Veröffentlicht am 12. April 2024

Die Songs der Woche mit Nina Chuba, Girl in Red und mehr

Ein Release-Freitag der grossen Pop-Frauen: Nina Chuba veröffentlicht den Track, der ihre zukünftigen Konzerte eröffnen wird, Girl in Red ist mit einem starken zweiten Album zurück und Dua Lipa lässt (wieder) schöne Menschen tanzen. Neue Singles gibt’s ausserdem von Kasabian und Dabu Fantastic, der ein sehr schönes Duett mit seinem Support-Act Riana singt.

Journalist
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Nina Chuba – «Nina»

An den Reaktionen auf Nina Chuba konnte man in den letzten Jahren gut ablesen, wie abgefuckt sexistisch viele Boys noch immer sind. «Industry Plant» sei sie, ein «One Hit Wonder». Hier bitte ein lautes Gähnen denken. Man konnte bei jedem Video Bullshit-Bingo in den Kommentaren spielen. Schon ihr Debütalbum «Glas» zeigte dann mit fetten 18 Songs, wie vielseitig die Sängerin und Schauspielerin ist – ihre Live-Shows taten dann das Übrige. Ihr grosser Erfolg sowieso.

Aber sie scheint noch etwas beweisen zu wollen: Ihre neue Single ist ein fett aufgepumpter Flext-Track, der schon wieder an Peter Fox denken lässt – und es ist der Song, der todsicher ihre kommenden Konzerte eröffnen wird. Am besten ist «Nina» allerdings, wenn sie nicht nur auf dicke Hose macht, sondern noch eine Prise Selbstironie beimischt.

«Meine Beats sind massgeschneidert, neue Kollektion im Schrank / Und sogar im kleinen Schwarzen habe ich die Hosen an» ist schon eine ziemlich gute Line. Diese hier ebenso: «Wenn‘s VIVA noch geben würde, würd‘ Nina bei Viva sein / Überrasch‘ meine treuesten Fans und rolle in die Kitas ein (ahhh)». In der Kita müsste sie dann allerdings noch mal erkären, was dieses VIVA war (Spoiler: ein deutscher Musik-TV-Sender).

Kasabian – «Coming Back To Me Good»

Die Briten halten sich wacker – obwohl sie sich 2020 von ihrem bisherigen Sänger Tom Meighan trennen mussten, nachdem bekannt geworden war, dass er seine damalige Lebenspartnerin wiederholt geschlagen hatte. Er plädierte auf schuldig – und versucht sich gerade wieder an einer Solokarriere. Kasabian-Gitarrist und Songwriter Sergio Pizzorno ist zum Glück auch ein veritabler Sänger und führt die Band nun an. Mit «Coming Back To Me Good» veröffentlichen Kasabian heute eine neue Single aus dem im Juli kommenden Album «Happenings». «Coming Back To Me Good» ist sehr melodisch geraten, durchaus catchy und klingt wie eine poppige Annäherung an einen alten Primal Scream Song.

Girl in Red – «I’m Back»

Heute erscheint das zweite Album der norwegischen Sängerin und Songwriterin Girl In Red, die inzwischen so etwas wie ein queerer Indie-Weltstar geworden ist. Was sie auf «I’M DOING IT AGAIN, BABY!» durchaus charmant immer mal wieder aufgreift. Ihr Sound ist ein wenig glatter und zugänglicher geworden, was ihr aber ziemlich gut steht. Gibt viele Highlights auf der Platte, uns gefällt besonders diese intime, wholesome für Therapie werbende Eröffnungsnummer «I’m Back» am besten, die kaum mehr braucht als Piano und Stimme.

Girl in Red erlaubt sich jetzt das Glücklichsein – und spielt im September in Zürich | ZUM ARTIKEL

Dabu Fantastic & Riana – «Flamme»

Riana ist Sängerin und Songwriterin, hat sehr schöne Songs wie zum Beispiel «So Luut» und «Losloh» auf Tasche, lebt in Appenzell – und wird der Support-Act auf Dabu Fantastics kommender Tour zum Album «Ciao Baby, Ciao», das später im Jahr erscheinen wird. Eine gute Gelegenheit für einen gemeinsamen Song: «Flamme» ist eine melancholische Piano-Ballade, von Dabu und Riana mit viel Gefühl gesungen. Wir freuen uns schon jetzt auf den Moment, wenn die beiden «Flamme» auf Dabus Tour live performen werden. Hier gibt’s übrigens eine schöne Kurzdoku zum Song und zur gemeinsamen Tour, für die Dabu Riana in Appenzell besucht hat.

Dua Lipa – «Illusion»

Tanz ist Dua Lipa inzwischen mindestens so wichtig wie die Musik: Deshalk gibt’s auch zur neue Single «Illusion» wieder einmal ein Video voller schöner, tanzender Menschen – die diesmal von Zehn-Mitter-Brettern springen oder ein Wasserballet für den Popstar aufführen. Wer da Kylie-Minogue-Vibes spürt, liegt auch musikalisch nicht ganz falsch, auch French House oder Sophie Ellis-Bextor liegen als Referenzen nahe. Dua Lipa und ihr Produzenten-Team Danny L Harle und Kevin Parker hätten trotzdem ein wenig mehr Störfeuer einbauen können – irgendwie wirkt «Illusion» nämlich wie ein gut funktionierender, aber etwas streberhafter Club-Banger.

Das ist natürlich nur eine kleine Auswahl der aktuellen Neuveröffentlungen. Weitere, für die Schweiz relevante gibt’s in dieser Playlist:

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