Veröffentlicht am 26. Oktober 2023

Nach tragischem Tod von Gitarristen: Polaris sind zurück

Die australische Metalcore-Band Polaris hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag wieder aufgerichtet und holt im Frühjahr 2024 die Tour zum dritten Album «Fatalism» nach. Am 15. März spielen sie im Komplex 457 in Zürich.

Journalist

«Diese Shows zu spielen, wird nicht leicht werden. Es wird sich anders anfühlen … Schön vielleicht auch, aber auf jeden Fall bittersüss.» Mit diesen Worten kündigte die australische Band Polaris an, ihre «Fatilism»-Welttournee noch in diesem Jahr in ihrem Heimatland zu starten. Der Grund für diese nachdenklichen Worte: Im Juni verstarb ihr langjähriger Gitarrist Ryan Siew im Alter von nur 26 Jahren. Seine Riffs, zum Beispiel im herausragenden «Inhumane» haben das dritte Polaris-Album «Fatalism» nachhaltig geprägt.

Rausgehen und weitermachen – um bei Verstand zu bleiben

Drummer und Texter Daniel Furnari sagte dem australischen Rolling Stone: «Wenn deine Einheit als Band buchstäblich zerschmettert wird, ist es das Wichtigste, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und dir und den anderen zu beweisen, dass du es immer noch schaffen kannst.» Nachdem sie erste Tourpläne absagten, beschloss die Band Siew zu Ehren weiterzumachen: «Ich weiss, dass der einzige Weg, bei gesundem Verstand zu bleiben, darin besteht, rauszugehen und das zu tun, worin wir gut sind. Um weiter voranzukommen. Das ist alles, worauf wir im Moment wirklich hoffen können, nämlich dass wir die Sache am Laufen halten. Das ist es, was wir vorhaben, es gibt keine Pläne, damit aufzuhören.» Furnari hätte aber auch das Feedback der Fans berührt: «Was wirklich schwierig für uns war: Zu sehen, wie sehr die Fans unter dem leiden, was passiert ist. Zu sehen, wie sie das durchmachen, wie intensiv sie taurern, war herzzerreissend für uns.»

Angst, Katharsis, Wut auf die Welt

Die Lyrics von «Fatalism» dürften dabei vielen Fans aus dem Herzen sprechen. Sie verhandeln Existenzängste, suchen Katharsis, finden Worte für die Wut auf die Welt, die in den letzten drei Jahren bisweilen wie ein beschissen-dystopischer Endzeitfilm anmutet. Daniel Furnari strugglet in seinen Texten mit der Apathie, die sich einstellt, wenn man denkt, man könne die Welt niemals zu einem besseren Ort machen. «Für uns ist Fatalismus die Erkenntnis, dass man auf bestimmte Dinge keinen Einfluss hat, dass manche Dinge quasi vorherbestimmt und unvermeidlich sind. Das scheint ein negativer und fast ängstlicher Gedanke zu sein. Aber einer der Gründe, warum ich mich zu diesem Konzept und dem Albumtitel hingezogen fühlte, war, dass in dieser Idee auch eine gewisse Freiheit steckt.»

Polaris spielen am 15. März 2024 im Rahmen ihre Tournee zu «Fatalism» im Komplex 457 in Zürich. Tickets und Infos gibt's hier.

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