Veröffentlicht am 23. Mai 2022

15 Jahre Swiss Music Awards: Die schrillsten, witzigsten und speziellsten Momente

Der Countdown läuft: Diesen Mittwoch werden zum 15. Mal die begehrten Beton-Klötze bei den «Swiss Music Awards» (SMA) vergeben. Wir haben im Archiv gestöbert und die Highlights rausgesucht – von der ehrlichsten Dankesrede bis zum schrägsten Live-Auftritt.

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Neuer Ort, neues Datum, neue Veranstalterin: Die SMA finden am 25. Mai 2022 zum ersten Mal in der Bossard Arena in Zug statt. Die Veranstaltung wurde auf Ende Mai verschoben in der Hoffnung, eine Übertragung mit Live-Publikum bieten zu können – die Rechnung geht auf. 3+ überträgt die Award-Show zum zweiten Mal exklusiv im Fernsehen. Der grösste Schweizer Privatsender ist Teil des Medienunternehmens CH Media, das neu auch die Rolle der Veranstalterin übernimmt.

In fünfzehn Jahren SMA ist viel passiert. Für uns Grund genug, einen kurzen Blick in die Vergangenheit der grössten Schweizer Musikpreisverleihung zu werfen.

2021: Der Nicht-Event und Loco Escrito

Ein leeres Hallenstadion ohne Publikum, ohne SRF und ohne geselliges Beisammensein – stattdessen wurden die Zuschauer:innen zuhause mit Nik Hartmann und vielleicht ein bisschen zu viel Loco Escrito beglückt. Der Musiker und dreifache «Best Hit»-Gewinner teilte gegen die Slam-Poetin Lara Stoll aus, die in ihrer Laudatio die musikalische Ähnlichkeit vieler kommerzieller Popsongs thematisierte. Loco Escrito passte das ganz und gar nicht. Er nutzte die Gelegenheit und begann noch während seiner Danksagung, Stoll zu kritisieren: «Bei deiner Rede habe ich den Pepp vermisst», meinte er um einige Minuten später seinen Groll erneut loszuwerden: «Allgemein peppigere Reden und mehr Freude für die Musik» fordert er für die SMAs 2022. Ob er gehört wird?

Lara Stoll – «Best Hit»-Laudatio

2020: Die letzte Live-Veranstaltung und Hazel Brugger

Kurz vor dem ersten Lockdown feierte die Schweizer Musikszene ihre vorerst letzte Party. Lange war am Tag der Veranstaltung unklar, ob die SMA überhaupt stattfinden können. Wegen der Ausbreitung des damals noch relativ unbekannten Coronavirus gab der Bundesrat am Vormittag bekannt, Grossveranstaltungen mit mehr als 1'000 Personen ab sofort zu verbieten. Am Nachmittag folgt die Entwarnung: Die Preisverleihung im Luzerner KKL findet statt – mit reduzierter Gäst:innenzahl und mit Ausnahme derjenigen, die sich in den letzten 20 Tagen in einem Risikogebiet aufhielten. Hazel Brugger machte das Virus gleich zu Beginn zum Inhalt ihrer Moderation und rief das Publikum später sogar zu einer «Corona»-Welle auf. Rückblickend vielleicht gar nicht so lustig, sorgte die damals 26-Jährige trotzdem für die wohl höchste Gag-Dichte der SMA-Geschichte.

Hazel Bruggers bitterböser Opening-Monolog | Swiss Music Awards 2020

2019: First (!) Female (!) «Outstanding Achievement»-Award

Nach ganzen zwölf (!) SMA-Ausgaben wurde der «Outstanding Achievement»-Award 2019 zum ersten Mal an eine Frau verliehen: die Walliser Sängerin Sina krönt ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum mit der begehrten Trophäe. Wir hoffen, sie war nicht die letzte weibliche Gewinnerin.

2018: Die ehrlichste Rede geht an Faber

Faber gewinnt 2018 den renommierten «Artist Award», der von Schweizer Musiker:innen vergeben wird. Weil er selber nicht an der Veranstaltung teilnehmen kann, schickt er stattdessen ein paar ehrliche (und vorab aufgezeichnete) Worte direkt ins Zürcher Hallenstadion. Er freue sich sehr über den Preis, aber weniger über die SMA als Veranstaltung. Denn dort gehe es ja weniger um Musik als um ein «Schaulaufen der C-Prominenz» , und das dürfe er jetzt mit dem Klotz in der Hand auch endlich sagen, ohne dass man ihn des Neides bezichtigen könne. Die Rede in voller Länge gibt es hier.

2016 & 2019: Die Super-Mega-Über-Stars Billie Eilish und Dua Lipa ganz casual an den SMA

Heute touren sie rund um den Globus und füllen die grössten Stadien der Welt – doch Billie Eilish und Dua Lipa standen am Anfang ihrer Karrieren auch schon auf der SMA-Bühne. Glaubt ihr nicht? Seht selber:

Billie Eilish - When the party’s over - LIVE Swiss Music Awards

2016: Der beste Auftritt: Sophie Hunger mit «Heroes»

In bald 15 Jahren SMA-Geschichte lässt sich völlig uneingenommen und komplett neutral behaupten: Sophie Hungers Cover-Version von David Bowies «Heroes» ist mitunter das Beste, was diese Musikveranstaltung je am TV zeigte:

Sophie Hunger - Heroes

2015: Vujo macht Poesie und vergisst das Couvert

Kennt ihr noch Vujo Gavric? Ja genau, der Ex-«Bachelor». 2015 rezitierte er ein Gedicht auf der Bühne, doch vor lauter Lyrik vergass er das Gewinner:innencouvert backstage. Ob geplant oder nicht – lustig wars allemal. Hier könnt ihr (ab Min. 3:33) besagten Moment nochmal nachschauen.

2015: Darf man das?? Das berüchtigte Bonaparte-Udo-Jürgens-Tribute

Die Organisator:innen der Swiss Music Awards verliehen dem 2014 verstorbenen Entertainer Udo Jürgens posthum den «Tribute Award». Künstler Bonaparte überraschte das Publikum im Hallenstadion mit einer ziemlich ungewöhnlichen Coverversion dessen Klassikers «Aber Bitte mit Sahne». Yay oder nay? Entscheidet hier selber.

2011: Der emotionalste Moment

Echte Emotionen und andächtige Stille: Als der Deep Purple-Keyboarder Jon Lorde (2012 ebenfalls verstorben) posthum den «Tribute Award» an den tödlich verunglückten Gotthard-Sänger Steve Lee verleiht, wurde es so still und ruhig wie selten im vollen Schiffbau. Immer noch Gänsehaut pur! Hier könnt ihr den Moment nochmal miterleben.

Swiss Music Awards

Die Swiss Music Awards sind die grösste Musikpreisverleihung der Schweiz. Sie ehren jeweils die Arbeiten der Musikbranche des Vorjahres. Die wichtige Förderplattform für das schweizerische Musikschaffen zeichnet in zwölf Kategorien neue Talente und erfolgreiche Künstler:innen aus. Die Preisverleihung wird von Live-Auftritten nationaler und internationaler Acts begleitet. Der Event wird in einer nationalen TV-Show und auf diversen Onlinekanälen in alle Landesteile der Schweiz übertragen. Weitere Informationen zur Veranstaltung unter: swissmusicawards.ch.

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