Pubblicato il 11. dicembre 2023

Ein letztes Mal zu Sepultura!

Brasiliens vielleicht bekannteste Metalband beendet 2024 ihre Karriere – im 40. Jahr ihres Bestehens. Vorher spielen Sepultura aber noch eine letzte Welttournee. Am 14. November sind sie in The Hall in Zürich. Mit dabei als Gratulanten und Vorbands: Jinjer, Obituary und Jesus Piece.

Journalist
4951

Der Name Sepultura hat seit mittlerweile 40 Jahren einen geradezu mythischen Klang in der Metal-Welt. Und das, obwohl die brasilianische Band in ihrer Historie diverse einschneidende Besetzungswechsel hatte und von den Gründungsmitgliedern niemand mehr am Start ist. Der Dienstälteste ist Bassist Paulo Xisto Pinto Jr., der kurz nach der Gründung im Jahr 1984 an Bord kam. Gitarrist Andreas Kisser, der 1987 zur Band stiess und den Sepultura-Sound entschieden prägte, ist ebenfalls noch an Bord. Die ersten Jahrzehnte der Band wurden jedoch vor allem von den Cavalera-Brüdern bestimmt: Sänger und Gitarrist Max und Drummer Igor.

Der Sepultura-Sound der 90er

Ihren ersten grossen Höhenflug hatten Sepultura in den 90ern mit den Alben «Arise» (1991), «Chaos A.D.» (1993) und «Roots» (1996). War «Arise» noch ein abgründiger, dunkler Bastard zwischen Thrash und Death Metal, betonten Sepultura auf den Folgealben den Einfluss ihrer Heimat. Brutal gut blieben sie, aber sie fusionierten die Thrash-Elemente mit brasilianischen Percussions und Rhythmen, die ab da zum Trade-Mark-Sound wurden. Besonders gut kommen die zum Beispiel im Song «Refuse / Resist» zur Geltung, der noch immer ein Highlight in ihren Live-Sets ist.

Die Ära des Derrick Green

Max Cavalera verliess Sepultura bereits 1996 im Streit – also in einem ihrer erfolgreichsten Jahre. Der Grund war ein Konflikt zwischen den anderen Bandmitgliedern und der Managerin, die pikanterweise Max’ Ehefrau war. Während Max Cavalera danach Soulfly gründete und den von ihm geprägten Songwriting-Stil weiterführte, machte sich Igor Cavalera auf die Suche nach einem würdigen Nachfolger am Gesangsmikro. Mit Hilfe ihres Labels «Roadrunner Records» kamen sie so auf den Amerikaner Derrick Green, der zwar in der New Yorker Hardcore-Szene einen Namen hatte, sonst aber eher als Underdog galt. Ihm ist es massgeblich zu verdanken, dass Sepultura bis heute eine Macht sind – wenn auch nicht mehr ganz auf dem kommerziellen Level ihrer 90s-Zeiten. Aber Green hat die nötige Energie, Aggression und Präsenz, auch die Sepultura-Klassiker auf die Bühne zu bringen und die neuen Songs zu prägen. Wenn Green brüllt «I want you all to fuckin’ arise!», kann man sich dem schwer entziehen. Das belegt vor allem das im letzten Jahr als Remaster veröffentlichte, im Jahr 2005 aufgenommene Album «Live in São Paulo».

Abschied nach grosser Jubiläumstour

Igor Cavalera verliess 2006 die Band. Nachdem er schon vier Jahre «Elternzeit» genommen hatte und auf Tour bereits vertreten wurde, verkündete er, seine musikalische Visionen seien mittlerweile zu weit von der Band entfernt. Das Sepultura trotzdem noch Wucht und Ideen hatten, bewiesen sie danach u. a. mit starken Alben wie «A-Lex» (2009) und «Kairos» (2011). In der Pandemie begeisterten Sepultura zuletzt ihre Fans mit dem live ohne Publikum eingespielten «SepulQuarta», für das die Band zahlreiche Metal-Held:innen ins Studio bat – zum Beispiel Phil Rind von Sacred Reich, Scott Ian von Anthrax, Danko Jones, Devin Townsend und die Brasilianerinnen Angélica Burns (Hatefulmurder), Mayara Puertas (Torture Squad) und Fernanda Lira (Crypta).

Nun haben Sepultura jedoch beschlossen, die gemeinsame Karriere unter diesem Namen im kommenden Jahr selbstgewählt zu beerdigen. Das 40. Jahr Sepultura wird also das letzte sein. Denn, so die Band in einem Statement: «Sepultura ist am Ende des Weges angelangt und hat sich entschieden, bewusst und geplant zu sterben.» Man wähle die «Euthanasie, also das Recht auf einen würdigen Tod.» Dabei nehmen Sepultura noch ein paar Bands mit, die selbst ein massives Standing haben und noch einmal unterstreichen, wie viel Gewicht Sepultura trotz des wild wuchernden Besetzungsstammbaums noch immer haben: Jinjer, Obituary und Jesus Piece.

Sepultura werden im Rahmen ihrer Jubiläums- und Abschiedstournee am 14. November 2024 in Zürich im The Hall auftreten. Mit dabei sind: Jinjer, Obituary und Jesus Piece. Tickets und weitere Infos gibt’s hier.

Articoli consigliati

judas priest columbia records

8 Dinge, die wir über das neue Album von Judas Priest wissen

Das 19. Studioalbum der britischen Metal-Pioniere Judas Priest wird «Invincible Shield» heissen und am 8. März via Columbia Records erscheinen. Am 3. April werden Rob Halford und seine Band dann in der St. Jakobshalle in Basel spielen. Wir haben hier zusammengetragen, was man schon vom Album weiss und hören kann.
Gojira

Gojira: «Wir lieben die Balance zwischen Chaos und absoluter Kontro...

Die bekannteste französische Metal-Band der Welt ist derzeit auf Tournee und wird im Juni auch in Genf vorbeischauen. Eine gute Gelegenheit, um über ihr Album «Fortitude», die Motivation der Band und die Verbindung des Schlagzeugers Mario Duplantier zur Schweiz zu sprechen. Ein Interview.
frozen soul

Schockgefrostet in Texas: Frozen Soul kommen nach Zürich

Sie stammen aus dem eher warmen Texas, nennen ihren Sound aber recht treffend «Cold School Death Metal». Am 18. Februar spielen Frozen Soul im Dynamo in Zürich ihr einziges Konzert in der Schweiz, wo sie ihr aktuelles Album «Glacial Domination» live vorstellen werden.

Eventi consigliati

Ti è piaciuto l'articolo?