Veröffentlicht am 22. August 2024

«We Cry Together»: Diese 10 Duette muss man kennen

Lady Gaga und Bruno Mars rauschen mit ihrem Duett «Die With A Smile» gerade durch die Charts. Ein guter Anlass, um hier mal die zehn liebsten Duette der Redaktion zusammenzutragen: Von Rap über K-Pop bis Irish Folk und R&B ist alles dabei.

Journalist
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Elton John & France Gall – «Donner pour Donner»

Wir beginnen mit einem gar nicht so bekannten Meisterwerk. 1980 nahmen Elton John und France Gall die gemeinsame Single «Les Aveux» auf – «Donner pour Donner» ist die B-Seite der Single. Elton John war und ist grosser Fan von France Gall und französischen Chansons und postete zu Galls Tod im Januar 2018 sehr liebe Worte über sie: «Sie war eine grossartige Künstlerin und eine tolle Frau und ich fühle mich geehrt, dass ich mit ihr Musik machen durfte.» Das sieht man diesem Video durchaus an.

Lana Del Rey & Cat Power - «Woman»

Hier treffen zwei der besten Sängerinnen und Songwriterin der Jetztzeit aufeinander und verschmelzen geradezu: Chan Marshall alias Cat Power wollte den Song eigentlich schon auf ihrem vorherigen Album unterbringen, aber ihr damaliges Label wollte ihn nicht haben. Also nahm Marshall die Ermächtigungshymne «Woman» für ihr 2018er-Album «The Wanderer» auf – das dann bei ihrem neuen Label Domino Recordings erschien. Für die Hook und den Chorus bat sie Lana Del Rey ans Mikro, die Fan von Cat Power ist und sie bereits mit auf Tour nahm.

Kendrick Lamar & Taylour Page – «We Cry Together»

Dieser Song aus dem Jahr 2022 schmerzt: Kendrick Lamar und Schauspielerin Taylour Page schreien sich hier an und schlüpfen in die Rolle eines dysfunktionalen, toxischen Ehepaars. Wie hier die Stimmen kippen, die Tränen und die Wut geradezu in die Worte kriechen – das ist ganz grosses, dramatischen Kino, das durch das kirre machende Klavier noch intensiver wird.

Stevie Nicks & Tom Petty & The Heartbreakers – «Stop Draggin' My Heart Around»

Der Song war die erste Single von Stevie Nicks’ Soloalbum «Bella Donna» (1981) und wurde von Tom Petty und Mike Campbell geschrieben. Eigentlich sollte er auf ein Heartbreakers-Album, aber Produzent und Musik-Entrepreneur Jimmy Iovine arbeitete damals auch mit Nicks und schlug vor, dass sie darauf singt. Man kann wohl etwas kalauernd sagen: Stevie Nicks ownt den Song dermassen, dass er eben auf ihr Album kam nicht auf das nächste von Tom Petty und seinen Heartbreakers.

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BamBam & Seulgi – «Who Are You»

Die K-Pop-Welt bringt zwar oft auch eher bemühte Duette zustande, aber dieses hier ist vor allem in Verbindung mit der Tanzperformance einzigartig. Die Koreanerin Seulgi (von der Girlgroup Red Velvet) und der Thailänder BamBam (der einst Teil der Boygroup Got7 war und nun solo erfolgreich ist) umtanzen sich hier im wörtlichen und im musikalischen Sinne auf sehr zärtliche Weise.

Professor Green & Miles Kane - «Are You Getting Enough»

Der Londoner Rapper Professor Green entdeckte 2013 anscheinend den 90s-Crossover für sich und verpasste ihm ein wütendes Update. Zu fetten Mitspring-Riffs rantet er gegen Gier und Kapitalismus, während Miles Kane (der damals als Teil der Last Shadow Puppets hoch im Kurs war) mit perfektem britischen Snear den Chorus liefert.

Brandy & Monica - «The Boy Is Mine»

Eine der R&B-Hymnen der 90er von zwei Queens des Genres: Brandy und Monica. Schon der Titel ist eine Anspielung an ein weiteres weltbekanntes Duett: «The Girl Is Mine» von Paul McCartney und Michael Jackson. Zur Zeit der Aufnahme hiess es, Brandy und Monica seien zerstritten. Der Song war – laut Brandy – die Reaktion darauf und die Entscheidung, den vermeintlichen Clinch mit Humor zu nehmen. Wenn dabei so ein Hit entsteht, war das wohl eine sehr gute Entscheidung.

