Veröffentlicht am 25. Januar 2024

David Hallyday: Chansons und Familientherapie

Als Sohn von einem der berühmtesten Sängers des Landes hatte David Hallyday einiges zu beweisen. Der Franzose ist aber längst nicht mehr «nur» der Sohn von Johnny Hallyday, sondern ein eigenständiger Künstler. Am 29. März 2025 spielt er live in der Arena Genf.

Journalist
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Im Schatten der Musikikonen Johnny Hallyday und Sylvie Vartan aufzuwachsen, setzte David Hallyday von Beginn an unter einen gewissen Spotlight-Druck. Glücklicherweise schien der 1966 geborene David bereits mit einer Gitarre in der Hand auf die Welt gekommen zu sein. Auch das Schlagzeug und das Klavier brachte er sich schnell selbst bei. Anstatt jedoch auf dem strahlenden Erbe seiner Eltern auszuruhen, griff David zum Mikrofon und bahnte sich seinen eigenen Weg durch die Musikszene. Sein Solo-Debüt feierte er weit entfernt vom europäischen Blitzlichtgewitter – in Kalifornien. Den ersten grossen Auftritt hatte er 1986, als er im Film «He's My Girl» nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Stimme des Titelsongs überzeugte.

David Hallyday, der zwischen dem Charme Frankreichs und dem Glanz der USA hin und her wechselte, hat über die Jahre hinweg eine beeindruckendes Repertoire zusammengestellt. Im Jahr 1998 schoss sein Track «Tu ne m'as pas laissé le temps», eine emotionale Ode an seinen Grossvater, im französischsprachigen Raum an die Spitze der Charts. Mit über einer Million verkauften Platten wurde der Song schnell zu einem Klassiker. Die Musikwelt zollte ihm Anerkennung: Er erhielt den renommierten Vincent-Scotto-Preis, und bei den NRJ Music Awards räumte er die Trophäe als bester männlicher Künstler ab. Seine Platte «Un Paradis, un Enfer», die diesen Chartbreaker beinhaltet, wurde mit Platin ausgezeichnet.

In Davids Lebenslauf sticht besonders die Produktion des Albums «Sang pour Sang» für seinen legendären Vater Johnny Hallyday heraus. Dieses 42. Album, komplett von David komponiert, wurde zu einem der grössten Erfolge der Rockstars.

Über die gleichnamige Single «Sang pour Sang», auf der David Seite an Seite mit seinem Vater singt, sagt er:«Ich wollte, dass wir wirklich über unsere Beziehung sprechen, über die Beziehung zwischen Vater und Sohn, die offensichtlich sehr stark ist. Ich wusste, dass er viele Leichen im Keller hatte, viele ungesagte Dinge in Bezug auf mich, auf das, was wir zusammen erlebt haben oder eher das, was wir nicht erlebt haben. Seine Abwesenheit und all diese Dinge, die ihn schmerzen. Ich wollte, dass er sich all dem stellt. Ich wollte, dass dieses Lied ein Ausdruck seiner Reife darstellt.»

Das Projekt war ein gewagtes Unterfangen, das glücklicherweise erfolgreich endete. Später drückte Johnny seine Dankbarkeit gegenüber David aus und erkannte die Bedeutung seiner Rolle für den Erfolg des Albums.

Im jüngsten Projekt des Singer-Songwriters veröffentlichte er eine Autobiographie mit dem Titel «Meilleur album», in der er seine Gefühle bezüglich des Erbes seines Vaters zum Ausdruck bringt. Dieses Jahr stellt er sich einer neuen grossen musikalischen Herausforderung: Er startet seine Tournee «Requiem pour un fou».

Mit der Show erhofft sich David Hallyday, die Erinnerung an seinen Vater am Leben zu erhalten. Bei seiner Tournee zelebriert er nämlich nicht nur seine eigenen Hits, sondern bringt auch die Klassiker seines Vaters auf die Bühne – ein echtes Fest für Nostalgiker und Musikliebhaber, das die Zeit überbrückt.

David Hallyday wird am 29. März 2025 in der Arena von Genf auf die Bühne treten. Die Tickets und weitere Informationen dazu findest du HIER.

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15/05/2024 - 15/05/2024
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Pendragon

NORDSTERN ÜBER PRATTELN

Nach drei äusserst schwierigen Jahren für Live-Musik gehen die ungekrönten Könige des melodischen Neo-Prog endlich wieder auf Tour. Beim Besuch im Z7 feiern sie nicht nur 45 Jahre Pendragon sondern auch ihren jüngsten musikalischen Output. Mit dem Mini-Album „North Star“ melden sich die Altrocker um Mastermind Nick Barrett eindrücklich zurück und beweisen, dass sie auch nach viereinhalb Jahrzehnten noch immer ein Garant für traumhaft schöne Prog-Perlen sind.


Pendragon wurden 1978 von Mastermind Nick Barrett in der englischen Grafschaft Gloucestershire gegründet. Erste Erfolge feierte die Band, als der damalige Manager im Jahr 1982 die aufstrebende Band Marillion für eine gemeinsame Tour buchte. Die beiden Bands verstanden sich ausgezeichnet und es folgten weitere Tourneen, bei denen Pendragon im Sog der Überflieger Marillion sukzessive ihre Fanbasis erweitern konnten. 1983 spielten sie schliesslich vor über 30’000 begeisterten Zuschauern auf dem legendären Reading Festival und nahmen eine Session für die populäre BBC-Radiosendung Tommy Vance’s Rock Show auf. Weitere Meilensteine in der Geschichte der Band waren die Gründung des eigenes Labels Toff Records im Jahr 1987 sowie der Release des Albums „The Masquerade Ouverture“ von 1996, von welchem über 60’000 Einheiten abgesetzt wurden. Im Lauf der Jahre festigten Pendragon mit qualitativ stets hochstehenden Veröffentlichungen ihre Position als eine der führenden Progressive-Rock-Bands Grossbritanniens. Sie tourten regelmässig um die Welt, reisten bis nach Südamerika, in die USA, nach Kanada und Japan und spielten ausverkaufte Shows. Nach der pandemiebedingten Zwangspause kehrten Pendragon 2023 für ein paar ausgesuchte Shows auf die Bühne zurück. Und nun geht’s endlich wieder richtig auf Tour. Mit dabei haben sie das Mini-Album „North Star“, auf dem 25 Minuten neu komponierte Musik zu hören ist. Wie üblich bei Pendragon liegt auch „North Star“ ein Konzept zu Grunde. „Der Nordstern hat die Menschheit seit Tausenden von Jahren aus misslichen Situationen geführt“, so Mastermind Nick Barrett „und unser Album ist eine positive Botschaft, die dies nach den letzten drei Jahren als Weg nach vorne für alle nutzt, ganz ohne das leidige C-Wort zu benützen.“ Der Nordstern erstrahlt im nächsten Frühjahr in voller Pracht und weist den Musikern den Weg nach Pratteln.

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