Veröffentlicht am 10. Juni 2022

Die Rap-Rangliste, die für Gesprächsstoff sorgt

Eines der bekanntesten Musikmagazine hat sich an der schwierigen Aufgabe versucht, die Top 200 der besten Hip-Hop-Alben aller Zeiten zu ermitteln, und das gefällt nicht allen.

Journalist
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Wir sollten an dieser Stellte mit einer Lektion in Demut beginnen: Wir sind uns nicht sicher, ob wir bei dem komplizierten Unterfangen, eine Rangliste zu erstellen, besser abgeschnitten hätten. Musik kann zwar analysiert und sortiert werden, aber sie ist vor allem auch eine Frage des Gefühls. Das amerikanische Musikmagazin «Rolling Stone» hat mit ihrem Artikel «The 200 Greatest Hip-Hop Albums of All Time RANKED» und der entsprechenden Liste dazu den Zorn der Rap-Fans auf sich gezogen.

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Im entsprechenden Artikel erklären die Ersteller:innen der Liste zuerst das Prozedere dahinter und ihre Gedanken dazu: «Zweihundert Alben sind eine Zahl, die bei der Erstellung einer Albumliste übertrieben hoch erscheinen mag, und in jedem anderen Genre wäre das vielleicht auch der Fall. Aber die Geschichte der Rap-Alben ist so reich und vielfältig, dass wir gezwungen waren, schmerzhafte Entscheidungen zu treffen (...) Beim Zusammenstellen und Durchhören haben wir uns etwas weniger von der Mystik des Goldenen Zeitalters des HipHop beeinflussen lassen, als wir es gewesen wären, wenn wir diese Liste vor 10 oder 15 Jahren erstellt hätten (...)». Dann kommt die berühmte Rangliste, von Nummer 200 bis Nummer 1, in der die Journalisten ihre Auswahl Album für Album mit Mikrokritikern detailliert erläutern.

Wir machen es kurz und verraten euch hier nur die wichtigsten Wegmarken:

1.: The Notorious B.I.G., «Ready to Die».

50.: EPMD, «Strictly Business».

100.: Run-D.M.C., «Raising Hell».

150.: The Roots, «How I Got Over».

200.: Travis Scott, «Astroworld».

In der Mitte der Liste stehen natürlich Drake, Nas, Kendrick Lamar, Missy Elliott, Eminem, Kayne West, Jay-Z, Eve und andere (sorry, keine Vollständigkeit möglich). Aber bei Namen wie Outkast oder Cardi B wird es dann richtig spannend. Viele Rap-Fans fragen sich: Wie kann Cardi Bs «Invasion of Privacy» auf Platz 16 stehen, vor Alben wie «Illmatic" von Nas oder «Madvillainy» von Madvillain, dem Projekt des verstorbenen MF DOOM?

Was den «Fall» Outkast betrifft, die mit «Stankonia» den zweiten Platz belegen, so ist nicht die Platzierung das Problem, sondern die Tatsache, dass gerade dieses Album eines der unbeliebtesten der Band ist.

Von den Künstlern gab es bislang kaum Reaktionen, außer von Questlove, dem Schlagzeuger der Roots, der unter anderem mit Common, D'Angelo, Erykah Badu und Jay-Z zusammenarbeitet. Er war von der Praxis und dem Ranking genervt:

Also, ob wir der Liste nun im Gesamten zustimmen oder nicht – in einem Punkt sind wir mit diesem Twitterer auf Linie:

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