Pubblicato il 10. ottobre 2022

Beyoncé vs. Right Said Fred: Streit um «I’m Too Sexy»

Richard Fairbrass von Right Said Fred ist grantig: Beyoncé sei «arrogant» und habe seinen Hit «I’m Too Sexy» gesamplet, ohne vorher zu fragen. Nun schiesst Queen Bey zurück: Stimme alles gar nicht, liess sie in einem Statement mitteilen. Trotzdem ist es nicht das erste Mal, dass ihr solche Vorwürfe gemacht wurden.

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Über Beyoncés Album «RENAISSANCE» schrieben wir schon in der Erscheinungswoche und teilten die Begeisterung der Fans und Kritiker:innen. Interessant fanden auch wir, dass Beyoncé Pop-Entwurf ganz in der Tradition des Genres Teamsport ist. Über den Song «Alien Superstar» schrieben wir zum Beispiel: «Zwei Songs später ist Beyoncé dann allerdings wieder ganz «ALIEN SUPERSTAR» und flext, dass sie zu überirdisch ist, um von dieser Welt zu stammen. In einem Song übrigens, der über zwanzig Songwriter in den Credits nennt. Man könnte und sollte überhaupt einen ganzen Aufsatz darüber schreiben, wer und was so alles in diesem Album steckt.»

In dieser Liste tauchen auch Richard Peter John Fairbrass und Christopher Abbott Bernard „Fred“ Fairbrass auf, die zusammen seit 1989 als Right Said Fred bekannt sind. Beyoncé hatte in «ALIEN SUPERSTAR» deren 90er-Hit «I’m Too Sexy» gesamplet. Im Refrain singt sie: «Unique / That's what you are / Stilettos kicking vintage crystl off the bar / Category, bad bitch / I'm the bar (ooh) /Alien superstar (unique)». Und kurz darauf: «I'm too classy for this world / Forever I'm that girl / Feed you diamonds and pearls».

Right Said Fred: «Beyoncé ist eine arrogante Person.»

Diese glamourösen selbstbewussten Zeilen bekamen in den letzten Tagen ein paar dezente Kratzer. Schuld daran war besagter Richard Fairbrass. Der sagte, Beyoncé habe erst nach der Verwendung des Songteils gefragt, als dieser schon fertig war. Der britischen Klatsch-Zeitung «The Sun» diktierte Fairbrass auf den «2022 Broadcast Music Inc Awards» in die gierigen Mikros: «Normalerweise kontaktieren die Künstler:innen uns, aber Beyoncé hat das nicht getan, weil sie eine arrogante Person ist und vermutlich dachte: ‘Kommt zu mir, wenn ihr was wollt.’. Das taten wir schliesslich, nachdem wir davon erfahren haben. Alle anderen Artists, die so was gemacht haben, Drake und Taylor Swift, kamen vorher zu uns.»

Das Original-Video zu «I’m Too Sexy»

Beyoncé: «Die Äusserungen von Right Said Fred sind falsch und unglaublich herabsetzend.»

Das wollte Team Beyoncé nicht auf sich sitzen lassen. In einem Statement, das sie der Musikwebsite Pitchfork zukommen liess, schreibt ihr Team: «Die Äusserungen von Right Said Fred, dass Beyonce ‘I'm Too Sexy’ in ‘Alien Superstar’ ohne Erlaubnis verwendet hat, sind falsch und unglaublich herabsetzend. Es wurde nicht nur die Erlaubnis für die Verwendung erteilt, sondern sie sprachen auch öffentlich über ihre Dankbarkeit dafür, auf dem Album zu sein. Für ihren Song wurde keine Tonaufnahme verwendet, sondern nur die Komposition. Die Erlaubnis wurde am 11. Mai 2022 bei ihrem Verleger eingeholt, und der Verleger genehmigte die Verwendung am 15. Juni 2022. Sie wurden im August 2022 für die Nutzung bezahlt. Ausserdem ist der Urheberrechtsanteil der Right Said Fred-Autoren in Bezug auf die Verwendung von "I'm Too Sexy" ein wesentlicher Teil der Komposition. Gemeinsam besitzen die Right Said Fred-Autoren mehr als jeder andere einzelne Autor und sind als Co-Autoren anerkannt. Diese Anschuldigung ist falsch.»

Right Said Fred: «It’s nice to get a writing credit on the new ‘Beyonce’ album.»

Tatsächlich fragt man sich schon ein wenig, ob die beiden einen Drink zuviel hatten, oder aber ein Social Media-Team, das im Namen von Right Said Fred spricht, ohne sie darüber zu informieren. Wer ein wenig sucht, findet nämlich Tweets wie diesen:

Oder auch einen Instragram-Post wie diesen:

Kelis über Beyoncé und ihr Team: «Das ist keine Kollaboration, das ist Diebstahl.»

Andererseits ist die Auseinandersetzung mit Right Said Fred nicht die erste mit Blick auf die Verwendung von Kompositionsteilen oder Samples. Schon Kelis hatte Beyoncé und ihrem Team Vorwürfe des Diebstahls gemacht, weil ihr Hit «Milkshake» im Song «ENERGY» auftauchte, schrieb Kelis auf Twitter zurecht enttäuscht und wütend: «Auch ich bin fassungslos, denn das Ausmass an Respektlosigkeit und völliger Ignoranz aller drei beteiligten Parteien ist erstaunlich. Ich habe davon auf die gleiche Weise erfahren wie alle anderen auch. Nichts ist jemals so, wie es scheint, einige der Leute in diesem Geschäft haben keine Seele oder Integrität und sie haben alle getäuscht.» In einem weiteren Kommentar schrieb Kelis: «Das ist keine Kollaboration, das ist Diebstahl.» Damit hatte sie in diesem Fall augenscheinlich recht, denn «ENERGY» wurde tatsächlich in der ursprünglich veröffentlichten Version entfernt und gegen eine Version ohne «Milkshake» getauscht.

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