Veröffentlicht am 27. Oktober 2023

Dolce Vita in Arbeitsstiefeln: Ligabue kommt in die Schweiz

Wenn Luciano Ligabue singt, stimmt Italien im Chor mit ein. Für unsere südlichen Nachbarn ist der Rocksänger, was Bruce Springsteen für die USA ist. Am 28. Dezember spielt The Boss, äh, Il Capo im Zürcher Hallenstadion.

Journalist

Stell dir vor, du hast ein Date mit 100’000 Menschen. Etwas mehr als zwei Stunden lang hängen sie dir an den Lippen, lassen dich für keinen Moment aus den Augen. Und nachdem du dich für den Abend bedankt und verabschiedet hast, schlagen 100’000 Herzen ein klein wenig schneller. Drohen vielleicht, vor Glück zu platzen.

Ein solches Szenario lässt auch die ganz grossen Stars kurz leer schlucken. Publikum im sechsstelligen Bereich, diese Leistung ist nur einer absoluten Elite von Künstlerinnen und Künstlern vorbehalten. Musikalische Legenden, auf dem Höhepunkt ihrer Popularität: Frank Sinatra schaffte es. Madonna auch. U2, Queen, Oasis. Die Rolling Stones und Paul McCartney. Tina Turner und Michael Jackson.

Vom Fabrikarbeiter zum Superstar

Auch Bruce Springsteen versammelte 1988 in Berlin rund 160’000 Fans. Und wurde Jahre später von einem Italiener übertroffen, der gerne mit dem Boss verglichen wird: Am 10. September 2005 jubelten 165’000 Menschen, als Ligabue eine Bühne auf dem Flugplatz seiner Heimat Reggio Emilia betrat. Es war der vorläufige Höhepunkt einer Karriere, die 1987 mit der Gründung von Ligabues erster Band Orazero begann.

https://www.youtube.com/@ligabue

Seither entwickelte sich aus dem ehemaligen Fabrikarbeiter ein sensibler Songschreiber und furioser Performer. Seine Rocksongs klingen nach hochgekrempelten Ärmeln und Dreck unter den Sohlen. Doch versteht es der 63-Jährige auch, zarte Töne anzustimmen. Ligabues Lieder sind Fluchtpläne aus dem zähen Alltag und Geschichten, die jeder von uns aus dem eigenen Leben mitschreiben kann. Eben ganz so, wie es ein gewisser Denim-Enthusiast aus New Jersey tut.

Im vergangenen Sommer strömten erneut über 100’000 Menschen nach Rom und Mailand, um Ligabue zu sehen. Wenige Wochen später veröffentlichte er sein 14. Studioalbum «Dedicato A Noi». Dessen Release wird mit einer ausgiebigen Tournee begleitet, die den Sänger zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder in die Schweiz führt. Für Ligabue ist ein Gig im Hallenstadion von Zürich ein geradezu intimer Rahmen. Und vielleicht gerade deshalb ein Date, dass man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

https://www.youtube.com/@ligabue/

Am 28. Dezember spielt Ligabue im Hallenstadion, Zürich. Alle Infos und Tickets gibt es hier.

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