Die Songs der Woche mit Remi Wolf, Katy Perry und mehr
Remi Wolfs zweites Album ist da, ausserdem gibt's ein fesches Cover von einem der grössten Indie-Hits überhaupt, neues Material von Switzerlands very own Sad-Pop-Queen, Neo-Soul von Martin Gayes legitimen Nachfolger und ein eher dürftiger Song von Katy Perry.
The Ramona Flowers - «Kids»
Es gibt wenige Songs, die Club-Besucher so zuverlässig auf die Tanzfläche holen wie «Kids» von MGMT. Die Indie-Dance-Nummer ist ein Hit für die Ewigkeit und braucht eigentlich kein Cover. The Ramona Flowers machen es trotzdem und verpassen dem Song eine groovigere Note, während sie die Hooklines und den melancholischen Vibe nahezu identisch beibehalten. Grosse Kunst ist das natürlich nicht, aber die subtile Neuinterpretation macht dennoch Spass und beweist zudem einmal mehr, wie unzerstörbar der Original-Song ist.
Remi Wolf - «Frog Rock»
«Big Ideas» heisst das zweite Album von Remi Wolf und der Name ist Programm. Auf der Platten finden sich neben all den bisher veröffentlichten Hit-Singles («Cinderella», «Toro») auch einige experimentelle Stücke, die Wolfs musikalisches Spektrum eindrücklich aufzeigen. «Frog Rock» weicht dabei am weitesten von der mehrheitsfähigen Indie-Pop-Linie der Amerikanerin ab und ist genau darum der spannendsten Track der Platte.
Michael Kiwanuka - «Floating Parade»
Man möchte ihn knuddeln und seine Mucke eben auch. Michael Kiwanuka wird gefühlt immer noch als Newcomer wahrgenommen. Tatsächlich aber ist der Brite mittlerweile ein gestandener Garant für hochwertigen Neo-Soul. Seine Hymnen gegen Rassismus und seine smoothen Soulperlen streicheln die Seele – wie auch «Floating Parade», eine bittersüsse Nummer, die Motown auch gut gestanden hätte. Das ist ziemlich gaye.
Kings Elliot - «Enough»
Traurigkeit kann sie immer noch. Drei Jahre nach ihrer Debütsingle lässt Kings Elliot eine weitere Tränenperle auf die Menschheit los. Mit «Enough» schickt die Schweizerin eine Ballade ins Rennen, die reduzierter nicht sein könnte. Stimme und Piano reichen der gebürtigen Schwyzerin aus, um Gänsehautmomente für Radiohörer:innen zu erzeugen – «Weisch wie schön?».
Katy Perry - «A Woman's World»
Da erwacht jemand aus dem Winterschlaf, um das zu tun, was Dua Lipa schon lange tut. Katy Perry meldet sich drei Jahre nach «Smile» mit einer kunterbunten Pop-Disco-Nummer zurück. Wir freuen uns, dass Katy Perry die Frauen zelebriert. Aber das hätte sie wesentlich besser tun können. Nämlich mit einer Nummer, die alle wegbläst. «A Woman's World» ist jedoch alles andere. Und vor allem nicht gewagt kreativ noch bleibt das Ding im Ohr hängen.