Auf diese Musikfans können Harris und Trump zählen
Die Medien stehen Kopf, Fernseher laufen heiss, und die ganze Welt blickt auf die Präsidentschaftswahlen in den USA, die die kommenden vier Jahre prägen werden. In diesem Jahr verwandelten sich Fangemeinden in Wählerschaften. Persönlichkeiten wie Taylor Swift, Kanye West, Beyoncé und Lil Wayne riefen zur Wahl auf.
Die Wahlkampfveranstaltungen scheinen immer grösser und pompöser zu werden, und in diesem Jahr haben die Kandidaten besonders die Musikbranche und ihre enorme Reichweite genutzt. Wie Spielkarten sammelten Kamala Harris und Donald Trump musikalische Grössen um sich, um deren Fangemeinden für sich zu gewinnen.
Die Politik nutzt nicht erst seit kurzem prominenten Persönlichkeiten, um ihre politischen Botschaften zu verbreiten, aber es scheint, als hätte dieser US-Wahlkampf neue Dimensionen angenommen. Doch wer schlägt sich auf wessen Seite und was sind die Auswirkungen?
Kamala Harris und ihre Zukunftsmusik
Objektiv gesehen, hat sich eine Mehrheit der Popkultur hinter Kamala Harris gestellt. Der offizielle Wahlkampfsong stammt auch von der 32-fachen Grammy-Gewinnerin Beyoncé «Freedom». Auch Sängerinnen wie Lady Gaga, Katy Perry und Cardi B erschienen an den Rallys der Präsidentschaftskandidatin.
Laut Billboard haben sich über 60 Musikerinnen und Musiker für die Demokratin ausgesprochen und ihre Wählerschaft aufgefordert Blau zu wählen. Die 60-jährige Politikerin findet Unterstützung bei weiteren Grössen wie Taylor Swift, Billie Eilish, Bruce Springsteen, Neil Young, Madonna und Eminem, um nur wenige weitere zu nennen.
Doch wie schlägt sich da Donald Trump? Wie viele Musik-Giganten zählt er in seinen Rängen und welche Auswirkung hat dies auf seine Kandidatur? Wir haben uns die Zahlen angeschaut.
Donald Trumps Marsch
Auch Donald Trump kann auf prominente Unterstützer aus diversen Genres zählen. Von Country Stars wie Kid Rock, Billy Ray Cyrus oder Jason Aldean über Hip-Hop Grössen wie Kanye West oder Lil Wayne. Doch der 78-jährige Ex-Präsident hatte eine deutlich schwierigere Zeit in der Musikszene Anhängerschaft zu finden. Laut Billboard sind es 14 Musiker und eine Musikerin, M.I.A., die sich für den Republikaner öffentlich aussprechen.
In der Zahl und in der Reichweite der Stars liegt Trump also deutlich hinter Harris – 48 Stars weniger um genau zu sein. Wir haben uns ausserdem die Instagram Followerschaft der Superstars angeschaut. Die Musiker:innen hinter dem Republikaner zählen insgesamt rund 130 Millionen Follower. Im Vergleich erreicht die Demokratin durch ihre 63 Künstler:innen rund 2,3 Milliarden Follower.
Harris kann also durch ihre Promi-Gefolgschaft einen grösseren Impact im Vergleich zu ihrem Konkurrenten erwarten. Doch wen erreicht die 49. Vizepräsidentin von Amerika damit und wird sich das in ihren Stimmen zeigen?
Demografie vs. Demokratie
Die genaue Demografie der Fangemeinde dieser Superstars zu eruieren ist schwierig. Über das Alter der einzelnen Follower-Gemeinden lassen sich kaum Zahlen finden. Doch bei Instagram sind über 75 % der Benutzer:innen zwischen 18 und 44 Jahre alt und dies wird vermutlich auch den Hauptteil der Follower der Stars ausmachen. Diese Altersgruppe macht aber nur rund 40 % der Wahlberechtigten in den USA aus.
Gefährliche Zahlen!
Die Auswirkung auf die Wahlen müssen wir jedoch relativieren. Die Follower überschneiden sich auch! Follower von Lil Wayne können zum Beispiel auch Cardi B und Beyoncé folgen. Somit sind die realen Personen weniger als die gesamten Follower. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass nicht alle Follower in den USA wahlberechtigt sind. Dann sind auch nicht alle Fans dieser Stars auch Follower auf Instagram und ausserdem können Swifties auch Trump wählen, obwohl sich "Taytay" für Harris ausspricht.
Was bringt das Ganze also?
Diese Zahlen sind relativ zu verstehen, aber unterm Strich sagen sie dennoch etwas aus. Kamala Harris konnte die Popkultur für sich gewinnen und ihre Stimme amplifizieren. Ob die Musiker:innen einen Unterschied in den Wahlen bezwecken können wird sich kaum auswerten lassen. Letztendlich wird es darauf ankommen, wie effektiv beide Kandidaten diese Unterstützung nutzen, um ihre Wähler zu mobilisieren und ihre politischen Ziele zu erreichen.