Tom Odell bringt seinen schwarzen Freitag nach Zürich

Tom Odell scheint gerade produktiver denn je. Diesen Sommer konnte man ihn auf diversen Festivals sehen, wo die Fans spätestens bei «Another Love» durchdrehten. Sein letztes Studioalbum liegt allerdings auch noch gar nicht so lange zurück. «Best Day Of My Life» ist – anders als der Titel vermuten lässt – ein sehr intimes, trauriges, wunderschönes, piano-lastiges Album, auf dem Odell oft von den schwarzen Phasen in seinem Leben singt.

Höchster Charts-Einstieg seit Karriere-Start

Vor gut einem Monat veröffentlichte Tom Odell dann den neuen Song «Black Friday» und kündigte zugleich das Album gleichen Namens an. Hier stehen akustische Gitarren, dezent gesetzte Streicher-Parts und seine Stimme im Vordergrund. Odell singt die wenig erbaulichen Zeilen: «When Black Friday comes / I'm gonna dig myself a hole / Gonna lay down in it / 'Til I satisfy my soul.» Obwohl der Grundton wehmütig ist, das Tempo langsam, gelang ihm damit einer der höchsten Charts-Einstiege seiner Karriere, der ihn zudem direkt in die Top 100 der am häufigsten gestreamten Künstler:innen weltweit beförderte. Zwei Millionen Mal wurde der Song allein am VÖ-Tag gestreamt. Wer sagt denn also bitte, emotionale Popmusik hätte keine Chance mehr im Charts-Game?

«Black Friday» ist ein «unproduziertes» Album

Erste Höreindrücke der elf Songs (plus zwei kurzen orchestrale Zwischenspiele) zeigen, dass man mit Uptempo-Nummern nicht rechnen sollte. Aber warum sollte man die auch brauchen, wenn diese reduzierten aber dramatischen Lieder so herrlich unter die Haut kriechen? Statt wie auf seinen ersten beiden Alben den grossen Pop-Aufschlag zu suchen, habe er dieses Mal auf Authentizität gesetzt. «Ich habe die Songs im letzten Winter und Frühling aufgenommen", erzählt Tom Odell über das Album. «Ich habe versucht, sie so 'unproduziert' wie möglich zu belassen, in der Absicht, damit das ehrlichste Bild von dem abzugeben, wie ich mich in dieser Zeit gefühlt habe. Diese Songs bedeuten mir eine Menge und ich kann kaum abwarten, dass sie von allen gehört werden können.»