Publié le 01. juin 2024

Das sind die frühen Sommerhits des Jahres 2024

Kommt der Sommer wirklich? In der Schweiz weiss man das nicht immer so genau. Einige Hits dafür stehen aber schon bereit: Von Dua Lipa, über Remi Wolf zu Royel Otis - ein Überblick der Songs, die in den kommenden Wochen Balkon-Partys und Grillfeste anheizen werden.

Journalist
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Teddy Swims - «The Door»

Vor einem knappen Jahr startete Teddy Swims mit «Lose Control» durch und etablierte sich als eine Art amerikanische Version von Hozier. Die zweite Single von seinem Debütalbum «I’ve Tried Everything But Therapy (Part 1)» dürfte den Erfolg von 2023 nun wiederholen. «The Door» gewährt einen Einblick in das Seelenleben des Musikers, der seinen Herzschmerz in eine poppige Soul-Nummer übersetzt, zu der man gleichermassen tanzen wie heulen kann.

Sabrina Carpenter - «Espresso»

Müssten wir uns heute schon auf DEN Hit der Saison einigen, dann würde die Wahl wahrscheinlich auf Sabrina Carpenters «Espresso» fallen. Warum derzeit kaum einer um den Song herumkommt, haben wir kürzlichin einer grösseren Analyse angeschaut. Die kurze Antwort darauf ist «Marketing», wobei «Espresso» die Werbemaschinerie eigentlich gar nicht nötig hätte. Die Hookline ist idiotensicher, der Text einfach und leicht einfältig und die Künstlerin dahinter glatt geschliffen genug, um nirgendwo anzuecken. Das Erfolgsrezept ist so alt, wie Popmusik selbst und funktioniert darum auch so wunderbar.

Auf einen «Espresso» mit Sabrina Carpenter | ZUM ARTIKEL

Artmeas - «I Like The Way You Kiss Me»

Hyperpop ist weitgehend durch, die Kids wollen aber weiter tanzen und genau dort setzt der britische Sänger Artemas an. «I Like The Way You Kiss Me» ist ein lupenreiner Clubhit, der die 80er ähnlich hart feiert wie die Künstlerin, die gleich im Anschluss kommt. Während seine Landsfrau allerdings unter der Sonne tanzt, verzieht sich Artemas lieber in den Keller. Eh besser, da unten ist's kühler.

Am 28. September wird Artemas im Komplex 457 in Zürich spielen. Tickets und weitere Infos gibt's HIER.

Dua Lipa - «Illusion»

Dua Lipas kürzlich erschienenes drittes Album hat Hits à discrétion und auch wenn «Illusion» den beiden vorhergehenden Singles etwas hinterherhinkt, so ist der sonnengetränkte Song doch ein weiteres Highlight von einer der derzeit spannendsten Künstlerinnen der Popwelt.

Provinz – «Glaubst du»

In den letzten Jahren hat sich das Konzept Indie-Band-mit-interessanter-Jungmänner-Stimme als Riesen-Erfolg erwiesen – was wir ein stückweit wohl AnnenMayKantereit zu verdanken haben. Provinz gelten gerade als Erben des AMK-Hype, was jeder versteht, der zum Beispiel sah, wie Provinz im letzten Jahr auf den Festivals punkteten und wie eindrucksvoll ihre aktuellen Shows sind. Schade nur, dass ihre Produktion inzwischen so glatt ist, dass die brüchig-schöne Stimme von Vincent Waizenegger gar nicht mehr so richtig zur Geltung kommt.

Was sie rettet? Sie können auch schamloses Pop-Songwriting, gegen das man sich nicht wehren kann. Deshalb glauben wir: «Glaubst du», das von einem der grössten deutschen TV-Sender auch noch zur EM-Hymne gekürt wurde, wird in diesem Jahr und in diesem Festivalsommer ALLE infizieren.

Provinz spielen am Openair St. Gallen. Sämtliche Infos und Tickets gibt's HIER.

Remi Wolf - «Cinderella»

Bedroom Pop und Funk klingen erstmal nicht wie zwei Genres, die man vermischen sollte. Remi Wolf macht es trotzdem und zaubert daraus gut gelaunte Nostalgie-Hymnen, die das Leben ein bisschen besser machen. Wolf musizierte bis anhin weitgehend unter dem Radar, kürzlich durfte die Amerikanerin aber für Olivia Rodrigo eröffnen, was ihre Fanbase ungleich erweiterte. Diese wird auch zukünftig wachsen, wenn die DIY-Künstlerin weiterhin solche Banger wie «Cinderella» raushaut.

