Veröffentlicht am 09. August 2024

Sechs Dance-Hymnen aus dem Geburtsjahr der Street Parade

Am Samstag steigt die grösste Technoparty der Welt in Zürich. In diesem Jahr feiert die Street Parade ihre 31. Ausgabe, ein guter Zeitpunkt also, für einen Blick zurück auf einige der grössten Clubhits von 1992 – dem Jahr der allerersten Ausgabe.

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1992 beantrage Finnland den EU-Beitritt, Bill Clinton wurde zum Präsident und das Rotkehlchen zum Vogel des Jahres gewählt. Eine aufregende Zeit also, in der auch die erste Street Parade durch die Strassen von Zürich zog. Knapp 1’000 Teilnehmer feierten damals an der Demonstration für Liebe, Friede, Freiheit, Grosszügigkeit und Toleranz. Dieser Tage sind es ein bisschen mehr und auch der Soundtrack ist nicht mehr der Gleiche. Einige Clubhits aus dem Jahr sind aber heute noch knallharte Banger – wir präsentieren sechs davon.

SNAP! – Rhythm is a Dancer

«Rhythmus = Tänzer» ist eine jener physikalischen Gleichungen, die Oppenheimers Team beim betrunkenen Manhattan-Project-Weihnachtsessen 1943 nebenbei entwickelten. Oder auch nicht, wir warten mal die Deleted Scenes vom Film ab. SNAP! zählt zu den Acts, bei dem alle Mitglieder amerikanisch waren, aber weil halt so ein bleicher Klaus am Mischpult sass, heute als «Eurodance» gilt. Egal, der seltsam melancholische Grundton lässt den Track auf jedem Kontinent aus dem Genre positiv herausstechen.

Aphex Twin - Didgeridoo

Bevor Richard David James aka Aphex Twin international durchstartete und zum Messias von sämtlichen Techno-Snobs wurde, organisierte er Raves in einem kleinen Kaff in Cornwall an der englischen Westküste. Dorthin verirrten sich immer mal wieder Touristen mit ihren Didgeridoos (Was in den 90ern offenbar ein Ding war?). James, beeindruckt von dem Sound, den das Instrument erzeugte, adaptierte diesen 1992 für seinen Song «Didgeridoo», mit der Intention einen möglichst durchgeknallten Tracks zu produzieren, der die Gäste rechtzeitig zur Polizeistunde aus dem Club treibt. So wirklich geklappt hat das allerdings nicht, die Fans feierten weiter und die Acid-Nummer zog in die UK-Charts.

The Prodigy – «Out Of Space»

Die vierte Single aus dem Debütalbum der Briten war ihr bis da hin kommerziellster Track: «Out Of Space», das 1992 veröffentlicht wurde, samplet den von Lee «Scratch» Perry 1976 produzierten Reggae-Song «Chase The Devil» von Max Romeo. Liam Howlett und Co. zerschießen den entspannten Vibe gelegentlich mit hochgepitchtem Rumgeschlumpfe und sich gegenseitig überholenden Drum’n’Bass-Beats klingen aber noch um einiges zahmer als dann Jahre später bei «Smack My Bitch Up» und «Firestarter».

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Yello – Jungle Bill

Musikalisch erinnern gewisse Parts etwas gar dreist an Yellos grossen Wurf «The Race» vier Jahre zuvor. Dafür gibt’s von Boris Blank ein Saxophon-Solo. Und wir alle lieben Saxophon-Solos, richtig? Richtig!? Dieter Meier warnt derweil im Text vor den Gefahren des Dschungels. Was überaus Sinn macht, immerhin wurde Jahre später ganz viel davon abgeholzt, um Platz für Meiers Rinderfarmen in Argentinien zu machen. Es sind solche Langzeitkonzept-Performances, welche die Band noch immer genial machen.

2 Unlimited – No Limit

«Let me say: Yeah!» Dieser Ausruf und der anschließende Keyboard-Part sind nicht weniger als ikonisch – was nichts daran ändert, dass «No Limit» im Grunde herrlich stulle ist. Aber die 1993 veröffentlichte Single prägte und pushte den europäischen Eurodance-Hype – und das niederländisch-belgische Duo brachte mit «No Limit» eine Energie auf die Tanzfläche, die noch heute auf zahlreichen 90s-Parties funktioniert.

U96 – Das Boot

Der Jazzmusiker und Komponist Klaus Doldinger hätte wohl auch niemals gedacht, dass er über Bande gespielt Techno-Geschichte schreiben würde: Seine 1981 für den Film «Das Boot» komponierte Musik wurde von dem Produzenten-Team U96 (bei dem u. a. Alex Christensen am Start war) im Jahr 1991 für die Diskotheken des Landes gehörig aufgebrezelt. Roboterstimmen, die «Techno!»-Knurren, cheesy Synths-Geballer – alles drin, was man damals so brauchte.

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