Veröffentlicht am 03. Juni 2024

Wen schicken wir zum ESC 2025? Unsere Vorschläge

Mit diesen 5 Acts ist der nächste Sieg zum Greifen nah. Also ab ans Telefon, SRF.

Journalist
8797

So langsam hat hierzulande auch der letzte ESC-Fan den Siegeskater ausgeschlafen. Und während irgendwo ein Hallenstadion-Praktikant am Kopierer steht und das Bewerbungsdossier für den Eurovision Song Contest 2025 zusammenheftet, stellen wir die noch viel wichtigere Frage: Wen nominiert die Schweiz als Nachfolge von Nemo für die Mission Titelverteidigung?

Da wir mit unserer letzten ESC-Prognose bereits richtig lagen, drängen wir uns jetzt einfach mal an den Tisch der Entscheidungsträger:innen und bringen fünf Namen ins Spiel. Wir appellieren dringend an SRF-Sheriffstern-Trägerin Susanne Wille, als eine ihrer ersten Amtshandlungen die Verfügbarkeit der folgenden Acts abzuklären. Wir verlangen nicht mal eine Vermittlungsgebühr. Bei einem erneuten Sieg wäre ein Geschenkkorb in die Redaktion aber durchaus angebracht.

Kings Elliot

Zugegeben: Als wir das letzte Mal eine Frau mit blauen Haaren zum ESC entsandten (Rykka, 2016), endete es mit einem letzten Platz im Halbfinal. Wir bleiben dennoch überzeugt vom Konzept. Zumal Kings Elliot zweifellos über das nötige Talent und die internationale Erfahrung verfügt, um im kommenden Jahr einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Die meist in London wohnhafte Schwyzerin wurde 2021 von SRF Radio 3 als «Best Talent» ausgezeichnet. Wem diese Ehrung fünf Jahre zuvor auch zuteil wurde? Nemo! Vor Gericht nennt man das einen Präzedenzfall und als Anwälte des guten Musikgeschmacks sagen wir deshalb: We rest our case!

Peter, Sue & Marc

Um es in den Worten eines jeden Actionfilms zu sagen, der direkt im DVD-Wühltisch landet: «Nur noch ein letzter Job.» Niemand trat häufiger für die Schweiz am ESC an als Peter, Sue & Marc. Dreimal schlug sich das Trio ganz ordentlich beim Gesangswettbewerb, 1981 löste es sich offiziell auf. Seither kam es aber immer wieder zu kurzen Reunions, zuletzt 2016 im Schweizer Fernsehen.

Wie in «Rambo III» müssen die Verantwortlichen jetzt mit dem Helikopter losfliegen und Peter Reber – der wahrscheinlich irgendwo abgeschieden in den Alpen mit nacktem Oberkörper ein Stück Stahl auf dem Amboss bearbeitet – für einen allerletzten Auftrag aus dem Ruhestand locken. Diese «Birds of Paradise» sollen noch einmal auf der grösstmöglichen Bühne ihre Flügel ausspannen.

Sugababes

Ausländische Söldnerinnen haben Tradition im ESC-Line-up der Schweiz. Bereits in der dritten Ausgabe 1959 schickten wir die Deutsche Christa Williams. Später gewann Céline Dion aus Kanada und 2005 entschieden wir uns, warum auch immer, für die estnische Gruppe Vanilla Ninja mit einem Song namens «Cool Vibes». Very cool.

Ausgerechnet fürs Heimspiel auf künstlerischen Fachkräfte-Import zu setzen, mag einigen etwas unpatriotisch erscheinen. Aber wir versuchen hier einen ESC zu gewinnen und nicht ein 1.-August-Feuer musikalisch zu untermalen. Deshalb: Sugababes! Das kürzlich wiedervereinigte Trio kitzelt den Nostalgie-Sweetspot und spielt demnächst am Zürich Openair, weshalb die SRF-Delegation zur Vertragsunterzeichnung nur kurz aufs Tram muss.

