Sehen wir hier das Ende von Tenacious D?
Nach einem geschmacklosen Spruch über das Attentat auf Ex-Präsident Donald Trump von Gitarrist Kyle Gass während eines Konzerts in Sydney steht die Zukunft der Band in den Sternen. Jack Black sagte prompt den Rest der laufenden Tour ab und stellt das Bestehen von Tenacious D in Frage.
Härter kann man seinen eigenen 64. Geburtstag nicht in die, pardon, Scheisse reiten. Anfang der Woche feierte Tenacious-D-Gitarrist Kyle Gass besagten Geburtstag bei einem Konzert der Band in Sydney. Als Bandkollege Jack Black ihm eine Torte bringen liess, fragte Black Gass, was er sich denn wünsche. Seine spontane Antwort: «Verfehle Trump beim nächsten Mal nicht.»
Die Reaktion im Publikum und vor allem im Netz: Sprachlosigkeit, Entsetzen – und dann ein amtlicher Shitstorm. Denn natürlich bezog sich der Spruch auf den Attentatsversuch vom 13. Juli, dem Donald Trump in Butler, Pennsylvania nur knapp entgangen ist.
Radioverbote und Kündigungen
Nach dem Konzert distanzierten sich erste Partner:innen von der Band. Der in Australien bekannte Radiomoderator Kyle Sandilands, Host der «Kyle and Jackie O Show», in der Tenacious D oft zu Gast waren, verhängte im Namen des Senders ein lebenslanges Radioverbot.
Kyle Gass’ Manager Michael Greene kündigte die Arbeit mit ihm auf und sagte dem «Rolling Stone» in einem Statement: «Wir gehen nach dem, was in Sydney passiert ist, getrennte Wege.
Jack Black distanziert sich rigoros
Schmerzhaft für Gass dürfte vor allem die Reaktion seines Band-Buddies Jack Black sein, mit dem er seit Jahrzehnten befreundet ist. »Ich wurde von dem, was am Sonntag bei der Show gesagt wurde, überrumpelt. Ich würde niemals Hassreden dulden oder politische Gewalt in irgendeiner Form unterstützen«, schrieb Black in einer Erklärung auf Instagram.
Und weiter: »Nach reiflicher Überlegung halte ich es nicht mehr für angemessen, die Tenacious-D-Tour fortzusetzen. Alle zukünftigen kreativen Pläne liegen auf Eis. Ich bin den Fans für ihre Unterstützung und ihr Verständnis dankbar.«
Gass findet seine eigene Aussage «gefährlich«
Auch Kyle Gass äusserte sich via Instagram wenig später: «Die Aussage, die ich Sonntagnacht in Sydney improvisiert habe, war höchst unangemessen, gefährlich und ein schrecklicher Fehler«, schrieb er am Dienstag.
Und weiter: »Ich dulde keine Gewalt, in welcher Form auch immer, gegen irgendjemanden. Das ist eine Tragödie, und es tut mir unglaublich leid, dass ich mich so danebenbenommen habe.«
Man darf gespannt sein, was das nun für die Zukunft des amüsanten Rock-Duos bedeutet. Die harte Reaktion passt auf jeden Fall ins aufgeheizte Klima in Amerika.
Die bitter-ironische Volte, dass jetzt vor allem jene republikanischen Kräfte Hassreden und politische Gewalt verteufeln, die diese über die Jahre befeuert haben, bleibt sicher vielen nicht verborgen.