Royel Otis - «Daisy Chain»

So radiotauglich war Indie zuletzt als MySpace noch ein Ding war: Royel Mandel und Otis Pavlovic produzieren mehrheitsfähigen Alternative-Pop der Marke Foster The People, Empire Of The Sun und Passion Pit - zackige Gitarren verschmelzen mit eingängigen Melodien und der richtigen Dosis an abgeklärter Nonchalance. Der perfekte Soundtrack für coole WG-Partys und laue Sommerabende, die nie zu Ende gehen sollten.

Billie Eilish - «Chihiro»

Wenn die Sommerabende dann doch irgendwann zu Ende gehen und die Stimmung etwas schwermütiger wird, liefert Billie Eilish die perfekte musikalische Untermalung dazu. Ähnlich wie der namensgebenden Ghibli-Film verzaubert «Chihiro» mit einem magischen Vibe und der vielleicht ohrwurmigsten Textzeile des Jahres: «Open up the door, can You open up the door?».

01999 – «Küssen»

Irgendwie erstaunlich, dass es 01099 immer wieder schaffen, ihr Standard-Song-Rezept neu abzuschmecken. Auch «Küssen» ist ein housiger, kleiner Banger, der weder in den Lyrics noch in den Beats sonderlich originell ist. Und trotzdem trifft er passgenau den Vibe eines sorglosen Aperol-Abends inklusive leichtem Heartbreak. Da überhört man nach dem zweiten Aperol auch den Kitsch in den Zeilen: «Ich trink ein'n Aperol für dich mit / Weil der Himmel wieder rosa ist / Ich bin ehrlich und beschwipst / Und Baby / Ich würd dich gerne küssen, anstatt dich grad zu vermissen / Sommer, Sonne, Kaktus, aber mir geht es beschissen.»

Purple Disco Machine - «Honey Boy (feat. Nile Rodgers & Shenseea)»

Tino Piontek, wie Purple Disco Machine abseits der Tanzflächen heisst, ist ein Musik-Dienstleister. Er weiss, was seine Fans wollen und liefert genau das. Namentlich einen stampfenden Disco-Beat, eine griffige Melodie und einen Refrain, den alle beim zweiten Mal mitsingen können. Diese Formel wird sich wahrscheinlich irgendwann abnutzen, zur Zeit funktioniert sie aber immer noch bestens wie das klebrig-süsse «Honey Boy» sehr schön illustriert.

girl in red - «Doing It Again»

2023 hat die queere Ikone der Gen Z Taylor Swift auf ihrer «Eras»-Tour begleitet und offenbar ist dabei ein bisschen was von Swifts Glitter an der Norwegerin hängen geblieben. Auf ihrem kürzlich erschienen zweiten Album klingt girl in red nämlich so geradlinig wie nie zuvor und liefert dabei eine satte Auswahl an grossen Pop-Momenten. Ihre Indie-Wurzeln hat die Künstlerin aber nicht komplett abgelegt, was in unberechenbaren Songs wie «Doing It Again» resultiert.

girl in red spielt am Openair St. Gallen. Sämtliche Infos und Tickets gibt's HIER.

Suki Waterhouse - «My Fun»

Bisher ist Suki Waterhouse eher als Schauspielerin aufgefallen und Popkultur-Kenner sind zurecht skeptisch, wenn Filmstars plötzlich entscheiden, dass die Leinwand nicht mehr gross genug für ihr Ego ist. Die Argwohn darf man bei Waterhouse aber durchaus bei Seite legen. Die Künstlerin ist auf dem Traditions-Label Sub Pop daheim und deren Qualitätskontrolle greift auch bei Hollywood-Stars. Für «My Fun» bedient sich Waterhouse dann wiederum bei einigen der bekanntesten Acts der Tastemaker-Bude: Der Lo-Fi-Song klingt, als ob Beach House den Fleet Foxes ihre Depressionen ausgetrieben hätte. Mit anderen Worten: Sonnig, leichtfüssig und wunderbar verträumt.

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