Noah Veraguths Reise zu den Erinnerungen der Zukunft

Erster Halt: das Zürichseeufer. Der Song: «Come Home»

Noah Veraguth hat ein breites Lächeln im Gesicht, als er im weiten Mantel an der Anlegestelle erscheint. Er wohnt mit seiner Frau in der Nähe. «Es ist so friedlich, wir kommen fast jeden Tag hier spazieren.» Auf dem Zürichsee trifft er auch so manche wichtige Entscheidungen. «Ich habe mir viele Probeaufnahmen von uns auf meinem Paddle Board angehört, um Anpassungen vorzunehmen. Hier komme ich zur Ruhe. Ausserdem entschied ich hier, ob wir das Konzert für die Wiedereröffnung des Hallenstadions geben sollen oder nicht», scherzt der Bieler und fügt hinzu, dass es sich dabei um seine «Entscheidungen auf dem See» handle.

Als er auf seine Frau zugeht, wagen wir die Frage: «Was hält sie von diesem neuen Album?» Noah sagt, er versuche, seine Arbeit und sein Privatleben eigentlich nicht zu vermischen. «Man muss eine gewisse Grenze ziehen, auch wenn sie viel zuhört, wenn ich komponiere. Sie ist auch Künstlerin, also weiss sie, wann es nicht an der Zeit ist, etwas zu sagen, weil es noch nicht fertig ist.» Er fügt lachend hinzu: «Andererseits ist meine Mutter wirklich sehr kritisch. Wenn sie etwas nicht mag, ist es kommerziell aber eher ein gutes Zeichen. Darum, wenn ihr etwas nicht gefällt, sage ich mir: C'est bon!»

Mit diesem Ort verbindet er den Titel «Come Home» des neuen Albums von Pegasus. Nun machen wir uns auf zu ihm nach Hause, um mit seinem Auto in Richtung Zentrum zu fahren.

Zweiter Halt: die Büros von Gadget. Der Song: «Once in a Lifetime»

Sobald wir in den Büros von Gadget angekommen sind, begegnen wir dem Manager von Noah, der seinerseits mit den Leuten scherzt, die er in den Gängen antrifft. Noah spielt eine kleine Partie Pingpong und steigt zur Terrasse hinauf, um für uns zu posieren. «Hier haben wir entschieden, was ins Album kommt. Dieses Mal ging alles reibungslos. Dies ist wirklich die Hauptzentrale der Gruppe», erörtert der Sänger. Als Verbindung zu diesem Ort wählt er den Titel «Once in a Lifetime», weil «wir uns viele Gedanken gemacht haben und diesen Titel als Single ausgewählt haben». Er kann es kaum erwarten, uns ins Studio zu führen, in dem er seit Langem aufnimmt. Wir steigen erneut ins Auto und weiter geht die Fahrt.

Dritter Halt: das HitMill-Studio. Der Song: «True Love»

Noah berichtet liebevoll von seinen Erinnerungen an Biel, weil er sehr an seiner Heimatstadt hängt, obwohl er Zürich und insbesondere die HitMill liebt, die er als «Hitfabrik» bezeichnet. Wir fahren weiter und sobald wir unser Ziel erreichen, strahlt der Sänger übers ganze Gesicht. Nach einem langen Gang, umgeben von goldenen Schallplatten, erzählt er uns Anekdoten aus dem Studio, zeigt uns das besondere Piano, dessen Klang er so mag, und gibt uns sogar eine Kostprobe. Wir lieben seine Stimme, wenn er singt. Danach führen wir das Gespräch fort: «Hier ist alles für die Musik geschaffen. Sie steht im Mittelpunkt. Man hat alle Zeit der Welt. Roman und Fred haben ein Gespür für Hits», flüstert Noah, der uns ein paar Geheimnisse über die Aufnahme dieses Albums verrät. Als Song, den er mit diesem Ort in Verbindung bringt, nennt er «True Love». «Für diesen Track mit dem grossen Pianoteil haben wir hier diskutiert, wie wir es machen wollen. Zu Beginn hatte das Stück drei Teile, aber wir haben einen entfernt, weil wir uns bei dieser Platte und bei diesem Lied auf den Kern von Pegasus konzentrieren wollten.»

Es wird Zeit, zu gehen, und Noah macht sich auf den Weg nach Hause zu seiner Frau. Er verabschiedet sich von uns und flüstert uns zu, dass er und seine Bieler Kollegen von Pegasus es kaum erwarten können, die neue Scheibe auf der Bühne zum Besten zu geben. Und wir machen kein Geheimnis daraus, dass wir diese Vorfreude teilen.