The Rolling Stones: Alles über das neue Album «Hackney Diamonds»

Wir werfen einen Blick auf die charmante Geheimniskrämerei von Mick Jagger und Co. um das 31. Album der Stones – und auf die schon jetzt in Teilen bekannten Gästeliste, auf der zum Beispiel Bill Wyman und Paul McCartney zu finden sind.

Journalist

Der kleinen Londoner Lokalzeitung Hackney Gazette passiert es nicht oft, dass sie die Kulturnachrichten der Welt bestimmt. Schaut man auf ihrer Website nach, was die Leserschaft in erster Linie umtreibt, findet man unter den meistgeklickten Artikeln Headlines wie «Horror 42 hours in London with two stabbed, baby found dead and one killed in crash» oder «Met arrests 85 people during 'good natured' Notting Hill Carnival Children's Day». Das änderte sich in der letzten Woche, als eine mysteriöse Anzeige einer Firma namens «Hackney Diamonds» in der Printausgabe der Gazette plötzlich weltweit Schlagzeilen machte. Der Text war nämlich voller Anspielungen, die recht deutlich in Richtung The Rolling Stones wiesen. So konnte man zum Beispiel das Versprechen lesen: «Our friendly staff promises you satisfaction. When you say gimme shelter, we’ll fix your shattered windows.» Über dem «i» in «Hackney Diamonds» erkannte man ganz klein das ikonische Zungenlogo der Band. Ausserdem erfuhr man, die Firma sei «Est. 1962» – was ja das Gründungsjahr der Band ist. Die Eröffnung sei für den September 2023 geplant. Wer dem Firmennamen ins Internet folgte, landete auf einer neuen «Firmenwebsite», hinter der sich eine Mailingliste des Musiklabels Universal verbirgt. Dort erscheinen die Alben der Rolling Stones. Inzwischen weiss man, dass das Label auch die Rechnung für die Anzeige bezahlt hat.

Die Lokalredakteure müssen nun selbst Interviews geben

Die Hintergründe der Aktion waren auch der Zeitung nicht bekannt. Die Süddeutsche Zeitung erfuhr das im Interview mit dem Chefredakteur. Simon Murfett ist 30 Jahre alt, sagt, er sei eher «Indie-Rocker», aber er fände es «ziemlich cool», dass die Stones seine Zeitung gewählt haben. Der SZ sagte er: «Ich habe in meinem Leben schon viele Interviewanfragen verschickt, aber selbst interviewt wurde ich bisher noch nicht. Mir wäre die Anzeige gar nicht aufgefallen, aber plötzlich meldete sich zum Beispiel jemand, der gleich 20 Stück dieser Ausgabe von uns haben wollte.» Inzwischen gibt es eine kleine limitierte Zweitauflage, wie man auf der Website erfahren kann. Murfett hat danach ausgiebig recherchiert, ob es eine Verbindung der Stones mit dem Viertel Hackney gäbe – einst ein roughes Arbeiterviertel, das in den letzten Jahren ziemlich posh und teuer wurde. Er fand keine offensichtliche Verbindung, erklärt aber, dass «Hackney Diamonds» ein Euphemismus für die damals allgegenwärtigen Glasscherben im Viertel seien.

Es wäre das 31. Studioalbum – und Charlie Watts ist noch einmal zu hören

Das letzte Album der Stones mit eigenen Songs war «A Bigger Bang» aus dem Jahr 2005. Zuletzt kam 2016 auf Albumlänge das Blues-Cover-Album «Blue & Lonesome». Der letzte neue veröffentlichte Song der Stones war «Living In A Ghost Town», den sie während der Pandemie veröffentlichten. «Hackney Diamonds» wäre dann das 31. Studioalbum ihrer langjährigen Bandgeschichte. Seit 2021 gab es diverse Studiosession der Stones mit dem Produzenten Andrew Watt. Angeblich sind auf dem Album auch die letzten mit Charlie Watts eingespielten Songs zu hören – das bestätigte Keith Richards in einem Interview. Watts starb am 24. August 2021. Mit Bill Wyman wird auch ein Ex-Mitglied der Stones zu hören sein. Wyman war von 1962 bis 1991 Teil der Band und spielte schon zum 50. Jubiläum einige Konzerte mit seinen Ex-Kollegen um Mick Jagger und Keith Richards. Die britische Gossip-Schleuder The Sun hatte zuerst gemeldet, dass Wyman mit ihnen im Studio gewesen sei – was sein näheres Umfeld aber wenig später offiziell bestätigte. Wyman habe es nie bereut, zu gehen, aber: «Das Album ist ein Tribute an Charlie Watts, deshalb konnte Bill nicht ‘nein’ sagen.» Er habe Charlie nämlich immer verehrt.

Paul McCartney spielt Bass

Für eine weitere aufsehenerregende Meldung sorgte das Magazin Variety. Dort hatte man herausgefunden, dass auch Paul McCartney mit den Stones im Studio gewesen sei. McCartney hatte nämlich gepostet, er habe mit «diesem Produzenten Andrew Watt» gearbeitet und dabei viel Spass gehabt – Variety nahm durch den Post die Fährte auf. Später bestätigte ein Sprecher der Stones, dass McCartney tatsächlich bei einem Song am Bass zu hören sei.

Wir sind gespannt, was sonst noch so alles in den nächsten Tagen herauskommen wird – oder ob es einfach plötzlich in den Plattenläden stehen wird. Bis September ist es schliesslich nicht mehr lange hin.

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