Pubblicato il 24. luglio 2024

Warum ist Country auf einmal so verdammt cool?

Lange galt das Genre Country als altbacken und konservativ. Heute erobert ein schwarzer Cowboy namens Shaboozey TikTok und selbst Beyoncé und bald Lana Del Rey oder Post Malone haben Country-Alben in ihrer Diskographie. Wo kommt dieser Hype eigentlich her?

Journalist
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Bevor man sich der Frage widmet, warum Country-inspirierte Musik heute auch von den «cool kids2 gefeiert wird, sollte man erst einmal klarstellen, dass Country im Mutterland des Genres durchgehend hoch im Kurs war.

Die Country-Charts waren in den USA schon immer ein wichtiger Faktor und über die Jahre haben oder hatten Country-Musiker:innen wie Dolly Parton, Willie Nelson, Patsy Cline, Johnny Cash, Merle Haggard, Shania Twain, Billy Ray Cyrus, Sheryl Crow oder Hank Williams einen Erfolg, der weit über das Genre hinaus reichte. Taylor Swifts Anfänge liegen ebenfalls in einem eher country-esken Pop.

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Auch heute geniessen zeitgenössische Country-Künstler:innen wie Kacey Musgraves, Luke Combs, Morgan Wallen oder Zach Bryan den Status von Superstars und spielen einen eher traditionellen Stil. Parallel dazu gibt es schon lange eine Art Country-Subkultur, wo zum Beispiel der maskierte, queere Cowboy Orville Peck neue Akzente setzte.

Lil Nas X als Gamechanger

Dass Country-Elemente oder gar reine Country-Songs heute auch in den Popcharts präsenter denn je sind, haben wir zu grossen Teilen einem jungen Mann namens Montero Lamar Hill zu verdanken. Zum Zeitpunkt seines grossen Durchbruchs im Jahr 2018 nannte er sich Lil Nas X.

Sein Country-Rap-Bastard «Old Town Road» basiert lustigerweise nicht auf einem Country-Sample sondern auf einem der Industrial-Band Nine Inch Nails. Aber die Vibes des Songs und vor allem die von Lil Nas X ausgerufene «YeeHaw Challenge» spielten mit Country-Klischees, ohne sie dabei zu verlachen. Später wurde Lil Nas X‘ Wunsch erhört, den Song mit Country-Star Billy Ray Cyrus noch einmal aufzunehmen – ein Crossover mit Folgen.

Familie Cyrus war ihrer Zeit voraus

Cyrus ist ein gutes Stichwort: Denn diese Familie ist quasi der gelebte Brückenschlag zwischen Country und Pop. Billy Ray Cyrus‘ Töchter Miley und Noah sind bekanntlich beide Musikerinnen. Die jüngere, Noah, sang anfangs erst eher auf elektronischen Pop-Produktionen, veröffentlichte 2020 aber das starke Debütalbum «The End Of Everything», das in Tracks wie dem folgenden schon sehr nah am Country ist – mit einem sehr modernen (einige Puristen sagten: blasphemischen) Twist.

Miley Cyrus, die musikalisch von Abrissbirnen-Pop bis freaky Shit mit den Flaming Lips schon alles durch hat, veröffentlichte ihr Country-lastiges Album «Younger Now» bereits kurz vor dem aktuellen Hype im Jahr 2017. Ein reifes, schönes Werk, das ruhig ein wenig mehr Würdigung erfahren dürfte. Einzige Gaststimme auf der Platte: Country-Ikone Dolly Parton.

Beyoncé besteigt das Pferd

Der ganz grosse Country-Hype kam dann natürlich mit Beyoncés Ausritt «Cowboy Carter». Wie sie es zuvor mit Disco auf dem Album «Renaissance» getan hatte, nimmt sie sich hier mit einem grossen Kreativteam Country vor und holt vor allem die jungen wie alten Protagonist:innen der Schwarzen Community im Country an Bord.

Das stärkste Statement dieser an starken Statements nicht armen Platte ist wohl Beyoncés Beatles-Interpretation «Blackbiird» – hier singen mit ihr: Brittney Spencer, Tanner Adell, Tiera Kennedy und Reyna Roberts. Alle vier gelten heute als Country-Heldinnen, wurden aber vor allem im Country-Hotspot Nashville und in der überwiegend weissen Musikbranche immer wieder an den Rand gedrängt.

Auch Shaboozey ritt mit «Cowboy Carter»

Es lohnte sich, mal genau zu schauen, wer so alles auf «Cowboy Carter» mitmischt. Bei zwei Tracks landete man auf diese Weise bei Shaboozey. Der heisst eigentlich Collins Obinna Chibueze, wurde 1995 als Sohn nigerianischer Eltern in den Staaten geboren, und wuchs in Woodbridge, Virginia auf – eine Region, in der viele Männer Cowboy-Hut tragen und Country-Mucke hören.

Spätestens mit seinem zweiten Album «Cowboys Live Forever, Outlaws Never Die» aus dem Jahr 2022 machte er das klar, was auch Queen Bey und Lil Nas X verdeutlichen wollten: Country ist mitnichten ein White-Dude-Thing.

Mit dem Hit «A Bar Song (Tipsy)» hat Shaboozey nun auch endlich den Status, den er lange verdient hat.

