Publié le 14. novembre 2023

Girli: Ein Popstar fürs 21. Jahrhundert

Die Sex Pistols haben zwar ausgeschossen, aber die Anarchie ist trotzdem back in the UK. Girli heisst die neue Unruhestifterin, die mit ihrem unbequemen Queer-Punk gerade eine komplette Generation abholt.

Journalist
2303

«Ich wollte nie die Person sein, die jeder mag, wenn dich jeder mag, bist du unauffällig.». Dieses erklärte Ziel, das Amelia Toomey, wie Girli bürgerlich heisst, 2016 in einem Interview mit dem Guardian verriet, ist das Mantra ihrer künstlerischen Karriere. Sei es mit ihrem Look, den radikalen Texten oder dem öffentlichen Anprangern von sozialen Missständen – Girli hat eine grosse Fresse und eckt an. Musikalisch klang das zu Beginn noch wenig subtil, was sich bereits an den Songtitel von ihren ersten Releases zeigt.

«So You Think You Can Fuck With Me» – klare Ansage von Girli.

Toomey war allerdings gerade mal 17 Jahre alt, als sie «So You Think You Can Fuck With Me» schrieb und wenn man die Vulgarismen bei Seite lässt, offenbarte sich schon damals, dass die Engländerin ein Händchen für klevere Gesellschaftskritik hat. In den Jahren danach feilte Girli aber nicht nur daran, sondern auch am dazugehörenden Sound. Dieser wurde leicht konformer, ohne aber dabei an Biss zu verlieren. Ihre Durchbruch-Single «Hot Mess» packte alles Angelernte zu einem astreinen Banger zusammen.

Punk für alle

«Hot Mess» war für Girli aber nicht nur ein kommerzieller Durchbruch, sondern auch ein Künstlerischer. Die Sängerin fand einen Weg ein wildes DIY-Ungeheuer in ein punkiges Popkostüm zu stecken, dass trotz aller Zugänglichkeit keinerlei Kompromisse macht. Noch immer drehen sich die Texte um Queerness, Feminismus und Mental Health und noch immer gibt Girli einen Fick darauf, wem sie damit auf die Füsse tritt. Damit krallt sich die Entertainerin nicht nur ihre die Aufmerksamkeit ihrer eigenen Szene, sondern gleich die komplette Neo-Pop-Punk-Bewegung, die derzeit von Acts wie YUNGBLUD und Machine Gun Kelly angeführt werden.

Zuerst Grossbritanien und dann die Welt

Girli macht bereits seit knapp zehn Jahren Musik und ist damit etwa so sehr eine Newcomerin wie Olten eine idyllische Feriendestination ist. Die rotzigen Liveshows der 26-jährigen waren aber bisher vor allem den Britischen Inseln vorbehalten. Mit ihrem zweiten Album «Matriarchy» ändert sich das, dieses erscheint am 17. Mai 2024 und wird von einer Welttournee flankiert, die im nächsten Sommer in Zürich halt macht.

Girli spielt am 6. Juni 2024 im Exil in Zürich. Sämtliche Infos und Tickets gibt's HIER.

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