The Rose und ihr alternativer K-Pop bald in Zürich
Die koreanische Alternative-Band The Rose wird am 26. März 2024 in The Hall in Zürich spielen. Bandleader Woosung und seine Kollegen stehen für dramatische Gitarren-Pop-Hymnen, die auch Fans der frühen Coldplay gefallen dürften.
Die Zuschreibung K-Pop sitzt dieser Tage besonders locker. Man weiss inzwischen, dass das eine grosse Sache ist und kennt immens erfolgreiche Girl- und Boygroups wie New Jeans, Blackpink, BTS oder Stray Kids. Wenn man also liest, eine Band komme aus Südkorea, denken viele: «Aha, K-Pop!» Damit macht man es sich jedoch in vielen Fällen ein wenig zu einfach. So wie die internationale Presse oder die Fans über K-Pop schreiben und sprechen, ist es eher so, dass damit vor allem jene Acts und Artists gemeint sind, die aus dem klassischen Idol-System Südkoreas stammen. Die also seit ihrem Teenager:innen-Alter eine Ausbildung machen, die eher Parallelen zum Jugend-Profi-Fussball hat, als zur klassischen Musik-Karriere. Was auf die oben genannten Acts zutrifft. Wer nun aber die 2017 in Seoul gegründeten The Rose gleich in die K-Pop-Schublade stopft, wird ihnen nicht ganz gerecht.
Nennen wir es: alternativer K-Pop
Woosung, Dojoon, Hajoon und Jaehyung haben selbst allerdings kein Problem damit, wenn man sie K-Pop nennt. Das sagten sie in diversen Interviews. Es freue sie jedoch auch, wenn man sie als Indie- oder Alternative-Band bezeichnet, weil das stilistisch eben besser passt. Aber The Rose sind stolz auf den immensen Kultur-Export der grossen K-Pop-Acts – und wissen sicher auch, dass sie ein Stückweit von diesem Hype profitieren. Anders als die meisten K-Pop-Acts, sind sie jedoch nicht nur Sänger und Performer, sondern spielen in der klassischen Rockband-Besetzung plus Piano. Ihre Einflüsse sind dabei eher U2 und die frühen Coldplay, als Rap oder Boy- bzw. Girlgroup-Pop. Sie lieben diese angenehm pathetischen Kompositionen, die sich über die Strophe langsam aufbauen, um dann einen Chorus rauszuhauen, den man mit ausgebreiteten Armen ins Scheinwerferlicht singen will.
Der «Rolling Stone» attestierte ihnen kürzlich Einflüsse, die von Echo & The Bunnymen, Fleetwood Mac und The Smiths bis zu moderneren Acts wie The 1975, Troye Sivan und eben Coldplay reichen. Bandleader und Produzent Woosung selbst sagte im Interview mit dem Magazin: «Für mich waren es eher Punk-Pop oder -Rock und dieser Vibe der frühen 2000er-Jahre, die den The-Rose-Sound inspirierten. Wir haben aber auch Songs, die ziemlich lo-fi und sehr chillig sind.» Woosung betont in dem Gespräch auch noch einmal, wie sehr es ihn freut, dass zum Beispiel Blackpink den Hyde Park ausverkaufen. «Das ist doch super! Als ich noch studierte, sah man auf der internationalen Pop-Bühne kaum asiatische Acts. Dank des K-Pop-Booms gibt es für diese Acts nun viel mehr Chancen, auf internationalen Festivals zu spielen.» Das gilt auch für The Rose: Sie sind zum Beispiel die erste südkoreanische Band ever, die im kommenden Jahr auf dem Montreux Jazz Festival spielen wird.
Neues Album «DUAL» erschien nach längerer Pause
Aktuell sind The Rose auf der ganzen Welt mit ihrem dritten Studioalbum «DUAL» auf Tour. Es ist das erste nach einer längeren Pause, die jede südkoreanische Männerband irgendwann erwartet: The Rose mussten nämlich – wie alle jungen koreanischen Männer – ihren zweijährigen Dienst beim Militär verrichten. Die Pause scheint ihnen gutgetan zu haben: Zum ersten Mal in ihrer Karriere charteten The Rose auch in den amerikanischen Billboard-Charts. Die Produktion von «DUAL» klingt ausserdem selbstbewusster, die Songs wuchtiger und experimenteller.
Am 26. März 2024 werden The Rose im The Hall in Zürich spielen. Tickets und weitere Infos gibt’s hier.