Die 8 besten Musikauftritte bei den Oscars
In der Nacht auf den 11. März werden wieder die Oscars verliehen. In Sachen Musik wird todsicher Billie Eilish ihre zweite Trophäe bekommen – diesmal für «What Was I Made For» aus dem Film «Barbie». Wir haben uns in die Historie des grössten Filmpreises eingegraben und unsere acht liebsten Musikperformances für euch zusammengestellt.
Billie Eilish und Finneas – «No Time To Die» (2022)
Fangen wir doch gleich mit Billie und ihrem Bruder an, die auch Sonntagnacht wieder live bei den Oscars performen werden – und sicher gewinnen werden. 2022 waren sie mit ihrem Bond-Song am Start: eine graziöse Ballade, die stark in der Tradition des Agenten-Franchise verortet war. Die beiden verzichten auf Pathos und Bühnen-Chi-Chi und zeigen einfach, dass sie grossartige Musiker:innen sind.
Elliott Smith – «Miss Misery» (1998)
Für den eher schüchternen und mit mentalen Problemen kämpfenden Songwriter Elliott Smith (Rest in Power!) muss es die Hölle gewesen sein: Als er 1998 seinen Song aus «Good Will Hunting» spielte, sah man ihm die Verlorenheit auf der Bühne an – und trotzdem: Es gibt kaum eine reduziertere, ergreifendere Oscars-Performance als diese. Sie stand im krassen Kontrast zum Bombast von Celine Dions Auftritt: Die sang «My Heart Will Go On», baute die halbe Titanic auf die Bühne – und bekam am Ende den Preis.
Tegan & Sara feat. The Lonely Island – «Everyhting Is Awesome» (2015)
Zeit für ein wenig Spass auf der Bühne: 2015 waren die Indie-Schwestern Tegan & Sara mit ihrem grandiosen «The Lego Movie»-Hit «Everything Is Awesome» nominiert und schmissen eine herrlich irre Party: Questlove am Start, ein grumpy Batman, Referenzen an Devo und die Village People – und ein Haufen Dudes, die Lego-Oscars im Publikum verteilten. So bekam zum Beispiel Talkshow-Queen Oprah Winfrey endlich auch mal einen Oscar.
Bruce Springsteen – «Streets Of Philadelphia» (1994)
Für viele ist dies der beste Auftritt eines Musikers in der Oscars-Geschichte: Dabei macht Bruce Springsteen eigentlich nichts anderes als sonst. Er performt mit vollem emotionalem Einsatz und lässt auch seine Band glänzen. Vielleicht lag es also am Song selbst, den Springsteen für das AIDS-Drama «Philadelphia» geschrieben hatte. Ein Meisterwerk durch und durch – vor allem, weil der Boss hier das Testosteron rauslässt und sich so empathisch und verletzlich zeigt wie selten.
Björk: «Man muss in den Bässen sein.» | ZUM ARTIKEL
Björk – «I’ve Seen It All» (2001)
Den Titel dieses Songs hat wohl jeder Oscar-Dauergast schon mal gedacht. Aber dann stellt man fest, dass man so was die Performance von Björk eben doch noch nicht gesehen hatte. Im bis heute legendären Schwanenkleid singt die Isländerin «I’ve Seen It All» aus «Dancer In The Dark» – das Film-Musical von Lars von Trier, über den Björk Jahre später nichts Gutes zu sagen hatte.
Michael Jackon – «Ben» (1973)
Ein Video, das einem gleich auf mehrfache Weise das Herz bricht: Wir sehen den damals 13jährigen Michael Jackson, der hier den Titeltrack des seltsamen Horror-Films «Ben» singt, in dem es um den Aufstand der Ratten geht, die von einem Tier namens Ben angeführt werden. Michael war damals noch Teil der Jackson 5 und hatte – wie man heute weiss – eine traumatische Zeit. Vor allem mit Blick auf all das, was in seinem Leben noch folgen sollte und was er später anderen antat, weiss man gar nicht so recht, wie man diese wunderschöne Performance eines Wunderkindes bewerten soll.
Adele – «Skyfall» (2013)
Eigentlich ahnte man ja schon, als man Adeles-Debüt «19» hörte, dass diese Stimme irgendwann mal einen Bond-Song singen wird. 2012 war es so weit und Adele schmetterte den Titeltrack zum düsteren und äusserst gelungenen Bond-Film «Skyfall» von Sam Mendes mit Daniel Craig. Originell ist die Nummer nicht – aber ein sehr schmackhafter Beweis, dass das Bond-Balladen-Rezept immer aufgeht, wenn man die richtigen Musiker:innen an Bord hat.
Robin Williams – «Blame Canada» (1999)
Werden wir zum Schluss noch mal quatschig: 1999 war auch der Kinofilm von «South Park» in diversen Kategorien nominiert. Unter anderem als «Best Song» für die Musical-Einlage «Blame Canada» – eine Hymne auf den verhassten Nachbarn, der eigentlich alles besser macht als die USA und deshalb gerne mal die Schuld für alles bekommt, was falsch läuft. Der lange verstorbene Williams, der privat mit diversen Dämonen rang, ist hier der entwaffnend lustige Narr, den er immer wieder gerne vor der Kamera gab.