Veröffentlicht am 17. Februar 2024

Fast 600 Millionen Plays: Dieser Schweizer ist ein Streaming-König

Was 1994 als kleine elektronische Perle in Clubs heiss gehandelt wurde, mutierte über die letzen dreissig Jahre zu einem musikalischen Monster. Robert Miles' Club-Klassiker «Children» dürfte unangefochten an der Streaming-Spitze des Schweizer Investars stehen.

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Wenn selbst Tiësto sich dieser Hymne annimmt, hat dies etwas zu bedeuten: Als der holländische Grossmeister nämlich auf dem letztjährigen Creamfields Festival der hungrigen Meute seinen elektrisierenden Remix von Robert Miles‘ Kult-Song «Children» zum Tanz vorgeworfen hat, horchte gar eine jüngere Zielgruppe auf. Wie sollte diese diese auch anders reagieren?! Miles schuf vor fast 30 Jahren ein Monster, das zeitloser nicht sein könnte und an dem sich schon diverse Plattenleger und Produzenten remix-technisch vergingen. Ein kleiner Auszug gefällig?

4 Clubbers, Fedez, Dave Darell, Jack Holiday & Mike Candys, Alex Christensen & The Berlin Orchestra, Tinlicker x Robert Miles, DJ Tatana – und glaubt uns, die Liste geht noch weiter. Dass jedoch kein einziges der neu aufgegossenen Musikprodukte nur annähernd ans Original kam, muss an dieser Stelle nicht erwähnt werden. Lang lebe das Orignal. Immer und ständig.


Wird auf Vinyl immer noch heiss gehandelt: «Children»
Wird auf Vinyl immer noch heiss gehandelt: «Children»

Robert Miles lebt nicht mehr. Der House-DJ und Musik-Produzent verstarb 2017 nach einer schweren Krebserkrankung im Alter von 47 Jahren. Die Electro-Gemeinde trauerte. Die Schweiz trauerte. Obschon Roberto Concina, wie Miles bürgerlich hiess, die meiste Zeit seines Lebens nicht in Helvetien verbrachte. Er wurde zwar 1969 in der Schweiz – um genau zu sein in Neuenburg – als Sohn italienischer Eltern geboren, bereits 1974 kehrte die Familie aber wieder nach Italien zurück.

Sind wir nicht alle ein Bisschen Céline Dion?

Concina war also eigentlich ein Vollblutitaliener, jedoch einfach in der Schweiz geboren. Aber so hart wie sich die Eidgenossenschaft an Celine Dion klammert, wenn es um den Gewinn des Eurovision Song Contests im Jahr 1988 geht, so fest hängen wir uns an den in der Schweiz geborenen DJ und Radiomacher, der mit «Children» Musikgeschichte schrieb. ROBERT MILES IST EIN SCHWEIZER, HÄND SIE VERSTANDE?!

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Die Rekorde

Wenige Schweizer Künstler:innen können von sich behaupten, internationale Welthits gelandet zu haben. Sich damit brüsten dürften sich daher wohl das Zürcher Duo Yello («The Race») oder DJ Bobo («Chihuahua»). Und eben Robert Miles, der mit seiner popangehauchten Trance-Nummer sämtliche Schweizer Electro-Songs an die Wand klatschte. Der im 1994 veröffentlichte Track erreichte vieles, was hierzulande anderen Songs dieses Genres verwehrt geblieben ist:

Die Scheibe ging über fünf Millionen Mal über die Ladentische.

«Children» hielt sich 13 Wochen lang auf Platz eins der Euro-Top-100-Charts.

1997 wurde Miles als bester internationaler Newcomer mit einem Brit Award ausgezeichnet.

Noch heute wird «Children» in Clubs weltweit gespielt. Der Gassenfeger lockt sogar Menschen auf den Dancefloor, die sonst nur an ihren Piña Coladas nippen und all diejenigen um deren Mut auf der Tanzfläche bewundern. Kaum verwunderlich deshalb, schuf Miles mit seinem Werk wohl auch den unangefochtenen Streaming-König unter den Schweizer Songs:

«Children» generiert auf Youtube, Spotify und Apple Music fast 600 Millionen Streams ingesamt. Und das mit einem Song, der schon lange vor sämtlichen Streaming-Angeboten die Hitparaden dominierte.

Echte Schweizer Hitmacherkunst, eben.

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