Veröffentlicht am 05. April 2024

Diesen Sänger hält Robbie für den einzigen echten Rockstar

In einem unterdessen gelöschten Social Media Post hat sich Robbie Williams über die seiner Meinung nach langweilige Musikszene echauffiert. Laut dem Entertainer gibt es derzeit nur einen echten Rockstar.

Journalist
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Dass Robbie Williams kein Kind von Traurigkeit ist, muss man wohl niemandem über 25 erklären. Und für alle darunter: Nach der Trennung von seiner Boyband Take That hat sich der Engländer einmal quer durch die internationale Modelszene geschlafen, sein Eigengewicht in Kokain konsumiert und im Alleingang die Alkoholreserven der britischen Insel dezimiert. Unterdessen ist der 50-jährige zwar clean und weitgehend skandalfrei, beschwert sich aber darüber, dass andere Musiker:innen nicht das gleiche machen.

Robbies wildes Leben wurde in einer mehrteiligen Netflix-Doku aufbereitet.

Es gibt nur einen echten Rockstar

«Wie langweilig ist die aktuelle Musikszene?», beginnt Williams seinen unterdessen gelöschten Beitrag. «Ich meine damit nicht die Musik selber, sondern das Fehlen von Reibereien, Gefahr und Charakter. (...) Niemand weiss mehr, für was man alles gecancelt werden kann, weil sich so viele Leute angegriffen fühlen.», so der Sänger weiter.

Der gelöschte Beitrag von Robbie Williams. Offenbar hat auch er keine Lust mehr anzuecken.
Der gelöschte Beitrag von Robbie Williams. Offenbar hat auch er keine Lust mehr anzuecken.

Eine Ausnahme gibt es für Williams dann aber doch: Matt Healy, der Frontmann von The 1975. Dieser ist laut ihm «komplett durchgeknallt, super-clever, super-talentiert und bereit anzuecken.»

Der einzige echte Rockstar? (Quelle: Pressebild)
Der einzige echte Rockstar? (Quelle: Pressebild)

Matt Healy als Vorbild?

Williams Aussage ist grundsätzlich korrekt, gleichzeitig aber zu kurz gedacht. Matt Healy weiss zwar, wie man zündelt, tut dies aber zu ungelenk, um wirklich als Vorbild zu dienen. Der Sänger hat sich mehrfach mit halb- und komplett rassistischen Aussagen verrannt, die LGBTQ+-Bewegung von Malaysia um Jahre zurückgeworfen und Kanye West zu seinem Helden erklärt.

Das kann natürlich auch eine Strategie sein und gemessen an der medialen Abdeckung sogar eine, die ganz ausgezeichnet funktioniert, Robbie Williams muss sich dann aber die Frage stellen, ob er wirklich Rockstars vermisst oder einfach nur Künstler, die sich wie Arschlöcher verhalten.

3 gut gemeinte Neujahrsvorsätze für Matt Healy von The 1975 | ZUM ARTIKEL

Und wenn es Letzteres ist, muss er dafür nur die Augen ein bisschen weiter aufmachen. Schliesslich sind Kid Rock, Morrissey und Ted Nugent immer noch am Leben und geben regelmässig ähnlich hirntoten Stuss von sich wie Matt Healy.

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