Veröffentlicht am 07. November 2022

Das erwartet uns an einem Konzert von The Cure

Erst kürzlich lieferten Robert Smith und seine Band in der Arena de Genève eine Show ab, die bewies, dass die Briten nichts von ihrem Glanz verloren haben. Ein Grund, sich auf den 19. November in Basel zu freuen. Ein Konzertbericht.

Journalist
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The Cure | Arena de  Genève

Schon im Zug ist deutlich zu erkennen, wer nach Genf fährt, um The Cure zu sehen. Eine Horde von Menschen in schwarzen T-Shirts und Dr. Martins säumt die Gleise der SBB, um zur Arena zu marschieren. In der Halle angekommen, hört man in der Ferne die Klänge von The Twilight Sad, dem Special Guest und hervorragenden ersten Teil des Konzerts. Die Stimmung ist bestens und die Spannung in der ausverkauften Halle steigt. Alle warten auf die Könige des New Wave und ihren Papst Robert Smith.

Die Schotten von The Twilight Sad.  - Opus One / Alessia Merulla
Die Schotten von The Twilight Sad. - Opus One / Alessia Merulla

Nach dem Opening Act beginnt man Regengeräusche zu hören, denen nach und nach ein Donnergrollen folgt. Das Licht geht aus, die Band kommt auf die Bühne und das Publikum tobt. Die ersten Töne von «Alone» ertönen und Robert Smith schreitet über die Bühne, um sein Publikum zu begrüssen. Dieser Song - und einige andere, die später gespielt werden - werden Teil des lang erwarteten nächsten Albums «Song Of A Lost World» sein, von dem noch nicht bekannt ist, wann es erscheinen wird.

Zwischen Immersion und neuem Material

Der Beginn des Konzerts ist atmosphärisch, immersiv mit etwas Post-Rock – auf die Spitze getrieben beim Song «And Nothing Is Forever». Robert Smiths Stimme baut sich auf, bis sie fast so perfekt ist wie früher, und wird von seinen erstklassigen Musikern unterstützt. Simon Gallup am Bass, Roger O'Donnell und Perry Bamonte an den Keyboards, Reeves Gabrels, der ehemalige Gitarrist von Bowie, und Jason Cooper, der Schlagzeuger, sorgen für frischen Wind.

Steigerungen und Explosionen von Hits

In der zweiten Hälfte des Konzerts werden die Gitarrenriffs lauter und der Ton rockiger. Als «Shake Dog Shake» erklingt, breitet sich Freude aus - was in krassem Gegensatz zu Roberts unvergleichlich blassem Teint, den schwarzen Augen und dem zerzaustem Haar steht. Zwei Titel und eine Mini-Pause später stellt der Bandleader mit «I Can Never Say Goodbye» einen weiteren neuen Song vor. Die Magie wirkt, auch wenn der Text auf eher düstere Momente im Leben verweist: «Something wicked this way comes, to steal away my brother’s life» (Etwas Schlimmes kommt auf diesem Weg, um das Leben meines Bruders zu stehlen). Danach folgen gar theatralisch die Songs «Want», «Cold» und «Charlotte Sometimes». Erst aber als die ersten Töne von «A Forest» erklingen, sieht man das Publikum endlich so richtig wippen und jubeln – die Ränge erheben sich vor der Band und den grünen Bildschirmen, die von Violett durchsetzt sind. Halleluja, denkt man, das ist das Ende, aber er singt so schön... «again and again and again and again.»

«Lullaby», «The Walk», «Friday I’m in Love», «Close to Me», «In Between Days», «Just Like Heaven» und «Boys Don’t Cry»:

Es entstehen magische Momente, die ausserhalb von Ort und Zeit zu liegen scheinen: Solche voller Euphorie, die einen Abend perfekt abrunden, auf den so viele lange gewartet haben – seien es nun alte Fans oder solche, die ihre Kinder oder Enkelkinder mitbringen, um ihnen eine legendäre Band näher zu bringen, die es schon seit Jahrzehnten gibt.

Lang lebe The Cure! Und alle, die Tickets für das (ausverkaufte) Konzert am 19. November in der St. Jakobshalle in Basel ergattern konnten, dürfen sich wirklich glücklich schätzen.

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