Publié le 08. décembre 2022

OhYEmine! Der tiefe Fall des Kanye West

«Welp, that's it», mögen sich wahrscheinlich (hoffentlich) nun auch die letzten Kanye-Fans gedacht haben, als der am 2. Dezember in einer ultrarechten Online-Show nicht nur den Holocaust geleugnet, sondern gleich auch noch Hitler mitgefeiert hat. Es ist der gegenwärtige Höhe-, respektive Tiefpunkt, einer Chronologie an Kontroversen, Skandalen und verbalen Fehltritten. Ein Rückblick.

Journalist
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Februar 2016 – Kanye und Bill Cosby

Während zunehmend mehr Details über Bill Cosbys langjährigen Frauenmissbrauch bekannt werden, postet Kanye auf Twitter vorbehaltlos, in Caps Lock und mit inflationär vielen Ausrufezeichen: «BILL COSBY INNOCENT!».

April 2018 – Kanye goes MAGA

Bereits 2016 verkündet Kanye seinen Support für den frisch gewählten Donald Trump. Ein Statement, dass er später mit einem «Make America Great Again»-Cap-Selfie unterstreicht.

Mai 2018 – Kayne und die Sklaverei

In einem Interview mit der Boulevard-Webseite TMZ erklärt der Rapper seine Meinung zur Sklaverei. Diese ist zu dümmlich, als dass wir sie hier wiedergeben wollen.

Januar 2019 – Kanye und R. Kelly

West legt nach: mit seinem Support für Sexualstraftäter. Als Kommentar auf die 2019 erschienene Doku über die vielen Opfer des mittlerweile verurteilten R&B-Sängers R. Kelly ermahnt er die Allgemeinheit, dass dessen Musik weiterhin wichtig ist und gehört werden sollte.

Juli 2020 – Kanye runs for President

Kanye will Amerika retten und gibt seine Präsidentschaftskandidatur bekannt. Neben Elon Musk trauen ihm das aber nur 0.04% der Wähler zu, weshalb die Kampagne gut drei Monate später eingestampft wird. Für 2024 steht ein neuer Versuch an.

Oktober 2021 – Kayne wird zu Ye

Kanye Omari West heisst neu Ye. Bei der Wortherkunft bezieht er sich auf die Bibel. Weils ziemlich lustig ist, hier im O-Ton: «I believe ‘ye’ is the most commonly used word in the Bible, and in the Bible it means you. So I’m you, I’m us, it’s us.»

1.Oktober 2022 – Kanye in Paris

Die erste Hälfte des Jahres 2022 nutzt Ye mehrheitlich für ein bisschen Beef mit seiner Ex-Frau Kim Kardashian und deren damaligem Neu-Lover Pete Davidson. Business as usual weitgehend. Der nächste grosse Aufschrei folgt am 3. Oktober an der Paris Fashion Week: Ye zeigt in seiner Show Shirts mit der Aufschrift «White Lives Matter» und posiert öffentlichkeitswirksam darin.

3. Oktober 2022 – Kanye und P. Diddy

Branchen-Kollege Diddy kritisiert den PR-Stunt in einem Insta-Clip. Für Ye Beweis dafür, dass dieser «von Juden kontrolliert» wird. Kurz nach dem Kommentar wird sein Instagram-Konto gesperrt.

7. Oktober 2022 – Kanye und Twitter

Seinen Antisemitismus setzt er unterdessen auf Twitter fort, inklusive obskurer Gewaltandrohungen. Wenig später ist auch sein Twitter-Account weg.

10. Oktober 2022 – Kanye und der Podcast

«Ich kann so viel antisemitischen Scheiss von mir geben, wie ich will und Adidas kann nichts dagegen machen», verkündet Ye selbstsicher während einer Podcast-Aufzeichnung und bezieht sich dabei auf seine milliardenschwere Partnerschaft mit dem Sportartikel-Hersteller.

25. Oktober 2022 – Kanye und Adidas

Es stellt sich heraus: Adidas kann doch. Sämtliche Verträge mit Ye werden gekündigt. Wie es mit der Yeezy-Linie weiter geht, ist derzeit unklar.

1.Dezember – Kanye und, ehm, Hitler

In einem dreistündigen Interview mit dem Verschwörungs-Theoretiker und schwitzigsten Mann der Welt, Alex Jones, gibt Ye eine ganze Reihe an Stuss-Statements von sich. Endgültig ins Abseits schiesst er sich aber mit zahlreichen Aussagen zu Adolf Hitler, in dem Ye «auch Gutes» sehen will.

In diesem Sinne: Yesses und adémerci Kanye West.

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