Valoco Escrimer

Okay. Wir konnten uns nicht entscheiden. Sowohl Valentino Vivace als auch Loco Escrito und Crimer hätten das Zeug, ganz ordentlich am Wettbewerb abzuschneiden. Valentino Vivaces grellbuntes Dolce Vita? Italy, 12 points! Loco Escritos Latino Heat? Spain, 12 points! Crimers eisgekühlter New-Wave-Pop? England, 12 points! Doch aussergewöhnliche Anlässe verlangen nach aussergewöhnlichen Massnahmen. Deshalb: Supergroup, baby!

Vivace und Crimer sind seit ihrer gemeinsamen Single «High Life» ohnehin schon musikalische Buddies. Jemand soll ihnen Locos Telefonnummer stecken und dann ab ins Studio. Wir sind auch bereit, über den Namen der Gruppe zu verhandeln. Crivacito klingt auch nicht schlecht.

Ein Lys Assia Hologramm

Zugegebenermassen haben wir noch nicht im 3’000-seitigen Regelwerk des ESCs nachgeschlagen, ob Hologramme für die Teilnahme überhaupt zugelassen sind. Jedoch traten bei der vergangenen Show in Stockholm die wiedervereinigten ABBA als KI-Hologramme auf, weil der echte Björn gerade Waschtag hatte oder so. Das Tabu ist also zumindest teilweise gebrochen.

In irgendeinem Keller muss die Maschine von «The Whitney Houston Hologram Tour» stehen. Die wird sich bestimmt umprogrammieren lassen, damit die erste Siegerin des Eurovision Song Contests noch einmal unter dem Scheinwerferlicht flimmern kann. Um das jüngere Publikum abzuholen, soll EAZ noch einen Rap-Part einbauen oder so.

Empfohlene Artikel

Joost-Klein-music-video-picture-AVROTROS

ESC 2024: Von Europapas und queeren Popstars

Am 11. Mai steigt das grosse Finale des Eurovision Song Contests im schwedischen Malmö. Nemo aus der Schweiz und die non-binären Hymne «The Code» haben wir bereits vorgestellt – heute schauen wir auf fünf weitere spannende ESC-Artists. Mit dabei: Joost Klein, Bambie Thug, Olly Alexander u. a.
esc starzone

Highs & Lows: Die Geschichte der Schweiz am Eurovision Song Contest

Die Höhepunkte. Die Tiefpunkte. Die Schweiz beim ESC: Was bisher geschah
nemo esc

ESC-Sieg für die Schweiz - Das sagt die Presse

Nemo hat es geschafft: Mit dem Song «The Code» holt sich das 25-jährige Gesangstalent in Malmö den Sieg und verzückt damit nicht nur sein Heimatland. Das sagt die internationale Presse.

Empfohlene Events

Freedom Call + Axxis
06/09/2024 - 06/09/2024
1 Event

Freedom Call + Axxis

HAPPY METAL PARTY

Freedom Call feiern mit uns ein Vierteljahrhundert Happy Metal. Die Gute-Laune-Rocker präsentieren dabei mit „Silver Romance“ (Release: 10. Mai 24) ein Album mit dreizehn brandneuen Tracks. Als Special Guest sind die legendären Hardrocker Axxis am Start, die auf dieser Tour – ebenfalls mit neuen Songs im Gepäck – ihr 35-Jahr-Jubiläum zelebrieren.

