Veröffentlicht am 28. Juli 2023

Die Songs der Woche mit Dilla, Roosevelt, Tränen und mehr

Dilla (Foto) wird fast zum «Star», Roosevelt hat eine Fahrgemeinschaft in die 80er, Tränen kämpfen das «Duell der Letzten», IKAN HYU machen jetzt in Sommerhit und Jessie Ware und Róisín Murphy freaken out.

Journalist

IKAN HYU – «fRiNgY fRiNgY 彡»

Starten wir in Zürich: Das Duo IKAN HYU haben wir euch schon im letzten Jahr ausführlich per Interview vorgestellt. Anisa und Hannah machen, wie sie es selber nennen, «Elastic Plastic Space Power Gangster Future Pop» und schicken mitten im Hochsommer noch mal eben einen sonnigen Hit ins Rennen. «fRiNgY fRiNgY 彡» heisst er und ist nicht ganz so harmlos, wie der Titel vermuten liesse. Währen die beiden nämlich im Pool chillen, trocknet die Erde um sie rum aufs brutalste aus.

Jessie Ware, Róisín Murphy – «Freak Me Now»

Was für eine Kombi! Jessie Ware, die mit «Wildest Moments» einen der schönsten Popsongs der letzten zehn Jahre geschrieben hat, holt sich Róisín Murphy an Bord, die ja bekanntlich die Stimme und Strahlkraft von Moloko war und jetzt eine der schillerndsten Figuren im elektronischen Pop ist. Ware und Murphy verbünden sich hier zu einem treibenden Disco-Banger mit 90s-Vibes. Das Video dazu macht auch einen Heidenspass:

Roosevelt – «Paralyzed»

In seinem Heimatland Deutschland ist der Kölner seit eher eine Indie-Instanz. Wie weit es der Musiker, Produzent und Remixer aber gebracht hat, konnte man dann im Ausland sehen, wenn er zum Beispiel beim Primavera Sound Festival in Barcelona vor riesigen Menschenmengen spielte. Auch die ersten Gigs zum neuen Album «Embrace», das am 21. September erscheinen wird, werden in Städten wie Las Vegas, San Francisco, Los Angeles und Santa Cruz stattfinden. Mit «Paralyzed» gibt’s heute die dritte Vorabsingle der Platte, die mal wieder klingt, als hätte Roosevelt mit M83 und Tame Impala ein Fahrgemeinschaft in die 80er gegründet.

Tränen – «Duell der Letzten»

Dieses Duo sollte man auf dem Schirm haben, wenn man dem NNDW-Trend etwas abgewinnen kann, oder Fan von der Sängerin Gwen Dolyn oder der Band Kraftklub ist. Deren Gitarrist spielt nämlich mit Gwen einen treibenden, poppigen NNDW-Sound, der schon mit der Debütsingle «Stures Dummes Herz» begeisterte. Heut erschien eine Cover-Version von ihnen, die so gut ist, dass wir sie hier mal anpreisen müssen. «Duell der Letzten», im Original von der nur kurz aber nachhaltig aktiven Stuttgarter Punk-Band Chaos Z, wird bei den Tränen zu einem bittersüssen, wütenden Abgesang auf Spiessigkeit und Heimatland.

Dilla – «Star»

Die Musikerin, Songwriterin und Produzentin trafen wir bereits im letzten Jahr beim Radar Festival für ein kurzes Interview. Seitdem hat Dilla ein halbes Dutzend Singles veröffentlicht – und klang dabei jedes Mal anders. Von Pop-Punk («Girls») über Klavierballade («Junge») bis Roboter-Funk («Funkroboter») war alles dabei. «Star» hat nun Ideal- oder Frühe-Nena-Vibes und macht sie in den Lyrics schon mal zum Star, der sie eigentlich schon lange sein müsste. Das richtige Mindset dafür hat sie jedenfalls schon mal. Ach ja: Das Debüt, auf das wir schon so sehnsüchtig warten, kommt am 6. Oktober und heisst «Also bin ich». Grüsse gehen raus an Descartes, den Dilla todsicher gelesen und verstanden hat.

(Foto: Four Music / Sony Music)

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