Wussten ihr, dass diese Musiker:innen Schweizer Roots haben?
Immer wenn die britische Sängerin Raye in der Schweiz spielt, sagt sie auf der Bühne, dass sie «a Swiss girl» sei. So auch kürzlich beim Zürich Openair. Eine gute Gelegenheit, um mal zu schauen, welche international bekannten Musiker:innen starke biografische, familiäre oder gar fiktive Verbindungen zur Schweiz haben.
Shania Twain (Foto)
Der kanadische Country-Star lebt seit fast 30 Jahren am Genfersee in einer schmucken Villa und hat seit gut 13 Jahren auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Zum kreativen Arbeiten zieht sich Shania Twain übrigens gerne in ein kleines Chalet zurück, das zum Anwesen des 2013 verstorbenen Montreux-Jazz-Festival-Gründers Claude Nobs gehört.
Twain sagte einmal über die Schweizer:innen: «Die Menschen hier sind sehr diskret. Sie erkennen mich, aber sie würden mich niemals ansprechen. Diese Zurückhaltung ist sehr angenehm.»
Phil Collins
OK, das Ende seiner Schweiz-Zeit war dann nicht so schön: Vor einem Jahr konnte man zum Beispiel Headlines wie diese lesen: «Phil Collins Ex-Frau verwüstet Luxus-Villa». Collins heiratete 1999 die Schweizerin Orianne Cevey und war, unterbrochen von zwei längeren Trennungen, bis 2019 mit ihr zusammen. Collins lebte zwei Jahrzehnte lang am Genfersee und sagte nach seinem Umzug in die Staaten: «Die Schweiz war immer gut zu mir.»
Carla Bruni
Es kommt nicht von ungefähr, dass Carla Bruni vor allem in Frankreich und in der Schweiz ihre grössten Erfolge feiert. Sie verbrachte prägende Jugendjahre in unserem Land und ging auf das renommierte Mädchenpensionat Château Mont-Choisi in der Nähe von Lausanne.
Ausserdem erzählte Bruni 2017 in einem Interview mit der «Schweizer Illustrierten»: «Meine Eltern haben lange Zeit in der Schweiz gewohnt. Meine Mama lebt jetzt noch mit meiner Tante in einer Wohnung in Crans-Montana. Sie sind 87 und 91 Jahre alt und sehr glücklich dort.»
Adam Yauch
Der leider viel zu früh verstorbene Rapper der Beastie Boys hatte eine faszinierende, aber fiktive Verbindung zur Schweiz: Adam Yauch erschuf die Figur eines angeblichen Schweizer Onkels Nathanial Hörnblowér, der angeblich aus «Upenziel» stammt, um als Art Director und Videoregisseur in Erscheinung zu treten. Man findet seinen Namen in den Credits von Musikvideos von «So What’cha Want», «Pass The Mic» oder «Intergalactic».
Sichtungen von Nathanial Hörnblowér erfolgten seltsamerweise nur, wenn Adam Yauch nicht im Raum war. Das Auftreten des Mr. Hornbläsers war eher die klischeetriefende, aber lustige Verballhornung von Schweizerischem und bayerischen Brauchtum. Hier sieht man einen Auftritt bei den «MTV Music Awards» im Jahr 1994, bei dem Hörnblowér auf die Bühne stürmte, weil sein Buddy Spike Jonze nicht gewonnen hat.
Raye
Schon bei ihrem fulminanten Aufritt beim Montreux Jazz Festival in diesem Jahr sagte die britische Sängerin Raye: «I’m a Swiss girl». Auch auf dem Zürich Openair betonte sie die Schweizer Wurzeln ihrer Familie – ihre Grosseltern wohnen noch immer in Appenzell und standen in Montreux im Publikum.
Warum Raye alle Awards dieser Welt verdient hat | ZUM ARTIKEL
Yung Gravy
Der quatschig-charismatische US-Rapper Yung Gravy aus Rochester, Minnesota ist der Sohn des in der Schweiz geborenen Peter Johannes Hauri. 2013 verstorben und im Jahr 1933 geboren, widmete sich Hauri Zeit seines Lebens der Schlaf- und Traumforschung.
Cindy Lauper
Die Pop-Queen der 80er hat ebenfalls Familie in der Schweiz. Erst letztes Jahr erfuhr sie in der US-TV-Sendung «Finding Your Roots», wie tief die familiären Wurzeln reichen. Das Team der Show, das aus professionellen Ahnenforschern besteht, die mit der DNS der Stars arbeiten, fanden Laupers Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Grossvater Christen Lauper, der ca. im November 1614 in Allenwil bei Schüpfen geboren.
Es ist unter anderem belegt, dass sich Lauper 1653 beim sogenannten Bauernkrieg den Rebellen anschloss. In der Show sagte Cindy Lauper zu dieser Erkenntnis: «Ich bin stolz, ein Nachkomme Christen Laupers zu sein. Ich kämpfe gegen das Establishment und jetzt weiss ich, woher das Bedürfnis stammt.»
Tina Turner
OK, dass Tina Turner die Schweiz 1995 zu ihrer Wahlheimat machte, lange Jahre in der Villa «Algonquin» in Küsnacht lebte und später sogar die Schweizer Staatsbürgerschaft annahm, dürfte allgemein bekannt sein. In ihrer Biografie gestand sie, dass sie 2013 beim Einbürgerungstest in Küsnacht nervöser war als vor jedem Konzert.
Ausserdem schreibt Tina Turner in der Biografie: «Was mir an der Schweiz gefällt? Alles! Irgendwie erinnert mich die Landschaft an Tennessee, wo ich aufgewachsen bin, besonders die Höfe und Almwiesen. Ich liebe es aber auch, die Städte mit ihren wundervoll erhaltenen historischen Gebäuden zu erkunden. Und egal wo ich hingehe, es überrascht mich immer wieder, wie sauber es hier ist. Die Luft ist so rein, dass ein Atemzug sich anfühlt wie ein Schluck kaltes, klares Wasser.»