Rival Sons: Kampf der Titanen

Geschwister können das Letzte sein. Manche klauen dir deine besten Sachen, manche nerven den ganzen Tag und betteln um Aufmerksamkeit, und andere liegen ständig im Kampf mit dir, um rauszufinden wer der bessere ist. Oft sind sie eher Rivalen als Brüder. Aber irgendwie hat das Darwinistische ja seine Berechtigung – vielleicht entfalten am Ende alle Beteiligten wegen all der endlosen Kleinkriege ihr volles Potential, ob bei Mario Kart oder womöglich sogar beim Schreiben der intensivsten Vintage-Rock-Kracher der Gegenwart.

Die Rival Sons müssen auf diese Art als Teenager bemerkt haben, dass sie die Besten geworden sind, wenn es darum geht, Breitband-70s-Rock in die Gegenwart zu holen. Im weiten Feld zwischen Led Zeppelin, Deep Purple oder gar Black Sabbath entwickelt die Band seit 2008 einen Sound, der das Erbe der Titanen als fruchtbaren Boden für eine Wiedergeburt nutzt. Jay Buchanan (Gesang, Mundharmonika, Rhythmusgitarre), Scott Holiday (Leadgitarre), Mike Miley (Schlagzeug) und Dave Beste (Bass) rocken brutal, schweißtreibend und virtuos, sie drehen die Amps bis zum Anschlag auf und wirken dabei nicht eine Sekunde wie billige Nachahmer.

Als Vorband für Alice Cooper, AC/DC oder Judas Priest haben sie die alten Meister studiert – um seitdem immer einen Schritt weiterzugehen. Und wer an ihrer heiligen Mission des Rock zweifelt, kann sich diese gewaltige Energie ja gerne Mal live geben – die Jungs sind jetzt wieder auf Tour, um das neue Werk «Darkfighter» auf die Bühnen zu bringen, dass im Juni erscheint und das in diesem Jahr auch gleich noch um eine zweite Platte, «Lightbringer» ergänzt wird.

Die Titel klingen dabei, als würden diese beiden Alben nicht nur Brüder, sondern Rivalen sein, oder? Also mal sehen, wie sie ihren epischen Kampf um die Vorherrschaft in den Konzerthallen und auf den Festivals austragen werden.