M.I.A. verkauft jetzt Unterwäsche bei Alex Jones (+ 3 weitere bizarre Karriere-Crashes)
Vier Musik-Acts, deren Teekessel definitiv zu lange auf der Herdplatte gestanden hat.
Meldung des Tages: Stars sind auch nur Menschen. Und Menschen machen manchmal dumme Sachen. Doch bevor wir unsere Kreditkarteninformationen an einen TikTok-Account schicken, der uns einen Wicca basierten Diätplan versprochen hat, werfen wir einen Blick auf vier Stars, deren Karriere verglühte wie ein Grillfeuer, das von zwölf betrunkenen Fussballfans ausgepinkelt wird.
Disclaimer: Wir haben die richtig, richtig deprimierenden Storys ausgelassen. Ebenso Kanye West, weil dessen Arschbombe ins Abseits bereits ausführlich dokumentiert wurde.
M.I.A.
So manche Promis tragen den verschwörerischen Alu-Hut. Doch nur M.I.A. verkauft ihn auch. Die englische Rapperin («Paper Planes») hat kürzlich ihr Modelabel OHMNI lanciert. Die Kollektion umfasst unter anderem Ponchos, Shirts, Hosen, Jacken sowie einen Anglerhut – angeblich aus Silber und Edelmetallen hergestellt. Damit sollen Träger:innen von WiFi-, 4G- und 5G-Strahlen geschützt sein. Ebenfalls im Angebot ist, äh, Potenz-Unterwäsche, die das Testosteron konservieren und die Fruchtbarkeit fördern soll.
So weit, so googoo-gaga. Doch für die Präsentation von OHMNI entschied sich M.I.A. ausgerechnet für InfoWars als Plattform, das dahin serbelnde Medienimperium von Conspiracy-Rotkopf Alex Jones. Die beiden scheinen sich schon seit einer Weile gut zu verstehen, nachdem M.I.A. in einem Tweet die impfkritischen Aussagen des Texaners unterstützte. Doch sollte sie auch in Zukunft ihre strahlenabweisenden Schlüpfer auf InfoWars verschachern wollen, muss sich die OHMNI-Gründerin beeilen: Nachdem Alex Jones letztes Jahr dafür schuldig gesprochen wurde, Lügen zum Sandy-Hook-Massaker verbreitet zu haben und eine Strafe von 1,5 Milliarden Dollar bezahlen muss, soll InfoWars demnächst liquidiert werden.
B.o.B.
Ok, vielleicht liegt es am dreibuchstabigen Künstlernamen?
Zu Beginn des letzten Jahrzehnts sass Rapper B.o.B. on top of the world. Er kollaborierte mit Bruno Mars und Paramore, wurde von MTV zum «Hottest MC of the Game» erklärt. Doch wenn es nach B.o.B. ging, konnte er gar nicht on top of the world sitzen – weil die Welt eine Scheibe sei. Nachdem er zum ersten Mal öffentlich seine Überzeugung einer flachen Erde äusserte, versuchte ihn der renommierte Physiker Neil deGrasse Tyson vom Gegenteil zu überzeugen.
B.o.B. reagierte auf die Belehrung mit einem Disstrack gegen den Wissenschaftler und begann ein Crowdfunding. Für 200’000 Dollar wollte der Grammy nominierte Künstler einen Satellit ins All schicken, um Fotos von unserem Pizza förmigen Planeten zu knipsen. Das Geld (B.o.B. erhöhte später den benötigten Betrag auf eine Million) kam nie zusammen und das einzige, was sich als flach erwies, war die weitere Erfolgskurve des Amerikaners.
Ariel Pink
Wenn du ein Indie-Kid in den 2010er Jahren warst und nicht Ariel Pinks Album «Before Today» auf deinem iPod Shuffle geladen hattest, wurde dir vom internationalen Hipster-Konzil die Skinny Jeans aberkannt. Auch die Nachfolgegewerke «Mature Themes» und «Pom Pom» etablierten den Amerikaner als den hochtalentierten King of Cool der Szene. Als Madonna für eine Kollaboration anklopfte, liess Pink sie abblitzen.
Bereits zu dieser Zeit fiel der Guru aller Turnsäckli-Träger:innen häufig durch provokante Interviewaussagen auf, blieb dabei politisch aber meist ambivalent. Am 6. Januar 2021 begaben sich Pink und Musikerkollege John Maus jedoch auf einen kleinen Ausflug, der nicht ohne Folgen blieb: An der «Save America»-Kundgebung versammelten sich Donald Trumps Anhänger:innen nach dessen Wahlniederlage und stürmten gewaltsam das Capitol. Pink und Maus waren ebenfalls anwesend, hielten sich während der Eskalation aber angeblich irgendwo hinten bei den Hot-Dog-Ständen oder so auf und gingen nach der offiziellen Veranstaltung zurück ins Hotel.
Trotzdem wurde Ariel Pink wenige Tage später von seinem Musiklabel Mexican Summer gefeuert. Dass der Musiker seine Sicht der Dinge ausgerechnet in der Sendung beim rechtskonservativen TV-Moderator Tucker Carlson darlegte, schien nur noch mehr Dreck aufs Karriere-Grab zu werfen. Aus diesem konnte sich Pink bis heute nicht ausgraben.
Akon
Seinen grössten Hit hatte Akon 2003 mit dem Song «Lonely». Wo es aber definitiv nicht lonley werden sollte: Akon City, baby! Nachdem der Sänger den Marvel-Film «Black Panther» gesehen hatte, fasste er den Entschluss, in seiner Heimat Senegal ein echtes Wakanda aus dem Boden zu stampfen. Für die futuristische Metropole sind unter anderem zahlreiche Wolkenkratzer, ein Strandresort, eine Universität sowie ein grosses Krankenhaus geplant – alles angetrieben durch erneuerbare Energien und finanziert von der Kryptowährung Akoin. (Haha, get it? Akon. Akoin! Brillant, der Mann.)
Die feierliche Eröffnung von Akon City war geplant auf Ende 2023.
[wir schauen uns um]
Bis jetzt fertiggestellt sind Teile des Welcome Centers und … nicht viel mehr. Stattdessen wurde Akon von seinem Geschäftspartner Devyne Stephens verklagt, weil er ihm 4 Millionen Dollar schulden soll. Wir wetten wiederum um 20 Starzoincoins, dass Elon Musk sein Ferienhaus auf dem Mars eröffnet, noch bevor ein Bus durch Akon City fährt.