Lana Del Rey und Post Malone satteln gerade auf

In naher Zukunft stehen noch die Country-Alben von Rapper Post Malone und Lana Del Rey aus – und auch danach wird es wohl immer wieder Jahre geben, in denen Künstler:innen aus Pop und Rap dort mal mitmischen wollen.

Trotzdem ist der aktuelle, kommerziell spürbare Country-Hype beträchtlich – und der liegt zu gleichen Teilen an etablierten Acts und den innovativen Grenzgänger:innen, die oft (zum Beispiel im nächsten Video) voneinander profitieren.

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Freedom Call + Axxis

HAPPY METAL PARTY

I Freedom Call festeggiano con noi un quarto di secolo di happy metal. I rocker del buon umore presentano "Silver Romance" (uscita: 10 maggio 24), un album con tredici brani inediti. I leggendari hard rocker Axxis, che in questo tour celebrano il loro 35° anniversario - anch'essi con nuove canzoni nel loro bagaglio - saranno ospiti speciali.

Se c'è una band che è riuscita ad essere associata al buon umore, è quella dei Freedom Call, fondati a Norimberga nel 1998. Gli stessi musicisti descrivono il loro lavoro come "happy metal" e chiunque veda la band sul palco è destinato a essere contagiato dalla loro allegria. I Freedom Call hanno pubblicato undici album in studio, tre ammalianti dischi dal vivo e un album compilation e sono sempre stati onnipresenti sui palchi di tutto il mondo. Non solo hanno aperto per Saxon, Edguy, Dragonforce, Blind Guardian e Hammerfall, ma hanno anche partecipato a innumerevoli tour da headliner. I Freedom Call hanno suonato in tutti i grandi festival, dal Wacken allo Sweden Rock, dal Masters Of Rock al Barcelona Rock Fest, dall'Hellfest al Graspop, dal Summer Breeze alla prestigiosa crociera "70.000 Tons Of Metal". E ora la "Happiest Metal Band In The World" si sta dirigendo verso la prossima gloriosa battaglia. "Silver Romance" è il nome del nuovo album che uscirà nel maggio 2024. Un titolo che si adatta perfettamente al 25° anniversario della band. Definito scherzosamente "il nostro anniversario di nozze d'argento" dal cantante/chitarrista e fondatore della band Chris Bay, il nome si adatta perfettamente anche al contenuto dell'ultimo lavoro: "Al metallo prezioso dell'argento vengono attribuite qualità come la chiarezza, la libertà e la leggerezza", dice Bay e continua: "Si dice anche che l'argento rafforzi la fiducia in se stessi e l'immaginazione. Sono tutte caratteristiche che si adattano a Freedom Call e che abbiamo integrato nel nostro nuovo materiale sia dal punto di vista musicale che dei testi". Chris Bay e i suoi compagni Lars Rettkowitz (chitarra), Francesco Ferraro (basso) e il rientrante Ramy Ali (batteria) hanno registrato tredici nuovi brani e presentano con "Silver Romance" l'album più vario e colorato della storia della band.
FABER
06/09/2024 - 15/09/2024
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FABER

Faber - "Addio Live 2024"

Faber terrà concerti in Germania, Austria e Svizzera a partire dall'estate del prossimo anno, in concomitanza con l'uscita del suo prossimo album "Addio" il 7 giugno 2024. L'artista svizzero ha già annunciato un tour per l'uscita dell'album per la primavera del 2024, che lo porterà in club più piccoli e in ambienti più intimi rispetto ai suoi standard - i concerti estivi sono la prima occasione per sperimentare le nuove canzoni dal vivo.

Dal suo primo EP "Alles Gute", il cantautore svizzero Faber ha attraversato i muri della sua carriera come se fossero porte. Scrive testi incisivi che sono allo stesso tempo tra i più intelligenti e polarizzanti che si possano ascoltare oggi. Questo ha portato Faber a fare il tutto esaurito in tournée e a partecipare come headliner a festival di buon gusto: l'artista è celebrato sia dalla critica che dai fan. L'EP di debutto è seguito da due album eccezionali, "Sei ein Faber im Wind" (2017), "I fucking love my life" (2019) e da un album dal vivo, "Orpheum", alla fine dell'estate 2022. Quest'ultimo è chiaramente udibile: I concerti di Faber sono accattivanti, eleganti e smaccatamente sofisticati e quindi i migliori che si possano vedere dal vivo in tedesco (e non solo, Faber a volte canta anche in italiano, francese o svizzero tedesco).
In "Addio", Faber si allontana dall'arte misurabile, da una musica che non può più stare in piedi da sola, ma che invece riflette direttamente il gradimento delle masse. Ha scritto canzoni che non devono funzionare, ma che funzionano comunque. Canzoni che sono maturate e che ora sono pronte a mostrare di che pasta sono fatte in concerto. In breve: Faber ha liberato i suoi pensieri.

I concerti di Addio Live 2024 del prossimo anno saranno la prima occasione per ascoltare dal vivo le canzoni del nuovo album dopo il tour di lancio di Addio nella primavera del 2024. Per la prima volta sarà accompagnato da una band allargata, composta da Tillmann Ostendarp (batteria, trombone), Janos Mijnssen (basso, violoncello), Goran Koč (tastiere), Max Kämmerling (chitarra, percussioni), Gina Été (voce, viola), Hannah Adriana Müller (voce, violino), Dino Brandao (voce, chitarra, percussioni) e Mel D (voce, chitarra).

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