Veröffentlicht am 12. April 2022

Nacht&Leben – die Kolumne aus der Clubszene

Alex Flach kennt die Clubszene wie kein Zweiter. Für starzone studio schreibt er regelmässig aus Zürich über das Schweizer Nachtleben.

Alex Flach ist Zürcher Cluboriginal und Sprecher verschiedener Locations.

Alex Flach

Alex Flach ist seit 25 Jahren Teil des Nachtlebens und hat 10 Jahre lang im Tages Anzeiger über selbiges geschrieben. Er ist Chefredaktor des Barkeeper-Magazins DRINKS Schweiz und Kommunikations-Verantwortlicher für diverse Clubs und Kulturbetriebe. Für Starzone nimmt er sich in der Kolumne Nacht&Leben das Geschehen hinter Club- und Bartüren zur Brust. (Foto: Dejana Gfeller)

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Alex Flach ist Zürcher Cluboriginal und Sprecher verschiedener Locations.

Was waren das nur für zwei Jahre für das Schweizer Nachtleben… zwei Jahre wie keine zuvor und wie hoffentlich niemals wieder, zwei Jahre zwischen hoffen und bangen und gespickt mit gebrochenen Versprechen seitens Bund und beeindruckendem Massnahmen-Wildwuchs seitens Kantone.

Nun und Mitte Februar sind alle Massnahmen gefallen, die Clubmacher, DJs, Barbetreiber, Veranstalter und Musiker haben sich den grössten Teil des Staubes von ihren Schultern geklopft und schreiten frohen Mutes den wohlverdienten Roaring Twenties entgegen, heller die Kassen nie klingeln!

…wirklich?

Viele ehemals schuldenfreie Betriebe haben nur einen Tag nach dem Fall der Massnahmen eine Aufforderung zur schrittweisen Rückzahlung der Hilfskredite gekriegt, die eigentlich keine Hilfe sind, sondern nur die abgeschobene Rechnung für die Pandemie – die Bars und Clubs tragen gleich viel Schuld an der Pandemie wie all jene Betriebe, die durcharbeiten konnten als ob nichts wäre.

Aber auch von anderen Seiten spült es schlechte Nachrichten ins Nightlife: Alleine in Zürich müssen sich gleich diverse namhafte Locations neue Räumlichkeiten suchen:

  • Mäx
  • Maag Music Hall
  • Sektor 11
  • X-TRA
  • Zukunft
Das X-TRA wirbt für die Petition «X-TRA bleibt».

Sei es nun, weil die Stadt an ihrer jetzigen Adresse Büros einziehen lassen will wie im X-TRA oder ob die Grundstückinhaber die Gebäude gleich abreissen lassen wie im Falle der Maag Music Hall oder in jenem des Sektor 11 – aus dem ehemaligen SpaceMonki an der Limmatstrasse ist bereits ein Denner geworden.

Aber auch all das wird das Nachtleben meistern. Weil seine Exponenten während Corona begriffen haben, dass Solidarität in diesem Land eine Einbahnstrasse ist und dass man sich selber helfen muss, weil es niemand sonst tut. Und mit ‘selber’ ist auch der Zusammenhalt innerhalb des Nachtlebens gemeint, eine der positiven Begleiterscheinungen der Krise.

Bald ausgetanzt? Das X-TRA kämpft um seine Zukunft (Bild: X-Tra).  - x-tra
Bald ausgetanzt? Das X-TRA kämpft um seine Zukunft (Bild: X-Tra). - x-tra

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