Marvin Gaye & Tammi Terrell – «Ain’t No Mountain High Enough»

Dieser Klassiker wurde im Duett geschrieben, als Duett zum ersten Mal erfolgreich und als Solonummer gleich ein zweites Mal. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Denn: Nickolas Ashford und Valerie Simpson schrieben die Nummer als Einstand für ihr neues Label Motown. Ashford und Simpson waren damals als Songwriting-Produktion-Recording-Ehepaar so etwas wie eine musikalische Allzweckwaffe. 1967 sangen der grosse Marvin Gaye und Tammi Terrell die Nummer zum ersten Mal in die Charts – drei Jahre später dann Diana Ross.

Matt Berninger & St. Vincent – «Sleep All Summer»

Ein weiterer Geheimtipp: Dieser Song wurde leider nie regulär digital veröffentlicht und findet sich nur auf dem Sampler «SCORE! 20 Years of Merge Records». The National-Frontmann Matt Berninger singt hier mit Indie-Star St. Vincent einen Song von Eric Bachmann alias Crooked Fingers, der im Original mit Lara Meyerratken eingesungen wurde. Bachmann sang ihn später noch einmal mit Neko Case und auch wenn all diese Versionen wundervoll sind, ist diese hier die beste.

The Pogues & Kirsty MacColl – «Fairytale Of New York»

Das Duett aller Duette muss natürlich auch in diese Liste. Über «Fairytale Of New York» wurde ja schon viel geschrieben, aber uns bricht dieses Weihnachtsdrama alle Jahre wieder das Herz – und treibt uns ein Grinsen ins Gesicht, weil man endlich mal wieder diese Worte im sonst so lieblichen Formatradio hört: «You scumbag, you maggot / You cheap lousy faggot / Happy Christmas your arse /I pray God it's our last.»

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Afrob
18/09/2024 - 18/09/2024
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Afrob

25 Jahre Afrob Jubiläumstour 2024

Ziemlich genau 25 Jahre ist es her, dass Afrob die deutsche Rap-Szene aus den Angeln gehoben hat. Nun geht er nach einem viertel Jahrhundert Deutschrap auf grosse Jubiläumstour!


Im März 1999 erschien «Reimemonster», die erste Single aus seinem Debütalbum «Rolle mit HipHop», und sie war auch genau das: ein Monstertrack. Was folgte war eine Karriere, die ihresgleichen sucht: Zehn Studioalben – wenn man die beiden Kollaboplatten mit Samy Deluxe unter dem Namen ASD dazuzählt – und ein Vierteljahrhundert Realness kann der Godfather of Deutschrap nachweisen. Seit 25 Jahren steht Afrob auf der Bühne und repräsentiert HipHop immer noch wie am ersten Tag. Er hat die Geschichte des Games mitgeprägt und ist immer offen für neue Sounds. Er ist soulig, er ist dreckig, meinungsstark und tolerant, engagiert und relaxt, ernst und komisch, zurückgelehnt und aktiv, genauso wie seine jüngste Platte «König ohne Land». Erst harte Beats und reduzierte Tracks, dann wieder weit geschwungene Synthiefelder oder ein Chorgesang der fantastischen Sängerin Alex Prince. Darüber donnern Afrobs bekannt wohl dosierte Rap-Ausbrüche oder klassische Feature-Tracks. Afrob versteht, wie schon zu Beginn seiner Karriere, den Rap als äusserst kreatives Handwerk und zeigt dies auch in seiner Musik. Seine Karriere ist so vielfältig wie HipHop selbst. Das soll im Herbst auch auf der Bühne gefeiert werden. Weil er in all den Jahren immer integer und authentisch geblieben ist, liefert Afrob garantiert grosssartigen Sound, und eine legendäre Bühnenperformance! Kein Wunder, dass sein treues Publikum ihn seit 25 Jahren supportet. Es wird Zeit ein Vierteljahrhundert Afrob auf der Bühne zu zelebrieren, mit neuem Material, in alter Frische, vom Reimemonster bis zum König ohne Land, vom Anfang bis heute.

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