Pubblicato il 25. settembre 2023

The Rolling Stones über «Hackney Diamonds»: «Rhythmus ist alles!»

Am 20. Oktober erscheint das 31. Studioalbum der Rolling Stones. Es ist das erste nach dem Tode ihres Drummers Charlie Watts. Wir schauen auf die ersten Interviews, die Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood und Produzent Andrew Watt zu «Hackney Diamonds» gegeben haben, und verraten euch die Tracklist.

Journalist
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Es gibt viel Neues über «Hackney Diamonds» von The Rolling Stones zu berichten, das wir euch hier schon einmal angeteast haben. Anfang das Monats versammelte die Band im Stadtteil Hackney, der dem Album seinen Namen gibt, die grössten Player:innen der internationalen Presse und plauschte mit Talkshow-Host Jimmy Fallon über die neue Single «Angry».

In den Tagen danach fanden kurze 10-Minuten-Interviews mit den einzelnen Bandmitgliedern statt. Wie man aus dem deutschen Nachrichten-Magazin «Der Spiegel» erfahren konnte, sassen Keith Richards und Ron Wood dabei jeweils in üppigen Hotelzimmern, während Mick Jagger gleich eine ganze Suite gegönnt wurde. Nun sind die ersten Stories dazu veröffentlicht worden und wir haben mal geschaut, was man aus ihnen lernen kann.

Die Dynamik der Band

Viele Journalist:innen waren natürlich besonders an der Dynamik zwischen Mick Jagger und Keith Richards interessiert, die seit Jahrzehnten in einer innigen Hassliebe verbunden sind. In der Story der «New York Times» sagte Richards dazu: «Wir sind ein seltsames Paar.» Und präzisierte dann noch ein klein wenig mehr: «Ich liebe ihn sehr und er liebt mich sehr – lass es uns dabei belassen.» Im Interview mit Fallon gab es dann noch diesen schönen, entlarvenden Moment, als Richards auf die Frage, wie man es als Band 60 Jahre zusammen aushält, knurrte: «Indem man nicht zu oft miteinander redet.»

Ronnie Wood, der seit 1975 Teil der Band ist, sprach derweil über seine verbindende Rolle: «Diese Institution über all die Jahre in Bewegung zu halten, ist eine meiner liebsten Aufgaben. Wenn Mick und Keith mal wieder Funkstille haben, versuche ich alles, um die beiden wieder zusammenzubringen. Damit sie zumindest wieder miteinander reden, damit der Motor wieder anspringen kann.»

Mick Jagger hatte im gleichen Artikel dann so seine Probleme mit dem Wort «Institution». Er beharrte darauf, dass The Rolling Stones «nur eine Band» seien. Aber es war Jagger, der einen sehr wichtigen Impuls für dieses Album und seine Fertigstellung setze: «Ich sagte zu Keith: 'Wenn wir Deadline haben, werden wir diese Platte nie fertigstellen'.» Also habe er eine gesetzt, die sie dann nur ein klein wenig gerissen hätten. «Und dann gehen wir damit auf Tour.' Das ist es, was wir immer tun mussten. So haben wir es gelernt. Irgendwann musst du auch ein 'Exile on Main Street' fertigstellen, weil du schon eine Tournee gebucht hast.»

Rhythmus, Groove und nicht so viel Wut wie geplant – die Zutaten von «Hackney Diamonds»

Mick Jagger sagte im Interview mit «Der Spiegel», dass er eigentlich ein Album über das Thema Wut schreiben wollte. «Ich kann mich an noch wütendere Zeiten erinnern, aber es es sind schon sehr wütende Zeiten. Allerdings kann ich mich nicht entsinnen, dass es jemals keinen Ärger gegeben hätte. Ich bin sicher, dass viele Menschen heute wütend auf die Welt sind. Die Welt, in der wir heute leben. Manchmal berechtigterweise, manchmal nicht.« Das Wut-Konzept habe sich dann aber nach und nach mehr aufgelöst. Der Grund: Er habe 25 Songs geschrieben, sagt Jagger. Geblieben seien die, die von persönlichen Beziehungen erzählen.

Die jeweilige Stimmung zwischen Keith Richards und Mick Jagger prägt den Sound einer Stones-Platte natürlich ebenso. Jaggers Fazit dazu: «Ich glaube, wir haben uns bei dieser Platte sehr gut verstanden. Natürlich haben wir Meinungsverschiedenheiten darüber, wie die Dinge sein sollten, aber ich denke, das ist ziemlich normal. Ich habe manchmal das Gefühl, dass Keith denkt, ich begeistere mich zu schnell für etwas. Aber ich weiss, wie schnell die Dinge geschehen sollten – denn ich bin ein absoluter Groove-Typ.» Hier findet sich vielleicht auch die Brücke zu Richards, der nämlich sagt: «Rhythmus ist die wichtigste Sache in deinem gottverdammten Leben. Vieles was du in guter Rockmusik hörst, hörst du gar nicht wirklich – du fühlst es vielmehr. Und das ist die Aufgabe des Rhythmus.»

