmas, we’re I’m from.»
6. Twisted Sister – «Oh Come All Ye Faithful»
Dee Snider und seine Mitmusiker waren schon immer die beste Adresse für Metal-Videos, die dermassen drüber und mitreissend sind, dass man sie einfach lieben muss. Der Vorteil bei Twisted Sister: Auch die Musik war immer ziemlich gut. Auf dieser Single zu ihrem Weihnachtsalbum wird wieder einmal das Spiessertum mit viel Schminke, Leoparden-Westen, Dauerwellen und «amtlichen» Riffs bekämpft. Besinnlich wird’s dabei aber trotzdem.
7. Ramones – «Merry Christmas (I Don’t Want To Fight Tonight)
Ein Punk-Klassiker, der es schon lange in den Kanon der gängigen Weihnachtsplaylisten geschafft hat. Der friedliche Wunsch der Ramones, die Feiertage mal ohne Streit und Kampf zu überstehen, scheint vielen Menschen aus dem Herzen zu sprechen. Warum bloss?
8. I Declare War – «Rudolf The Red Nose Reindeer»
Auch eine Deathcore-Band aus Seattle fühlt sich mal weihnachtlich: I Declare War gönnten sich 2007 eine Weihnachts-EP und verpassten dem armen Rudolf eine blutig-rote Nase. Was noch leicht besoffen und besinnlich beginnt, kippt schnell in einen brutalen Track, mit dem man nicht nur Oma und Opa schocken kann.