Veröffentlicht am 24. Mai 2022

The Cure: Alles was wir (bis jetzt) über die neuen Alben wissen

Noch vor Tour-Beginn im Oktober soll ein neues Album von The Cure erscheinen. Wir haben mal zusammengetragen, was Robert Smith schon alles über «Songs Of A Lost World» und zwei weitere Alben verraten hat.

Journalist
1760
Robert Smith von The Cure

Es sind gute Zeiten für Fans von The Cure. Zum einen, weil Robert Smith und seine Band schon seit Jahren auf ihren Konzerten und Touren beweisen, dass die Band, die Songs und Smiths Stimme gut gealtert sind. Zum anderen, weil noch neue Musik von ihnen zu erwarten ist. Zwei The Cure-Alben sollen es in naher oder ferner Zukunft werden – und sogar ein Soloalbum von Smith mit «experimentelleren» Songs. Was dieses Wort bei einem Mann bedeutet, der waghalsige Songs wie «Forever», «Just Say Yes» oder «Gone!» geschrieben hat, bleibt abzuwarten.

«Tatsächlich arbeite ich an drei neuen Alben …»

Die Sache mit den zwei Cure-Alben und einem Solo-Ausflug kam zum ersten Mal im Herbst 2019 auf. Schon damals zeigte sich Robert Smith optimistisch, dass ein erstes Album noch im selbigen Jahr erscheinen sollte. Was ja nicht so ganz geklappt hat. Damals sagte Robert Smith in einem Interview: «Tatsächlich arbeite ich an drei neuen Alben – zwei davon sind schon recht weit fortgeschritten.» Der Arbeitstitel des ersten, eher düsteren Albums sei «Live From The Moon», aber er glaube, er werde diesen Namen noch ändern. Das zweite Album habe «freiere Stücke und einen ausgeprägteren, stärkeren Sound. Um diese Songs richtig aufzunehmen, müssen wir sie live einspielen – die Interpretation des Moments ist ein Teil des Konzepts.» Das dritte Album, das wohl sein Soloalbum meint, sei zum damaligen Stand «eine verrückte, krachige Angelegenheit», für die er aus Momenten schöpfte, in denen er im Alltag unvermittelt mit Krach und noisigen Geräuschen konfrontiert gewesen sei.

The Cure bei der Jubiläumsshow zu ihrem Album «Disintegration»

«Das Album hat vielleicht ein wenig mehr ‚doom and gloom‘.»

In den Monaten danach hat Robert Smith dann jedoch eingesehen, dass es «nahezu unmöglich» sei, drei Alben gleichzeitig fertigzustellen und sich auf die Vollendung des ersten konzentriert, von dem er sagte, es sei ein «dunkles, schonungsloses Album» – er benutzte das englische Wort «merciless» in einem Interview mit dem britischen NME. Es sei das Paradox seiner Band, dass «viele The-Cure-Fans es gerade deshalb lieben werden, weil es so dunkel und schonungslos ist.» Die Lyrics auf dieser Platte seien vor allem geprägt von den Jahren nach dem Release des letzten Studioalbums «4:13 Dream» aus dem Jahr 2008. Robert Smith sei «definitiv ausgeglichener», habe aber seitdem einige dunkle Seiten des Lebens gesehen und Todesfälle in den Freundes- und Familienkreisen erleben müssen. «Die Lyrics für dieses Album fühlen sich für mich persönlich wahrer und ehrlicher an. Darum hat das Album vielleicht ein wenig mehr ‚doom and gloom‘.»

«Song Of A Lost World» muss ohne «Nummer-eins-Single» auskommen

Im Frühjahr dieses Jahres twitterte Robert Smith schliesslich, die anstehende Tour von The Cure, werde Songs vom neuen Album in der Setlist haben, was auch bedeute, dass ihm sehr daran gelegen sei, dass das Album noch vor Tourstart in Riga am 6. Oktober erscheinen kann. Dem NME sagte Robert Smith kürzlich, das Album sei «fast fertig» und werde «sehr bald» erscheinen. Es werde nun tatsächlich nicht «Live From The Moon», sondern «Songs Of A Lost World» heissen. Eine «Nummer-eins-Single» solle man nicht erwarten, da es eines der bisher düstersten Werke dieser im Grunde ja selten fröhlich klingen Band sei.

Das Album wird wohl mindestens so dunkel wie die aktuellen Pressebilder von The Cure in diesem Artikel.  - Universal
Das Album wird wohl mindestens so dunkel wie die aktuellen Pressebilder von The Cure in diesem Artikel. - Universal

«… das Beste, was wir je gemacht haben.»

Obwohl der Fertigstellungsprozess schon so lange andauert und es ihm leidtue, seine Fans warten zu lassen, glaubt er, das Warten lohne sich. Denn: «Ich denke, es ist das Beste, was wir je gemacht haben.» Es dauere eben etwas länger, weil viele Songs sehr schwer zu singen seien. Was den Charakter des Albums angeht sagt Robert Smith: «Die neuen Songs haben nicht sehr viel Leichtes an sich», sie würden sich eher nach den darkwavigen Songs aus «Disintegration» von 1989 anhören, als nach den poppigeren Titeln von «The Head On The Door». Mit diesem «schonungslosen» Konzept würde die Band «den Grossteil unseres Publikums ansprechen», so Smith.

Na, dann freuen wir uns doch auf die dunkle Seite von The Cure, die vielen schon immer am besten gefallen hat. Völlig aus den Augen verlieren, sollte man die anderen Alben jedoch auch nicht. Zum zweiten Album der Band sagt Robert Smith: «Es gibt zwar eine Handvoll wirklich guter Songs, aber einige andere finde ich nicht mehr so gut, sodass wir vielleicht noch vier oder fünf weitere aufnehmen müssen. Wenn es fertig wird, ist es sehr fröhlich. Es ist die Kehrseite des ersten Albums.»

Die Europa-Tour von The Cure wird die Band auch in die Schweiz führen. Am 6. November werden sie in Genf spielen und am 19. November in Basel.

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