Melancholie made in Kanada: Wild Rivers in Zürich

Als Band ist man wahrlich gesegnet, wenn man gleich zwei wundervolle Stimmen in der Besetzung hat: Beim kanadischen Trio Wild Rivers wechselt sich Sängerin Devan Glover mit Gitarrist und Sänger Khalid Yassein am Mikro ab, während Andrew Oliver Gitarre und Synths beisteuert. Mit Songs wie ihrem Hit «Thinking `Bout Love» von der EP «Songs To Break Up To» oder «Speak Too Soon» vom selbstbetitelten Debüt haben Wild Rivers die Indie- und Folk-Bubble schon lange hinter sich gelassen und erstaunliche Streaming-Zahlen generiert. In diesem Jahr werden sie ausserdem in Europa mit dem neuen Popstar der US-Folk-Szene auf Europa-Tournee sein: Noah Kahan. Das wird ihnen sicher noch ein paar Fans mehr einbringen.

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Ein starkes Album im Gepäck

Auf Albumlänge erschien zuletzt «Sidelines» im Jahr 2022, das mit starken Songs wie «Amsterdam» oder «Neon Stars» zu überzeugen wusste. Auffällig war dabei vor allem, wie gerne die Drei vom bewährten Indie-Folk-Pfad abkamen und auch andere Stile einfliessen liessen. Devan erklärte das in einem Interview so: «Wir sind alle mit ziemlich unterschiedlichen Geschmäckern aufgewachsen, die sich aber immer auf den Singer-Songwriter-Kern der Musik konzentriert haben. Wir alle lieben Indie-Rock. Ich bin in Grossbritannien aufgewachsen, also war eine Menge britischer Rockmusik in meinen Wurzeln. Andrew ist mit Hip-Hop gross geworden, Khalid mit traditionellerem Band- und Singer-Songwriter-Folk. Und dann lieben wir alle Rap, wir alle lieben R'n'B.» Daraus ergebe sich eben eine gewisse Abenteuerlust.

«Neue Musik auf dem Weg»

Wenn Wild Rivers im November zu ihrer eigenen Europa-Tournee aufbrechen, könnte es durchaus sein, dass man neue Songs oder gar ein neues Album von ihnen hören kann. Auf ihrer Website teasen sie bereits «das nächste Kapitel» ihrer Karriere an und versprechen: «Neue Musik ist auf dem Weg.» Man wolle dabei den musikalischen Horizont noch einmal erweitern. Deshalb arbeiten sie an ihrem dritten Studioalbum mit Roy Kerr alias myriot als Co-Songwriter – er schrieb und produzierte schon für Acts wie Halsey und Aurora. Als Produzent holten Wild Rivers Gabe Wax an Bord, der ein gutes Händchen für die organischen Sounds von Soccer Mommy, Kurt Vile oder der Big-Thief-Frontfrau Adrienne Lenker hat. Ganz frisch draussen von Wild Rivers ist ausserdem die Single «Don’t», die bereits ein wenig elektronischer und poppiger klingt.