Die Songs der Woche mit Faber, Raye, Sabrina Carpenter
Fabers drittes Album ist jetzt auch digital draussen, Raye begeistert uns mit einer siebenminütigen «Genesis.», Bon Jovi veröffentlichen ihre 16. Platte im 40. Jubiläumsjahr, Sabrina Carpenter singt das sweeteste «motherf***ker» des Jahres und Charli XCX feiert die «Mean Girls».
Faber - «Temptation Island»
Heute erscheint auf allen Plattformen das dritte Soloalbum von Faber, das zuvor nur auf seiner Website und auf seinen Konzerten zu bekommen war. «Addio» ist musikalisch betrachtet ein bisweilen recht ernstes Werk, atmosphärisch, hin und wieder von orchestralen Zwischenspielen durchzogen. Die pointierte Bösartigkeit, die Faber manchmal auch Ärger einbrachte, scheint er ein wenig runtergefahren zu haben. Auch italienische Songs finden sich geballt am Ende der Platte, die mit «Pirdutu cori» ein ergreifendes Finale erfährt – hier singt Faber mit seinem Vater Pippo Pollina im Duett. Erstaunlicherweise gefiel uns bei den ersten Hördurchläufen das leichteste Stück am besten: Im amüsant-romantischen «Temptation Island» geht es einfach darum, den Tag ganzen Tag im Bett zu vervögeln.
Raye – «Genesis»
Die Abräumerin der diesjährigen BRIT Awards haut mal eben einen siebenminütigen Wahnsinns-Ritt namens «Genesis.» raus. Sie selbst sagt, der Song sei «ein Gebet, eine Bitte und ein Hilferuf» und sie hoffe wirklich, dass dieser Song denjenigen, die es am meisten brauchen, etwas Hoffnung bringen kann, so wie es diese Musik für mich tut.» Grosse Wort, die das Lied aber locker einlöst: Was als modern produzierte, stimmgewaltige, ergreifend getextete, durch und durch gegenwärtige Pop-Ballade beginnt, verwandelt sich in den letzten drei Minuten dann noch plötzlich in einen Song, der sich vor den grossen Sängerinnen der Jazz-Welt verneigt.
Warum Raye alle Awards dieser Welt verdient hat | ZUM ARTIKEL
Bon Jovi – «We Made It Look Easy»
Im 40. Jahr ihres Bandbestehens veröffentlichen Jon Bon Jovi und seine Band ihr 16. Studioalbum «Forever». Originalität darf man bei diesen Herren ja eh nie erwarten, aber immerhin konzentrieren sie sich jetzt wieder auf ihr Kerngeschäft: Stadionhymnen wie «Legendary» und «We Made It Look Easy» und dramatische Balladen, die immer ein wenig too much sind in Sachen Pathos-Schmock («I Wrote You A Song»).
Sabrina Carpenter – «Please Please Please»
Dass Sabrina Carpenter nach langer, früh gestarteter Karriere endlich den Lauf hat, den sie im Grunde schon länger verdient hat, sollte sich inzwischen rumgesprochen haben. Während alle Welt noch immer auf ihren Sommerhit «Espresso» abgeht, veröffentlicht Sabrina Carpenter einfach schonmal die nächste, ziemlich gute Single: «Please Please Please» ist eine Pop-Ballade mit 80s-Vibes und dem schönsten Vortrag des Wortes «motherfucker» im Jahr 2024, deren Video todsicher viral gehen wird: Dafür sorgt allein die Tatsache, dass ihr angeblicher Boyfriend Barry Keoghan, den man aus «Saltburn» nackt kennt, darin eine Hauptrolle spielt.
Auf einen «Espresso» mit Sabrina Carpenter | ZUM ARTIKEL
Charli XCX – «Mean Girls»
Und noch ein grosser Release: «BRAT» heisst das neue Album der Hyperpop-Pionierin Charli XCX, die mit den 15 neuen Songs wieder recht dicht dran ist an dem Genre, das sie mit Acts wie Sophie vor gut zehn Jahren kickstartete. Viel Autotune, schillernde Synths, digitale Handclaps, Beats, die zwar simpel sind, aber gerade deshalb auch die letzte Tanzleiche locker machen. Gibt viele Highlights auf «BRAT», uns gefällt die Hymne auf die «Mean Girls», zu denen sie sich auch zählen dürfte, bisher am besten.
Das war natürlich nur eine kleine Auswahl der aktuellen Neuveröffentlichungen. Weitere gibt’s in dieser Playlist: