Veröffentlicht am 25. August 2023

Was ist los bei Musikmogul Scott «Scooter» Braun?

Aufregung im Musikbiz: Der von Taylor Swift gehasste, aber für seine Arbeit als Manager von vielen Acts verehrte Scooter Braun hat anscheinend mit Ariana Grande (Foto) und Demi Lovato zwei seiner wichtigsten Künstlerinnen verloren. Was ist da los?

Journalist

Selbst wenn man nicht in der Musikbranche arbeitet, hat man den Namen Scooter Braun sicher schon einmal gehört. Der 1981 geborene Unternehmer, Investor und Manager hat mit seiner Firma SB Projects bis vor kurzem Acts wie Justin Bieber, Ariana Grande, Psy, Carly Rae Jepsen, Dan + Shay, Zac Brown Band, Kanye West, Demi Lovato und Tori Kelly vertreten. Einige grosse Namen kann man wahrscheinlich inzwischen aus dieser Liste streichen, aber dazu später mehr.

Der Beef mit Taylor Swift

Ausserhalb der Branche ist Braun vor allem bei den «Swifties» bekannt bzw. verhasst. Er ist sozusagen der Grund, warum Taylor Swift seit einigen Jahren ihre alten Alben noch einmal neu einspielt und mit neuen Versionen und Bonus-Tracks so schmackhaft macht, dass man lieber «Taylor’s Version» als das ursprüngliche Original kauft. Swift hatte ihre ersten sechs Alben beim Label Big Machine Records veröffentlicht. Scooter Braun wiederum kaufte später die Mehrheitsanteile am Label, was auch bedeutet, dass er die Kontrolle über die Masterbänder dieser Songs hat. Swift wollte sie ihrem alten Label abkaufen nachdem sie zu Universal Music gewechsel war – aber Big Machine liess sich nicht darauf ein. Was man aus wirtschaftlicher Sicht verstehen kann.In einem Tumblr-Post beschwerte sich Taylor Swift 2019 über diesen Deal und erklärte, warum sie Braun für einen «Bully» hält: «Alles, woran ich denken konnte, war das unaufhörliche, manipulative Mobbing, das ich seit Jahren von ihm erlebt habe. Wie zum Beispiel, als Kim Kardashian einen illegal aufgenommenen Ausschnitt eines Telefongesprächs an die Öffentlichkeit brachte und Scooter dann seine beiden Klienten zusammenbrachte, um mich online darüber zu schikanieren. Oder als sein Klient Kanye West ein Rache-Porno-Musikvideo organisierte, in dem mein Körper nackt zu sehen ist.» Die rettende Idee kam dann von Kelly Clarkson via Twitter.

Ariana Grande, Demi Lovato und vielleicht aus Justin Bieber unzufrieden mit Braun

Dass Scooter Braun gerade allerorts Schlagzeilen macht, liegt an erstaunlichen aktuellen Entwicklungen und Gerüchten. Das Branchenmagazin Variety fragte zum Beispiel lautstark in einer Headline: «Was zur Hölle ist los in Scooter Brauns Imperium?» Die Antwort: so einiges. Gleich zwei seiner grössten Acts haben augenscheinlich mit SB Projects gebrochen – wobei die offiziellen Bestätigungen aller Parteien noch ausstehen. Zuerst hiess es Ariane Grande habe «freundschaftlich» die Zusammenarbeit aufgekündigt – was bereits das zweite Mal in ihrer Karriere wäre. Das wurde nicht etwa auf einer Klatsch-Website wie TMZ verkündet, sondern beim Branchenmagazin Billboard, das selten leichtwertig News dieser Art raushaut. Auch Demi Lovato soll nun mit Braun gebrochen haben – was ebenfalls noch nicht offiziell bestätigt wurde. Hinzu kommen Gerüchte, dass Justin Bieber und Scooter Braun ebenfalls seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen hätten – und auch Bieber erwägt, ihn zu feuern. Die Meinungen über Scooter Braun gehen seit Jahren auseinander: Viele sagen, er sei ein engagierter Manager, aber mit der Zeit häuften sich Äusserungen, dass er manipulativ und rücksichtslos sei und die Schwächen seiner Stars zum eigenen Vorteil ausnutze. Scooter Braun reagierte auf die Berichterstattung derweil mit Selbstironie oder Galgenhumor:

Oder zieht sich Scooter Braun selbst zurück, um mehr Zeit für BTS und Co. zu haben?

Einige Branchenquellen streuen jedoch auch die Erzählung, dass es Braun selbst ist, der sich aus dem Management herausziehen will. Angeblich, weil er sich mehr auf seine Rolle als CEO von HYBE America konzentrieren will. Was wiederum ein cleverer Move wäre, denn HYBE ist die südkoreanische Produktionsfirma, die uns grosse K-Pop-Acts wie BTS, NewJeans, Enhypen, TXT und Le Sserafim beschert hat. K-Pop ist in Amerika, wie auch in Europa, in den letzten Jahren zum Phänomen geworden und bietet zahlreiche Vermarkungsmöglichkeiten, da die südkoreanischen Acts oft überhaupt keine Berührungsängste in Sachen Brand Partnerships haben und generell sehr clever darin sind, an ihren Fans Geld zu verdienen.

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