Die musikalischen Highlights der Oscars 2023

Es war das Harmonium der Urgrossmutter, das Komponist Volker Bertelmann alias Hauschka den Oscar für den besten Soundtrack zum deutschen Kriegsdrama «Im Westen nichts Neues» einbrachte. Lady Gaga hat sich für ihren Performace die Robe aus- und die löchrige Jeans angezogen, Bomben-Stimmung machte der prämierte Tollywood-Song «Naatu Naatu». Die Höhepunkte.

Mensch, da war wieder was los bei den 95. Academy Awards in Los Angeles. Ganz Hollywood rüschte sich auf – nur, um dann den nicht mehr roten, sondern neu cremeweissen Teppich zu versauen. Ja, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das wollte uns auch Lady Gaga mit auf den Weg geben. Huch wir sind schon mittendrin: in den musikalischen Glanzlichtern der diesjährigen Oscar-Verleihung.

Lady Gaga schminkt sich ab

Bei ihrer Ankunft war noch alles typisch gaga: Sie posierte in Versace, die Lippen tiefrot, die Augen dramatisch dunkel geschminkt. Doch für die Performance ihres Songs «Hold My Hand» aus «Top Gun: Maverick» kam alles ab. Das Make-Up, die Robe – was übrig blieb, war lediglich der geflochtenen Zopf. So sang sie obenrum quasi nackt, in T-Shirt, zerrissener Jeans und Converse High Tops. So, als würde sie den Auftritt grade proben. Die Reaktionen des Internets sind gespalten, der Look aber passt zu Lady Gagas ebenso authentischer Botschaft: «Ich denke, dass wir uns alle gegenseitig brauchen - wir brauchen viel Liebe, um durchs Leben zu gehen. Und wir alle brauchen manchmal einen Helden», sagte sie auf der Bühne. «Es gibt überall um uns herum Helden, aber vielleicht findest du heraus, dass du dein eigener Held sein kannst, selbst wenn du dich innerlich gebrochen fühlst.» Und die Heldin muss man sich eben nicht aufschminken.

Volker Bertelmann gewinnt mit altem Gerät besten Soundtrack

Einmal war er schon nominiert, beim zweiten Mal hat es jetzt geklappt: Der Komponist und Klangforscher Volker Bertelmann alias Hauschka wurde für seinen Soundtrack zum deutschen Kriegsdrama «Im Westen nichts Neues» ausgezeichnet. Nun handelt es sich dabei um einen, in ganzen 4 Kategorien ausgezeichneten Film, der das Kriegsgeschehen schonungslos und brutal darstellt. Den Grundton zu seinem Score legt das Harmonium von Bertelmanns Urgrossmutter, verfremdet durch einen Gitarrenverstärker. Es klingt wie aus einem Synthesizer, leicht vibrierend, maschinell. Drei Töne reichen dabei aus, um das Unmenschliche der Kriegsmaschinerie auszudrücken, verstärkt durch knarzende, rhythmische Geräusche im Hintergrund.

Rihanna performt mal wieder schwanger

Neben Lady Gaga waren alle fünf nominierten Künstlerinnen und Künstler der Kategorie «Best Original Song» in der Show zu hören. Auch die anderen Musiker:innen konnten mit grossen Gesten überzeugen: Rihanna sang «Lift Me Up» aus «Black Panther: Wakanda Forever» – mit Babybauch.

Bester Filmsong und Ohrwurm «Naatu Naatu» aus «RRR» erwacht zum Leben

Als bester Song hat der penetrante Ohrwurm «Naatu Naatu» aus dem Tollywood-Film «RRR» abgeräumt. Süss, wie sich die Künstler:innen freuten – aber eine Laudatio vor lauter Übermut spontan zu singen, wird hoffentlich nicht üblich. Wie sie zu tanzen, ist ja nun schon länger Trend.

Lenny Kravitz bedient den «In Memoriam»-Teil

Mit «Calling All Angels» liess Lenny Kravitz das Publikum wissen, wer so schmerzlich vermisst wird. Seit 1994 gehört diese Hommage, bei der in diesem Jahr mehr als 200 Leute aus der Filmbranche geehrt wurden, zu den jährlichen Academy-Awards.

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