Wenn es eine Band geschafft hat, mit guter Laune in Verbindung gebracht zu werden, dann die 1998 in Nürnberg aus der Taufe gehobene Formation Freedom Call. Die Musiker bezeichnen ihr Schaffen selbst als „Happy Metal“ und wer die Band auf der Bühne sieht, muss sich einfach von ihrem Frohsinn anstecken lassen. Freedom Call haben elf Studioalben, drei eindringliche Live-Scheiben und ein Compilations-Album veröffentlicht und sind seit jeher auf den Bühnen der Welt allgegenwärtig. Sie waren nicht nur als Anheizer für Saxon, Edguy, Dragonforce, Blind Guardian und Hammerfall, sondern auch auf unzähligen Headliner-Touren unterwegs. Freedom Call spielten auf allen grossen Festivals von Wacken über Sweden Rock, Masters Of Rock, Barcelona Rock Fest, Hellfest, Graspop und Summer Breeze bis zur prestigeträchtigen „70’000 Tons Of Metal“-Cruise. Und nun zieht die „Happiest Metal Band In The World" in die nächste glorreiche Schlacht. „Silver Romance“ heisst das im Mai 2024 erscheinende neue Album. Ein Titel, der perfekt zum 25-Jahr-Jubiläum der Band passt. Von Sänger/Gitarrist und Bandgründer Chris Bay scherzhaft als „unser Silberhochzeitstag“ bezeichnet, passt der Name auch perfekt zum Inhalt des jüngsten Werks: „Dem Edelmetall Silber werden Eigenschaften wie Klarheit, Freiheit und Leichtigkeit zugeschrieben“, sagt Bay und fährt fort: „Silber soll auch das Selbstbewusstsein und die Vorstellungskraft stärken. Das sind alles Features, die zu Freedom Call passen und die wir sowohl musikalisch als auch textlich in unser neues Material integriert haben.“ Chris Bay und seine Bandkollegen Lars Rettkowitz (Gitarre), Francesco Ferraro (Bass) und Rückkehrer Ramy Ali (Schlagzeug) haben dreizehn neue Tracks eingespielt und präsentieren mit „Silver Romance“ das abwechslungsreichste und farbenfrohste Album in der bisherigen Bandgeschichte.
FABER
06/09/2024 - 15/09/2024
4 Veranstaltungen

FABER

Faber – «Addio Live 2024»

Pünktlich zum Release seines nächsten Albums «Addio» am 07. Juni 2024 spielt Faber ab Sommer nächsten Jahres Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für das Frühjahr 2024 hat der Schweizer bereits eine Releasetour zum Album angekündigt, die ihn in für seine Verhältnisse kleinere Clubs und intimere Settings führt – die Sommer-Konzerte sind die erste Möglichkeit, die neuen Songs live zu erleben.

Seit seiner ersten EP «Alles Gute» geht der Schweizer Songwriter Faber in seiner Karriere durch Wände, als wären sie Türen. Er schreibt pointierte Texte, die gleichzeitig zum klügsten und polarisierendsten gehören, was es aktuell zu hören gibt. Das führt Faber zu ausverkauften Tourneen und Headlinerslots auf geschmackssicheren Festivals – der Künstler wird von Kritik und Fans gleichermassen gefeiert. Nach der Debut-EP erscheinen zwei herausragende Alben, «Sei ein Faber im Wind» (2017), «I fucking love my life» (2019) und mit «Orpheum» ein Livealbum im Spätsommer 2022. Auf letzterem ist deutlich zu hören: Faber-Konzerte sind mitreissend, elegant und unverkopft anspruchsvoll und mithin das Beste, was man in deutscher Sprache (und nicht nur das, Faber singt bisweilen auch italienisch, französisch oder schweizerdeutsch) live sehen kann.
Auf «Addio» wird Faber sich lossagen von messbar gemachter Kunst, von Musik, die nicht mehr nur für sich selbst stehen darf, sondern unmittelbar spiegelt, wie massenkompatibel sie ist. Er hat Songs geschrieben, die nicht funktionieren müssen, aber es trotzdem tun. Songs, die gereift sind, die sich nun aufmachen, um auch im Konzert zu zeigen, was in ihnen steckt. Kurzum: Faber hat seine Gedanken frei gemacht.

Die Addio Live 2024 Konzerte des nächsten Jahres sind nach der Addio-Releasetour im Frühjahr 2024 die erste Möglichkeit, um die Songs des neuen Albums live zu erleben. Begleitet wird er von einer erstmals erweiterten Band, bestehend aus Tillmann Ostendarp (Schlagzeug, Posaune), Janos Mijnssen (Bass, Cello), Goran Koč (Keys), Max Kämmerling (Gitarre, Perkussion), Gina Été (Gesang, Viola), Hannah Adriana Müller (Gesang, Violine), Dino Brandao (Gesang, Gitarre, Perkussion) und Mel D (Gesang, Gitarre).

Gefällt dir der Artikel?