Veröffentlicht am 05. Dezember 2022

Most streamed: Das ist Latin-Star Bad Bunny

Er macht Latin-Trap- und Reggaeton, stammt aus Puerto Rico und ist der meistgestreamte Künstler weltweit. Sein Album «Un Verano Sin Ti» liegt laut dem Jahresrückblick Spotify Wrapped 2022 auf Platz eins. Unter den Top 5 Songs ist er ebenfalls doppelt vertreten. Trotzdem kennt Bad Bunny hier kaum jemand. Zeit, dass sich das ändert.

Benito Antonio Martínez Ocasio – bitte, wer? Gehört haben wir ihn alle schon mal. Ganz sicher. Ohne es zu wissen. Immerhin ist Bad Bunny zum dritten Mal in Folge der Most Streamed Artist des Jahres. Und ja, die globalen Spotify-Charts beweisen: Der 28-Jährige reiht sich ganz smooth ein in den schillernden Reigen der englischsprachigen Musikgrössen wie Taylor Swift, Drake und Beyoncé. Auf spanisch. Dass wir Bad Bunny hierzulande nicht unbedingt auf dem Schirm haben, mag im ersten Moment ignorant scheinen. Wir kennen seine Features, wie den Über-Hit «I Like It» mit Nicki Minaj (habt ihr im Ohr, oder?), aber keinen Solo-Song von ihm? «I Like It» führt 2018 wochenlang die Billboard 100 Charts an und katapultiert Bad Bunny zum internationalen Star. Im selben Jahr erscheint sein Debütalbum «X 100pre». Lateinamerikanische Musik zieht immer mehr an, explodiert gerade förmlich. Neben dem amtierenden König Bad Bunny tragen auch Latin-Künster:innen wie Rosalía, Anitta und Maluma dazu bei, dass die Rythmen, die sofort in die Beine gehen, immer populärer werden.

Rekorde Rekorde Rekorde

Spätestens 2020, als sein Album «YHLQMDLG» von Spotify zum Album des Jahres gekürt und er mit 8,3 Milliarden Streams zum meistgestreamten Künstler des Jahres ernannt wurde, hätte eigentlich allen klar sein sollen, dass wir es bei Bad Bunny mit einem Genie zu tun haben. Seither bricht der ehemalige Supermarkt-Angestellte fast monatlich Rekorde. Und mit dieser Vision darf man auch in die Zukunft blicken: Er ist mit seinem vierten Studioalbum «Un Verano Sin Ti» für einen Grammy nominiert – als «Album des Jahres». Und bäm: Es handelt sich dabei um das erste spanischsprachige Album, das in der Geschichte des prestigeträchtigsten Musikpreises der Welt je in dieser Kategorie nominiert wurde. Wen wunderts? «Un Verano Sin Ti» ist schliesslich das meistgestreamte Album des Jahres.

Nebenjob

Wie jeder anständige Popstar versucht sich auch Bad Bunny als Schauspieler: Im Actionthriller «Bullet Train» prügelt er sich mit Brad Pitt, 2024 taucht er ins Marvel-Film-Universum ein und wird im «Spider-Man»-Spin-off «El Muerto» in der Hauptrolle zu sehen sein.

Politisches Engagement

Erfolg misst sich eben nicht nur an Zahlen: Bad Bunny spricht offen über die Missstände in Puerto Rico. Im Musikvideo zu «El Apagón» flocht er eine Doku über die Stromnetzausfälle, Gentrifizierung und Kolonialismus in seinem Heimatland ein. «Ich mache auch heute noch in erster Linie Musik für die Menschen in Puerto Rico. Ich mache Musik von hier aus, damit der Rest der Welt sie hören kann», so Bad Bunny in einem Interview mit Apple Music. 

Gesellschaftliche Relevanz

Ein Rapper, der auf dicke Hose macht? Nicht mehr zeitgemäss. Bad Bunny bricht mit dem stereotypischen Erscheinungsbild eines männlichen Sängers, bezeichnet sich als heterosexuell, aber fluid. Sein Kleidungsstil passt sich dem an, er scheut weder Röcke noch Crop Tops und posiert in High Heels fürs französische Luxus-Modehaus Jacquemus.

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