Pubblicato il 12. ottobre 2022

Pornos schauen mit Kanye West und Adidas

Kanye West machte in den letzten Tagen gleich mehrfach Schlagzeilen, weil er sich mal wieder politisch äußerst fragwürdig um nicht zu sagen antisemitisch äußerte. Nun veröffentlicht er ein halbstündiges Doku- und Kunstvideo namens «Last Week», das ihn unter anderem dabei zeigt, wie er Adidas-Managern Pornofilme auf seinem Handy zeigt, damit diese sich unwohl fühlen.

Journalist
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Manchmal steigt man kurz vor dem Schlafengehen noch in die Untiefen des Internets oder in das Rabbit Hole namens TikTok und fragt sich: «Was zum Henker habe ich denn da gerade gesehen?» Das dürfte gestern vielen Musikjournlast:innen so gegangen sein, als sie die neueste «Veröffentlichung» von Kanye West alias Ye sahen. Der hatte nämlich ein halbstündiges Video namens «Last Week» veröffentlicht, das zwischen Genie, Wahnsinn und Alltagsdokumentation schwankt. Zwischendurch gibt es auch immer wieder ziemlich fantastische Kanye-Musik, die er beim Autofahren hört.

Vidoespiele und versteckte Kameras

Los geht es aber erst einmal mit nachgestellten Gameplay-Szenen aus dem Video «Yakuza», die schnell eine Art apokalyptisches Flair entwickeln und eine eher düstere Stimmung setzen. Will er uns damit sagen, dass er sich manchmal fremdgesteuert fühlt? Dass wir alle vielleicht nur Spielfiguren in einem Video-Game namens Leben sind? Man weiss es nicht. Weitaus spannender wird der Part, der anscheinend mit einer versteckten Kamera gedreht wurde. Wir begleiten Kanye und zwei seiner Team-Mitglieder zu diversen Business-Meetings – unter anderem eines mit Adidas-Managern. Kanye hat eine sehr lukrative Kooperation mit der Marke, die unter anderem seine «Yeezy»-Schuhe herausbringt. Und damit verdammt viel Geld verdient.

Von Pornofilmen und teuren Turnschuhen

Das Video zeigt nun – ungefähr ab Minute 13 – dass Kanye alles andere als zufrieden ist, mit der Art, wie er behandelt wird. Er beginnt seine Ausführungen mit der gewohnt selbstbewussten Einschätzung: Er sei der «King of Culture», er habe die Mode-Designer Virgil Abloh und Demna Gvasalia entdeckt. Er sagt an einer Stelle: «Ich rede nicht mit euch. Ich diskutiere nicht mit Leuten, die viel mehr pleite sind, als ich es bin.» Dann kommt ein wirklich diabolischer Part: Kanye zeigt den Managern einen Film auf seinem Handy. Einer der Adidas-Leute fragt: «Ist das ein Porno?» Kanye antwortet fast nonchalant: «Ja, Mann.» Was mit einem «Jesus Christ» beantwortet wird. In dem Porno-Film diskutieren zwei Männer über einen Mann, der seine Frau betrogen hat. Kanye erklärt den verdutzten Adidas-Leuten: «Ihr habt der Firma, dem Geschäft und der Partnerschaft mit mir mit eurem Verhalten Unrecht getan. Das ganze Konzept dieses Porno-Videos ist, dass der Kerl seine Frau betrogen hat und das Mädchen dann sagt: 'Nun, dann werde ich das tun, was euer schlimmster Albtraum ist.'» Dieser Alptraum seien seine Kollegen. Denn: «Ich arbeite nur mit Adidas, wenn einer von den beiden CEO bei euch ist.»

«Was Sie jetzt fühlen ist extremes Unbehagen...»

An diesem Punkt übernimmt einer der besagten Kollegen die Unterhaltung und erklärt: «Was Sie jetzt fühlen ist extremes Unbehagen, und das ist genau der Punkt. Denn wenn jemand die Ideen dieses Mannes, seine Kreationen, stiehlt, ist es, als ob Sie ein Kind stehlen würden. Das sind alles Kinder seines Geistes, und man hat sie entführt. Es gibt von Yeezy inspirierte Derivate, die beträchtliche Umsätze machen, weil die Leute den Unterschied nicht erkennen können, weil sie so inspiriert sind. ... Er ist wütend, und er hat Recht.»

Hier kann man das ganze Video anschauen:

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