«American Idiot»: 20 Jahre musikalische Rebellion

20 Jahre sind vergangen, seit Green Day mit «American Idiot» mehr als nur eine Punkrock-Platte schufen.
Die US-Punkrocker entwarfen eine moderne Rock-Oper und erzählten die Geschichte des Jugendlichen Jimmy, der die Enge seines Vorortes hinter sich lässt, nur um in der Grossstadt auf Chaos, Sucht und Selbstzerstörung zu stossen.

Green Day haben sich neu erfunden

Songs wie «Jesus of Suburbia» verdeutlichten stark, dass sich die Band um Frontmann Billie Joe Armstrong seit ihrem Durchbruch mit «Dookie» neu erfunden und musikalisch weiterentwickelt hatte.

Ursprünglich als Protest gegen die Bush-Administration gedacht, erweist sich das Projekt heute nach wie vor als aktuell. Wie Frontmann Billie Joe Armstrong zeigte, als er den Text «I’m Not a Part of the Redneck Agenda» bei einem Auftritt Anfangs Jahres in «I’m Not a Part of the MAGA Agenda» änderte.

Die empörten Reaktionen einiger Fans, die behaupteten, nie gewusst zu haben, dass Green Day politisch seien, erscheinen fast ironisch: Schliesslich war «American Idiot» von Anfang an ein wütendes Manifest gegen politische Heuchelei und den medialen Einfluss auf die Gesellschaft.

Genau das lässt das Album nach 20. Jahren auch für neue Generationen weiterhin relevant erscheinen. Die zeitlose Wut und der Frust, den viele junge Menschen 2004 aufgrund des politischen Klimas empfanden, ist heute angesichts sozialer Ungleichheit und wachsender politischer Spaltung kaum geringer geworden – nicht nur in den USA. «American Idiot» bleibt ein leidenschaftlicher Aufruf zum Widerstand – ein lauter, kompromissloser Schrei nach Veränderung, der auch 20 Jahre später noch ins Herz der jungen Generation trifft.