Das sagt der Produzent …

Für die sehr modern und breitkreuzig klingende Produktion (die nicht alle Stones-Fans mögen) war Andrew Watt zuständig. Er gewann 2021 einen Grammy als «Producer of the Year», produzierte Pop-Hits mit Miley Cyrus und Justin Bieber und motzte schon den Sound von Ozzy Osbourne und Iggy Pop auf deren letzten Alben auf. Watt ist ausserdem selbst Gitarrist und riesiger Stones-Fan. Als Produzent von «Hackney Diamonds» sei er «ergebnisorientiert» gewesen, so Watt. «Ich war der Newcomer. Ich hatte also nicht den Ballast, den eine Band mit sich bringt, die schon seit über 60 Jahren zusammen ist. Es gibt eine Menge Geschichte zwischen all den Leuten in diesem Raum, besonders zwischen Mick und Keith. Die einzige Möglichkeit, die mir einfiel, wie ich am besten durch diese Gewässer navigieren konnte, war es schnell zu arbeiten und sie in Bewegung zu halten.»

Was (bzw. wer) fehlt

Bewegend wurde es in den Gesprächen vor allem, wenn es um den verstorbenen Drummer Charlie Watts ging. Er war seit 1963 Teil der Band. Ein stiller, charismatischer, stilvoller Mensch, der im August 2021 verstarb und schon bei den letzten Tourneen nicht mehr dabei war. Watts organisierte sozusagen sein Erbe und überliess Steve Jordan den Drum-Hocker mit seinem Segen. Hier fand Keith Richards ganz wundervolle Worte: »Ich verarbeite seinen Tod noch immer. Es ist noch nicht vorbei. Charlie war ein grosser Teil meines Lebens. Und der Stones. Erst, wenn jemand geht, merkt man, wie gross er eigentlich war. Da ist eine grosse Lücke. Ich fülle sie, indem ich mich mit ihm unterhalte. Ich frage mich: Was würde Charlie über dieses oder jenes denken? Wir hatten endlose Gespräche, die gehen weiter. In mir ist Charlie immer noch sehr lebendig.» So auch auf dem Album: Auf zwei Stücken ist Watts noch zu hören – auf den anderen wird er zumindest handwerklich würdig vertreten von Steve Jordan.

Tracklist zum Album «Hackney Diamonds»:

  1. «Angry»
  2. «Get Close»
  3. «Depending On You»
  4. «Bite My Head Off»
  5. «Whole Wide World»
  6. «Dreamy Skies»
  7. «Mess It Up»
  8. «Live By The Sword»
  9. «Driving Me Too Hard»
  10. «Tell Me Straight»
  11. «Sweet Sounds Of Heaven»
  12. «Rolling Stone Blues»

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Il trio ha recentemente annunciato l'uscita di "A LA SALA", il primo album in studio di Khruangbin dopo quattro anni, che sarà pubblicato su Dead Oceans in collaborazione con Night Time Stories Ltd. il 5 aprile. La band ha presentato il progetto con "A Love International", una canzone che mostra la natura riflessiva e celebrativa di "A LA SALA", con voci soul sotto una chitarra e un basso trainanti. Recentemente è stato pubblicato l'ultimo singolo "May Nint", che presenta i suoni malinconici caratteristici della band, sia dal punto di vista naturale che strumentale.

Fin dall'inizio, i Khruangbin hanno forgiato un percorso tutto loro: una rappresentazione sonora e visiva con pochi precedenti, ignorando le aspettative pop e affidandosi solo a ispirazioni interne e a una moltitudine di visioni. Si tratta di permeare se stessi, connettersi con il mondo circostante e modellare le proprie esperienze di vita. I mattoni delle 12 canzoni di "A LA SALA" erano pezzi di puzzle del passato creativo dei Khruangbin, parti della band che non erano andate perse ma non erano ancora state sfruttate. Dopo aver raccolto idee che avevano originariamente registrato di getto (memo vocali fatti durante i sound check, durante lunghi viaggi o come ispirazioni distratte), hanno iniziato a mettere insieme questi pezzi in studio per "A LA SALA".

Negli ultimi due anni, i Khruangbin sono rimasti fedeli alla loro visione musicale, facendo il tutto esaurito al Radio City Music Hall di New York, al Greek Theatre di Los Angeles e all'Alexandra Palace di Londra. Hanno pubblicato cinque LP dal vivo che mostrano la loro abilità sul palco - con ospiti di rilievo come Toro y Moi, Men I Trust e Nubya Garcia - e hanno collaborato con il chitarrista maliano Vieux Farka Touré per onorare il defunto padre di Vieux, Ali Farka Touré. L'album Ali è stato sottolineato da tutto il mondo, dal New York Times e NPR ("labirintica fusione di dub, blues e groove maliano") a GQ, che afferma: "C'è un'assenza di peso nella band Khruangbin che, controintuitivamente, le conferisce il suo fascino"." Nello stesso anno, la band ha pubblicato il suo secondo EP in collaborazione con Leon Bridges, "Texas Moon", che è stato elogiato dal New York Times, NPR, Uproxx, Vulture e FADER ed ha esplorato i confini dell'R&B psichedelico.

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